Kapitel 10

262 17 30
                                    

Elizabeths P.O.V.

Ich wachte auf und gähnte. Diese Nacht hatte ich eigentlich gut geschlafen. Ich gehe jetzt Chris aufwecken, dachte ich. Schnell lief ich hinüber zu Chris' Zimmer und mache vorsichtig die Tür auf. Er lag neben seinem Bett auf dem Boden und schief tief und fest. Kichernd lief ich zu ihm.

"Chris, aufwachen!"

"H- huh?", kam zurück.

"Wir müssen frühstücken gehen! Wir wollen später doch noch in den Park gehen. Die Ferien haben angefangen!", erklärte ich aufgeregt.

Zusammen gingen wir hinunter in die Küche. Mom stand dort und kochte gerade noch.

"Was machst du, Mom?", fragte Chris.

"Ich mache Spiegelei!", antwortete sie darauf.

Ich jubelte noch über die Ferien.

"Setzt euch, Essen ist fertig.", sagte meine Mutter.

Schnell setzten wir uns.

"In zwei Monaten ist schon mein Geburtstag!", schwärmte Chris.

"Das dauert doch noch.", murmelte ich und lachte dann.

Mom rief ein paar Mal nach Michael, aber er kam einfach nicht. Ich war schon mit dem Essen fertig.

"Soll ich Mal nach ihm sehen?", bot ich an.

"Das wäre nett, danke Elizabeth."

Etwas drehte ich mich, stand vom Stuhl auf und ging zu den Treppen. Stufe für Stufe stieg ich hinauf, bis ich oben angekommen war, direkt neben Michaels Zimmertür. Vorsichtig klopfte ich an.

"Boah, Michael!", zischte ich.

Genervt öffnete ich die Tür und erstarrte. Michael lag an der Wand, teils noch bei Bewusstsein, aber... Er war verschmiert.
Blutverschmiert.

"Michael!", rief ich.

Sollte ich Mom rufen oder zu ihm gehen. Ich schüttelte den Kopf.

"E- Elizabeth...", murmelte er leise.

Direkt sah ich ihn an.

"Mir schwirrt der Kopf.", klagte er.

Ich erwachte aus meiner Schockstarre und lief auf ihn zu. Was sollte ich tun?

"Elizabeth, hör mir zu.", forderte er.

Vorsichtig nahm ich seine Hand.

"Ich bin ganz Ohr.", flüsterte ich.

"Wenn etwas passiert. Für solche Fälle...habe ich immer einen Brief. Er-"

"Nichts wird passieren!", sagte ich unsicher und mir rollten Tränen über die Wangen, "A- alles wird wieder g-gut."

Ich schluchzte heftig.

"Er liegt in der weißen Kommode. Ich erwarte, dass ihr alle ihn zusammen lest.", fuhr er fort.

"Sag sowas nicht!", protestierte ich.

Schnell stand ich auf.

"Mom!", rief ich so laut ich konnte, "Dad!"

"Michael, alles wird gut.", sprach ich meine Hoffnung aus.

"Was ist los-", sagte Mom, als sie hoch kam, doch sie unterbrach sich, als sie Michael sah.

Sie begann zu weinen, lief zu Michael und wählte den Notruf. Während sie telefonierte, lief ich zu der weißen Kommode und öffnete das Fach. Es stimmte, dort lag ein Brief. Ich steckte ihn ein.

"Wie ist das passiert?", fragte meine Mutter mich.

"I- ich weiß es nicht genau, ich k- kam rein und da war e- es schon so-"

Ich unterbrach mich. Wenn Dad Michael mit einem Baseball Schläger schlagen würde, würde er...? Nein, das würde er nicht tun... Komischerweise war ich mir unsicher darüber. Dad kam rein. Er sah geschockt aus. Wie hätte es sonst passieren können? Noch einmal ging ich näher an Mike ran, und sah tiefe Messerwunden, auf die ich mich davor nicht konzentriert habe. Chris kam rein. Er fing geschockt an zu weinen und lief direkt zu Mike rüber.

"M- Mikey!"

Seine Stimme klang unsicher. Nun rannte ich in die Küche und schaute mich ganz genau um. Jedes Messer war sauber. Als ich jedoch ins Waschbecken sah, dachte ich zuerst, es wäre Ketchup, doch dann erkannte ich klitzekleine Überreste. Von Blut. Automatisch fing ich an, noch mehr zu weinen. Erst einmal behalte ich das für mich, dachte ich. Plötzlich ging alles schnell.

Wir saßen neben dem Raum, in dem Mike behandelt wurde. Alle weinten. Bis auf meinen Vater. Ich trommelte alle zusammen.

"Chris, Mom und Dad.", begann ich, "Als ich bei Michael war, hat er mir gesagt, für solche Fälle hätte er einen Brief geschrieben. Diesen habe ich dabei. Selber habe ich ihn noch nicht gelesen, dass sollten wir alle zusammen machen."

Ich gab den Brief zu Mom, die anfing vorzulesen.

Liebe Familie,
bald werde ich bei Terrance sein! Es tut mir leid, dass ich immer Chris geärgert habe, aber ich war... Eifersüchtig. Chris und Elizabeth bekamen immer so viel Liebe und Aufmerksamkeit. Und ich? Ich bekam Hass, Schläge und natürlich Dad's Wut ab. Hey, Elizabeth und Chris, ihr beide werdet meine Foxy Maske haben. Sie gehört jetzt euch. Seid nicht traurig, weil es vorbei ist, sondern lächelt, weil es passiert ist.

Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Dad fing an zu weinen.

"Wer ist Terrance?", fragte ich.

Afton Family | FFWhere stories live. Discover now