Kapitel 5

6.9K 347 23
                                    

Kapitel 5

Schmunzelnd betrachtete Zayn meinen ängstlichen Gesichtsausdruck. Er lehnte sich näher zu mir „Dachtest du echt, ich würde das jetzt tun?“, flüsterte er lachend in mein Ohr. Ich erwiderte nichts. „Nein, Jamie, so ist es nicht. Ich werde das erst tun, wenn auch du bereit bist und glaube mir: so lange wird das nicht mehr dauern!“, fügte er hinzu. Ich schluckte nur. Als ich zurück nach London gekommen war, hatte ich wirklich nicht damit gerechnet, dass Zayn Malik mich entführte. Wer würde das auch je erwarten? So etwas passierte halt nur mir! Ich schubste Zayn so gut es ging von mir. Er durfte nicht merken, wie sehr er mich gerade unter Kontrolle hatte. Wenn er mich noch einmal so berührte, würde ich es nicht mehr abwehren können.

Zayn verließ den Raum und ich sah mich verstohlen in dem Zimmer um. Auf der Couch lagen ein paar Klamotten von Zayn – daneben die Fernbedienung. Das war ja praktisch eine Einladung!! Ich drückte auf den Knopf, der die Luftspalten öffnete. Frischer Wind wehte in das Zimmer und ich nahm Zayns Klamotten und drückte sie durch die Spalten nach draußen ins Freie. Ich war gerade bei seinem letzten Kleidungsstück, als er den Raum wieder betrat. Erschrocken begutachtete Zayn die Situation, ehe er mich samt Kleidungsstück zurück riss und so sein Shirt davor rettete, ebenfalls auf der Straße zu landen. „Das klären wir später!“, schimpfte Zayn bedrohlich und lief zur Tür um seine Kleidung wieder zu holen. Ich grinste nur zufrieden. Keine 5 Sekunden später stand Zayn wieder böse grummelnd vor mir. Ich lachte ihn aus. Er hatte doch tatsächlich vergessen, dass er mit mir hier eingesperrt war. Zayn warf mir einen vernichtenden Blick zu und verschwand im Badezimmer. Kurze Zeit später ertönte das Geräusch der Dusche und Zayns Stimme. Er hatte diese Angewohnheit unter der Dusche zu singen – das haben echt viele Leute. Ich nicht.

Ich machte es mir auf der Couch gemütlich und musste wohl eingeschlafen sein, denn als nächstes weckte mich Zayns Stimme. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es schon der nächste Tag war. „Mr Malik?“, schmunzelte Zayn. Ich wirbelte herum und sah, wie er mit meinem Handy herum spielte. Entgeistert zog ich es ihm aus der Hand. „Mr Malik?“, fragte er nochmal. Ich errötete leicht, was sein Grinsen breiter werden ließ. Ich sagte eine weile nichts und sein Grinsen wurde von Sekunde zu Sekunde noch breiter, wenn das überhaupt möglich war. „Ich finds heiß. Stell dir vor, irgendwann haben wir Sex und du schreist: „Schneller Mr Malik!“ Das würde sich ja anhören, als wäre ich dein Lehrer....“ Meine Augen wurden bei seinen Worten immer größer und ich hielt mir schließlich die Ohren zu. Ich wollte nicht mehr hören, was für dreckige Gedanken er noch so hegte! Lächelnd zog er meine Hände von meinen Ohren. Verdammt nochmal. Warum war er so stark? „Ich hör ja schon auf, ich hör ja schon auf.“, lachte Zayn, während er meine Hände davon abhielt, zurück zu meinen Ohren zu gelangen. Ich hörte auf mich zu wehren. „Ich wollte ja nur sagen, dass es irgendwie lustig wäre, wenn -“ „NEIN!!!“, unterbrach ich ihn schreiend. Ich wollte nichts mehr von diesem Thema hören!

„Ist dir mal aufgefallen, dass wir jetzt eingesperrt sind, bis Niall, Louis, Harry und Liam wieder kommen?“, fragte Zayn auf einmal. Ich sah ihn überrascht an, „Genau. Wo sind die eigentlich?“ „Urlaub. Die sind bei ihren Freundinnen, beziehungsweise Familien.“, erklärte er. „Und warum bist du das nicht?“, fragte ich. „Nun, wie du bemerkt haben solltest, bin ich Single und gerade ziemlich auf ein Mädchen scharf. Meine Familie versteht das schon. Außerdem kann ich ja jetzt sowieso nicht mehr hier raus.“, erwiderte Zayn. Ich stöhnte genervt auf. Jetzt kam das wieder! „Schon gut. Schon gut. Tu einfach so, als hätte ich nie was gesagt!“, sagte ich schnell, bevor er das Thema vertiefen konnte. Zayn schmunzelte. „Weißt du, dass du echt unfair bist?“, fragte er mich auf einmal. Ich hob fragend eine Augenbraue. „Na, du hast einfach den Schlüssel ins Klo geworfen und jetzt kann ich uns noch nicht mal mehr etwas zu essen kaufen. Du schuldest mir etwas.“ Meine Augenbraue schoss noch höher. „Lass uns eine Wette machen!“, schlug Zayn vor, und fing an zu grinsen. „In Ordnung. Was hast du dir vorgestellt?“, sagte ich. Ich wusste im Moment einfach nichts weiteres, wie ich Zayn auf die Palme bringen konnte. Sein Grinsen wurde breiter. „Wir machen ein Sandwich-Wettessen!“, lachte er und zog mich hinter sich her in die Küche.

Ich musste lachen. „Hast du nicht gerade noch gesagt, wir hätten kaum mehr etwas zu essen?!“ „Das habe ich nie so gesagt!“, sagte Zayn, während er belustigt mit einem Finger auf meine Nase tippte, „Ich habe nur gesagt, dass ich gerne noch mehr hätte.“

Wieder lachte ich. „Also gut. Wie viele Sandwiches müssen wir essen?“ Zayn legte den Kopf schief und schmunzelte: „Wie wäre es mit 5?“ Ich sah ihn geschockt an. „Ist das dein Ernst?“, fragte ich. Er nickte. Na super! Wie sollte ich das denn bitte hinbekommen??

Wir legten jeweils 5 Sandwiches übereinander auf beide Seiten des Tisches und sahen uns kampfbereit in die Augen. „1, 2-“, sagte Zayn, „STOPP!“ Ich seufzte und sah ihn fragend an. „Wir müssen noch festlegen, was der Gewinner bekommt!“, erklärte Zayn die Unterbrechung. Wiederholtes seufzen meinerseits. „Ich habe da auch schon eine Idee!“, wieder Zayn, „Der der gewinnt, darf sich aussuchen, was wir danach machen, und der Andere MUSS mitmachen, egal was für ein Vorschlag kommt!“ Ich nickte zustimmend, nicht wissend, was für Auswirkungen das hatte. „Also...eins...zwei...DREI!“ Und dann schossen unsere Köpfe hinab und mein Kiefer schnappte nach dem ersten Sandwich. Meine Hände halfen nach und ich stopfte das Teil nach und nach in meinen Mund. Ich hatte keine Zeit zu sehen, wie weit mein Gegner war, ich war viel zu sehr damit beschäftigt, gleichzeitig zu schlucken und noch mehr in mich hinein zu stopfen.

Nach dem dritten Sandwich überstülpte sich mein Magen, doch es kam nichts oben heraus. Ich wusste, ich konnte nicht mehr weiter essen, sonst würde ich mich übergeben. Normalerweise hätte ich dieses Gefühl nicht nach nur 3 Sandwiches gehabt, aber wenn man sie so in sich hinein stopfte, wie ich es getan hatte, waren die Dinger einfach nur widerlich.

Ich hob meine Hände hoch und sagte schwer atmend: „Ich gebe auf! Du hast gewonnen!“ Zayns Kopf schoss aus seinem letzten Sandwich hervor. Er grinste mich an und sagte: „Das ist das erste Mal, dass ich im Wettessen gewinne...“, er überlegte eine Weile und sagte dann langsam: „...liegt vielleicht daran, dass ich das sonst immer mit Niall mache...“ Ich unterdrückte ein Grinsen. Ich hatte schon viel von Niall gehört und anscheinend war er der Fresssack der Band. Er aß alles und er aß es schnell.

Wir gingen gemeinsam ins Bad und wuschen uns die Finger, wie Essensreste aus dem Gesicht. Als wir damit fertig waren und uns aufs Sofa warfen, fing Zayn wieder an wie verrückt zu grinsen

„Was?“, fragte ich.

„Nichts nichts...“, grinste Zayn, „...mir ist nur gerade die perfekte Idee gekommen, wie ich den Gewinn der Wette entwerten kann.“

„Wie denn?“ Jetzt war ich aber gespannt. Ich richtete mich auf und sah ihn erwartungsvoll an.

„Oh, es wird dir gefallen!“, versicherte er mir.

„Da wäre ich mir nicht so sicher, wenn ich dich so grinsen sehe!“ Ich kräuselte meine Stirn.

„Doch doch, das gefällt jedermann. Auch wenn es Niemand wirklich offen zugeben würde...“

Jetzt wurde ich aber echt neugierig! „Was hast du vor?“, fragte ich.

Er schmunzelte, „Nur ein Wort: Strip-Poker.“

The Promise || one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt