Kapitel 15

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Kapitel 15

„Okay.“

„Okay?“ Ich sah an seinem Blick, dass er verwirrt war. Er hatte nun mal nicht erwartet, dass ich so reagiere. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Der verwirrte Ausdruck auf seinem Gesicht verwahrte nicht lang. Ein dreckiges Grinsen breitete sich aus. Ehe er seinen Plan durchsetzen konnte und meiner doch nicht aufging, stoppte ich ihn mit einem Lächeln. Sein hungriger Blick lag auf meinem Körper und ich spürte, dass er es kaum abwarten konnte. Ich grinste in mich hinein. „Ich schlafe mit dir gemeinsam. Wir gehen jetzt beide schlafen.“ Einen kurzen Augenblick lang sah mich Zayn fassungslos an. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, nein, nein. So läuft das nicht, Kleines! So sind nicht die Regeln!“ „Was für Regeln?“, ich schmunzelte. Vielleicht hatte ich doch eine Chance diesem 'Abendprogramm' zu entgehen. Zayn sah so aus, als würde er nachdenken. Ich freute mich innerlich schon über meinen Sieg, als er die Freude mit wenigen Worten zunichte machte. „Ich will einen Deal.“ Das Lächeln verschwand sofort von meinem Gesicht und ich sah ihn angespannt an. Was hatte er bloß vor? „Ich denke du bist nicht in der Lage Deals zu machen.“, erwiderte ich langsam und vorsichtig. Plötzlich lag Zayn auf mir. Es geschah völlig unvorhersehbar und ich hatte keinerlei Zeit ihn aufzuhalten. Seine Lippen fuhren meinen Hals entlang. Automatisch lehnte ich meinen Kopf nach hinten. Ich konnte mir gerade noch so ein Stöhnen verkneifen. Doch Zayn hörte nicht auf. Er küsste mich überall am Hals, bis er meine sensible Stelle unter meinem Ohr fand und leicht daran knabberte. Ich stöhnte leise und das schien ihm genug. „Bist du dir da sicher?“, flüsterte in mein Ohr. Völlig perplex und aus dem Ruder gebracht von seinem Atem an meinem Nacken vergaß ich für einen kurzen Moment, worum es überhaupt ging. „Bei was sicher?“, fragte ich also zurück. Ich sah, wie sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Verdammt.

„Ich werde dich zu nichts zwingen, was du nicht willst, Jamie. Auch wenn du es niemals zugeben würdest, weiß ich, wie sehr du das gerade genossen hast und -“ Ich schnappte hörbar nach Luft. „Lass mich ausreden.“, Zayn legte mir eine Hand auf den Mund, „Du wirst irgendwann von alleine zu mir kommen. Ich weiß es.“ Er zwinkerte mir zu und stand dann auf. Noch immer mit völlig vernebeltem Verstand saß ich da, versuchend einen kühlen Kopf zu bekommen, während ich darüber nachdachte, was er gesagt hatte. Eigentlich sollte ich doch froh sein, dass ich dieses Mal drum herum gekommen bin. Wenn er nur wüsste, was er vor ein paar Minuten noch alles mit mir anstellen hätte können. Ich war völlig in seiner Gewalt. In diesem Moment hätte ich beinahe alles dafür gegeben, mich jetzt gleich von ihm flach legen zu lassen und dieser Gedanke machte mir Angst. Immerhin hatte die Woche noch 5 Tage, die ich irgendwie überstehen musste ohne ihm völlig zu verfallen. Immer wieder schoben sich Gedanken in den Vordergrund meines Gehirns, die mir sagten, dass ich ihm schon längst verfallen war, doch ich wollte es nicht einsehen und würde mich weiterhin dagegen wehren, dass sich dieser Gedanke verfestigte. Einige Leute würden sich jetzt sicher fragen, warum ich alles so kompliziert mache. Warum ich so bin, wie ich bin. Warum ich etwas nicht zulassen will, was schon längst hätte geschehen können. Nun, ich habe meine Gründe. So wie jeder andere Mensch auch, der Sachen tut, die für andere nicht logisch erscheinen. Plötzlich spürte ich etwas nasses auf meiner Wange und fluchte leise. Schnell sah ich hinüber zu Zayn. Er hatte es gesehen. Ich strich die Träne mit meinem Daumen weg und tat so, als sei nichts gewesen, während ich versuchte meine Gedanken schnurstracks in die andere Richtung zu lenken. Eine zweite Träne floss meine Wange hinunter. Ich drehte meinen Kopf zur anderen Seite, damit Zayn es nicht sah. Ich stoppte die Träne nicht – ließ sie über meine Wange fließen und auf den Sand fallen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Dann setzte er sich neben mich. „Warum weinst du?“, fragte Zayn besorgt. Ich schüttelte den Kopf. Einmal um Zayn zu zeigen, dass nichts war und auch, weil ich mich dadurch selber ein wenig aufrüttelte. „Ich weine nicht.“, sagte ich mit fester Stimme und verwischte die nasse Spur der zweiten Träne aus meinem Gesicht. Dann stand ich auf und ging ein paar Schritte durch den Sand. „Ich weine nie.“, fügte ich hinzu, nicht sicher, ob Zayn es gehört hatte.

The Promise || one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt