Kapitel 9

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Sie fuhren vor dem Haus vor und nachdem Drew optimal eingeparkt hatte, stiegen sie aus. Lucas spielte sogar mittlerweile mit dem Gedanken morgen zu der Party zu gehen, aber wie konnte er das nur bewerkstelligen?

Als sie gerade in das Haus liefen vibrierte Lucas' Handy, aber er beschloss erstmal hochzugehen. »Ich mach Hausaufgaben«, sagte er zu Drew und ging mit schnellen Schritten nach oben, warf in seinem Zimmer seine Tasche in die Ecke, sich selbst aufs Bett und öffnete die Nachricht.

Hey, Kleiner ;) Und? Hast dus dir überlegt?

Ich überlege noch, schrieb Lucas zurück. Hast du ein paar mehr Infos für mich?

In Sekundenschnelle antwortete Perce: Sie startet um 20 Uhr aber die coolen Kids, also wir, gehen erst um 22 Uhr hin :P

Lucas dachte angestrengt nach. Selbst wenn er es irgendwie schaffte sich rauszuschleichen, musste es weit nach seiner Bettgehzeit sein, sodass Drew dachte er schlief tief und fest. 23 Uhr wäre da schon etwas besser. Und wo fand es überhaupt statt? Das fragte er auch erstmal Perce.

Perce schickte ihm die Adresse und fragte noch einmal, ob er nun kommen würde oder nicht, aber Lucas kam gar nicht dazu zu antworten, denn er wusste es selbst noch nicht. Vielleicht konnte er ja morgen antworten. Dann setzte Lucas sich endlich wirklich an seine Hausaufgaben ran, irgendwann mussten die ja gemacht werden, aber nach wenigen Minuten schon war er in Zeichnungen neben den Aufgaben, die er eigentlich machen sollte vertieft, und irgendwann fiel sein Kopf einfach auf den Tisch und er schlief ein.

Er träumte äußerst verwirrende Dinge von der Party, dass er Drogen nahm und am nächsten Tag in einem unbekannten Bett aufwachte. Im Halbschlaf bekam er irgendwann mit, wie an seine Tür geklopft wurde, aber er war sich nicht sicher, ob das in der Realität geschah, oder in seinem Traum, weswegen er einfach liegen blieb und halb weiter träumte. Irgendwo ging die Tür dann auf und er hörte eine tiefe Stimme, die er nicht ganz zuordnen konnte. Vielleicht war es Drew? Aber was suchte Drew denn in seinem Traum?

Er hörte seinen Namen und gab ein leises »Hm?« von sich, wollte die Augen aber nicht aufmachen, weil er so müde war.

»Lucas«, sagte Drew nochmal und diesmal war es eindeutig, dass er nicht mehr träumte. »Wenn du schlafen willst, musst du ins Bett.«

»Mhm«, machte er etwas wacher, aber immer noch mit geschlossenen Augen. »Gleich.«

Dann war es eine Weile still und Lucas versank schon fast wieder in einen Schlaf, doch dann hob er den Kopf an, schüttelte ihn, als wollte er den Schlaf abschütteln, und öffnete die Augen. Drew starrte ihn mit unlesbarer Miene an, er lehnte mit verschränkten Armen am Tisch.

»Ich geh ja schon«, murmelte Lucas und stand auf.

»Morgen ist Samstag«, sagte Drew. »Du musst noch nicht schlafen gehen. Aber du solltest nicht auf dem Tisch schlafen.«

»Mhm«, machte Lucas nur wieder und ließ sich auf sein Bett fallen.

»Deine Eltern und deine Schwester sind wieder da.«

»Mhm.« Lucas kuschelte sich unter seine Decke. »Muss ich jetzt runter rennen, sie mit voller Freude begrüßen und sagen, dass ich sie vermisst hab?« Er hörte ein leises Schnauben. Dann bekam er nur noch mit, wie das Licht ausgeschalten wurde.

»Gute Nacht, Lucas.«


Am nächsten Tag wachte er mit stark verstrubbelten Haaren um 10 Uhr auf und ging erstmal in sein Bad um Zähne zu putzen und sich kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen. Dann zog er sich einen frischen Pullover und eine Jeans und Socken an und tappte runter in das Esszimmer, wo allerdings niemand war. Auf dem Tisch lag ein Zettel.

LuanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt