Luan

Kapitel 20

Lucas half Drew erstmal bei den Grundeinstellungen der Playstation. Bald darauf schon war die Playstation dabei das Videospiel runterzuladen, was der guten Internetverbindung sei Dank nicht allzu lange dauerte. Sobald der Willkommensbildschirm des Spieles anfing zu laden, fragte Drew: »Und wie können wir jetzt zusammen spielen?«

»Du musst erst auf Level 16 kommen«, erklärte Lucas. »Aber danach können wir dann zusammen spielen.«

»Und wie lange brauche ich dafür?« Drew wählte bei der Entscheidung, als welchen der Zwillinge man spielen soll, Aether aus. »Er erinnert mich irgendwie an dich«, sagte Drew halblaut und Lucas blinzelte überrascht, sah sich Aether nochmal ganz genau an. Nein. Er sah kein bisschen wie Lucas aus. »Uh, findest du? Oh, und es braucht circa acht Stunden bis du auf Level 16 kommst«, sagte Lucas, wunderte sich wirklich, wieso Aether ihm ähnlich sein sollte.

»Acht Stunden?!«, wiederholte Drew überrascht und drehte den Kopf zu ihm. »Ich kann erst in acht Stunden mit dir spielen?«

»Ach, das geht schneller als du denkst«, grinste Lucas. »Wenn du einmal anfängst kannst du eh nicht mehr aufhören.«

»Hmm«, machte Drew kritisch und lief mit Aether durch die Gegend. »Wir werden sehen.« Drew war überraschend gut und konnte schon bald so ziemlich alles. Sogar die Fachbegriffe der Welt eignete er sich sofort an, obwohl Lucas Tage gebraucht hatte um zu verstehen, was was und wer wer war.

Um Punkt 22 Uhr erschrak Lucas darüber, wo die ganze Zeit hin war und sah zu Drew herüber, der noch immer ganz vertieft im Spielen war. »Uh, Drew?«, fragte Lucas vorsichtig und pausierte sein Spiel. »Muss ich nicht eigentlich ins Bett?«

»Fünf Minuten noch«, sagte Drew woraufhin Lucas versuchte nicht zu lachen, daran aber kläglich scheiterte.

Drew warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Was ist so witzig?«, fragte er und zog eine Augenbraue hoch.

»Nichts«, sagte Lucas grinsend und spielte einfach weiter, ohne ihn anzusehen. Doch als Drew ihm in die Seite zwickte, zuckte er zusammen, ließ sein Controller fallen und rutschte von ihm weg.

»Lachst du mich aus?«, fragte Drew mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

»Nein«, sagte Lucas. »Ich bin einen so gut gelaunten Drew einfach nicht gewohnt, weil du sonst rumläuft wie ein alter grimmiger Mann, ohne Freude im Leben. Deshalb habe ich gelacht.«

»Nur weil ich nicht immer lächle heißt das nicht dass ich grimmig bin und keine Freude im Leben mehr verspüre«, sagte Drew mit zusammengezogenen Augenbrauen und Lucas musste wieder lachen, denn genau mit solch einem überaus grimmigen Ausdruck lief er die meiste Zeit durch die Gegend. »Doch, du schaust immer so als würdest du jemand ermorden wollen.«

Drew sah Lucas nachdenklich an. »Tu ich das?«

Lucas deutete mehrmals auf sein Gesicht und brachte noch ein bisschen Abstand zwischen sich und ihm. »Schau, das ist genau der Blick den ich mein! Ich wette, wenn du draußen rumläufst wechseln die Leute die Straßenseite.«

Lucas hatte eine Sekunde Angst vielleicht zu viel gesagt zu haben, doch dann tauche ein amüsiertes Grinsen auf Drews Lippen auf und er zuckte mit den Schultern. »Dann stehen sie mir wenigstens nicht im Weg.«

Daraufhin musste Lucas so sehr lachen, dass er beinahe vom Bett gefallen wäre, so deutlich malte er sich die Situation aus. Drew betrachtete ihn lächelnd bis er sich beruhigt hatte und streckte dann seine Hand aus um ihm durch die Haare zu wuscheln. Lucas sah weg und spürte wie er rot wurde, wie immer, wenn Drew ihm durch die Haare wuschelte. Er wusste nicht mal warum. Es passierte einfach. Aber Drew wandte Gott sei Dank gleich wieder den Blick ab, um in dem Spiel auf Pause zu drücken. »Wie speichert man das?«, fragte er und teste ein paar Knöpfe aus.