Als sie dann schließlich beim Haus ankamen und in den Hof reinliefen, versuchte Lucas sich zusammenzureißen, nicht dass irgendjemand merkte, dass er betrunken war. Aber Perce lachte und sagte: »Vergiss es, Kleiner. Man sieht auf den ersten Blick dass du betrunken bist.«
»Mann, was soll ich denn machen«, meckerte Lucas und schlug sich mehrmals auf die Wangen, als würde das etwas helfen.
Perce sah hoch zu seinem Fenster. »Wir könnten klettern.«
»Nein«, sagte Lucas sofort und dachte an die letzte Kletteraktion. Sicherlich würde er diese Hölle nicht nochmal über sich ergehen lassen.
»Vielleicht schlafen sie ja schon«, mutmaßte Perce, hatte bemerkt, dass es ziemlich dunkel war im Inneren.
»Wollen wir mal hoffen«, murmelte Lucas und atmete tief durch, ehe er den Schlüssel ins Schloss steckte und als erstes den Flur betrat. Erst wollte er erleichtert ausatmen, weil er sah dass es wirklich ganz dunkel war. Dann merkte er aber, dass in der Küche das Licht eingeschaltet war und genau in diesem Augenblick öffnete sich die Tür und Lucas blinzelte erstmal stark, weil er sich an das plötzliche Licht gewöhnen musste, bis er Drew erkennen konnte, der mit verschränkten Armen in der Tür stehen blieb.
Ein paar Sekunden starrte er ihn einfach nur mit diesem strengen Blick an und Lucas konnte ahnen, dass er ziemlich wütend war. Dann kam plötzlich auch seine Mutter aus der Küche und Lucas war froh darüber, dass sie Drew gar nicht erst zu Wort kommen ließ. »Lucas! Meine Güte, wo wart ihr denn so lang? Ich wollte schon Mister Andrews losschicken um euch zu suchen. Ist etwas passiert?«
»Uh, nein, alles okay«, sagte Lucas, versuchte, möglichst deutlich zu sprechen. »Wir ... wir haben uns nur ein wenig ablenken lassen weil die Sterne heute so schön waren.«
Perce neben ihm gab ein unterdrücktes Lachen von sich, woraufhin Drew ansetzte etwas zu sagen, doch Lucas' Mutter kam ihm zuvor. »Ach so«, sagte sie, tat unwissend, obwohl es wirklich offensichtlich war, dass die beiden getrunken hatten. »Dann aber jetzt ab ins Bett, es ist schon sehr spät!«
»Okay«, sagte Lucas und war erleichtert, dass sie ohne Ärger aus der Sache rausgekommen waren. »Und Lucas?«, fing seine Mutter erneut an. »Wenn ihr was trinkt bleibt doch nächstes Mal bitte im Haus. Es ist nachts gefährlich.«
Lucas wurde ein wenig rot und wandte den Blick ab. »O-okay, entschuldigung.« Er konnte deutlich Drews wütenden Blick auf sich spüren, aber er traute sich nicht ihm in die Augen zu sehen.
Seine Mutter lächelte ihn tröstend an. »Alles gut. Pass nur auf dich auf, ja?« Lucas nickte einfach nur, schnappte sich dann Perce' Hand und zog ihn mit nach oben.
Im Zimmer angekommen lachte sich Perce erst einmal den Arsch ab, weil er es wohl witzig fand wie Lucas gedacht hatte, dass es wirklich keiner merkte. Nachdem er sich dann ausgelacht hat, warf er sich glücklich seufzend auf sein Bett und strich sich eine Lachträne aus dem Gesicht.
»Sehr witzig«, murmelte Lucas einfach nur genervt und hockte sich neben ihn hin. »Gott, Drew wird mich umbringen sobald wir wieder alleine sind. Ich weiß nicht wie ich das überleben soll.«
»Ach, der bringt dich schon nicht um«, sagte Perce, grinste immer noch. »Wenn dann bringt er mich um.«
Lucas seufzte tief und presste ein Kissen an sich, fragte sich, wie er das überleben sollte. »Ich muss zusehen dass ich nicht mehr alleine mit ihm bin.«
»Lucas, mach dir keinen Kopf«, sagte Perce und beugte sich vor um Lucas durchs Haar zu wuscheln. Lucas schloss die Augen und lächelte, war noch so betrunken, dass ihm plötzlich alles egal war. Er beugte sein Kopf unbewusst in Perce' Richtung, was für Perce wohl so rüberkam, als wollte er, dass er weiter machte, was er dann natürlich tat.
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Luan
Teen FictionAls sein Bruder bei der Yakuza einen Fehler macht, kommt Lucas in eine neue Familie, in der er rund um die Uhr von Drew, einem Mitglied der Yakuza, bewacht wird. Doch Perce, den er auf seiner neuen Schule kennenlernt, bringt ihn dazu alle Regeln sei...