dark Revenge with sweet consequences

1

Layla läuft. Rennt.

Nur wohin? Sie weiß es nicht und läuft einfach. Dorthin wo Ihre Beine sie hin tragen.

Sie ist in der Bahn, wohin? Sie weiß es nicht und es ist ihr egal. Das Einzige was sie weiß, sie will nie wieder dort hin, wo sie her kommt.

Sie hat eine Familie. Ein Zuhause. Doch in diesem Haus hat sie sich schon lange nicht mehr Zuhause gefühlt.

Man könnte meinen eine 16 Jährige kann schlecht einfach so von ihrem Elternhaus weg. Doch als sie vor 1 Stunde voller Wut durch die Haustür geprescht ist, hat es sich so richtig angefühlt, wie lange nicht mehr.

Über den Grund will sie jetzt nicht nachdenken. 

Sie beschließt jetzt einfach durch die Stadt zu laufen um auf andere Gedanken zukommen.

---

U-Bahn Stationen hat sie noch nie gemocht. Sie hat immer Angst vor den komischen Leuten, die dort rumlungern. Sie schaut sich im Vorbeigehen um und ihr fallen nur bestimmte Personen auf. Personen, die entweder Rauchend mit dreckigen Klamotten an Ecken stehen , oder Arbeitsleute, die sich schicken von diesem dreckigen Ort weg zukommen.

Damals immer wenn sie mit Mutter in die Stadt war und sie auch hier waren, hat Mutter sie durchgezerrt, dass sie ja nichts von diesem Leben erfährt.

Nun hat Layla aber das Gefühl das sie auch so enden wird ,wenn sie nicht bald eine Bleibe finden kann. Zuhause kommt nicht in Frage.

--- 

Sie läuft durch die Straßen, in denen sie einst jeden Samstag mit ihren besten Freundinnen shoppen war. Ihre damaligen "Freundinnen". Charlotte, Lara und Pia, die jetzt so tun als kennen sie Layla nicht mehr. Als wären ihre Erlebnisse nichts wert gewesen, so wie Sand am Meer.

In den Zeiten der Einsamkeit, in denen sich ihre 3 Freundinnen von ihr entfernt hatten, hat sie zur Literatur gefunden. Es war für sie ein Zufluchtsort , ein Ort den ihr niemand weg nehmen konnte. Ein Ort, wo für einen Moment, sie so glücklich und sie selbst war wie selten in ihrem Leben.

Zielgerichtet läuft die 16 Jährige in ihren abgetragenen Vans in Richtung Bücherei. Nur je näher sie dem Gebäude kommt, desto seltsamer wird ihr Bauchgefühl. 

Man könnte meinen ein Windstoß wäre zu harmlos um eine einzige Person aus der Fassung zu bringen, aber genau das war es was Layla zum stehen brachte. 

Ein einfacher Windstoß. 

Sie dreht sich in alle Richtrungen. Hatte sie jemand gesehen? Beobachtete sie jemand?

Ihr Bauchgefühl hatte sie nicht getrübt. In der ach so bekannten Straße stand eine Frau. Inmitten der begeisterten Shoper stachen die Augen der Frau heraus. Hatte Layla etwas falsches getan? War sie aufgeflogen? Wusste die Frau das Layla von Zuhause weg ist?

Die Frau brach den eisernen Augenkontakt und verschwand in einer Seitenstraße auf der anderen Straßenseite.

Layla ging der mysteriösen Frau hinterher und nach 15 Minuten kam sie an ein Haus in einer Wohngegend. 

Dieses Haus war. Es war anders als die Häuser daneben. Wo war die Frau hin? Und wieso trugen ihre Beine sie zu diesem Haus?

Hals über Kopf lief sie durch den Eingang, ohne eine Ahnung was sie tat. 

Dies sollte ihre beste Entscheidung werden.