SHYEL

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Shyel war vor der Katastrophe, der sein Planet unbewohnbar machte, damit beschäftigt die Grenzen des Universums zu erkunden und nahm diese Beschäftigung wieder offiziell auf, bis diese Omen kamen. Ab dann schaltete er die Verbindung zu seinem Volk ab und untersuchte dieses Phänomen zusammen mit Navel. Sie versuchten diesem Signal zu folgen, sie reisten durchs All und je näher sie dem Signal kamen desto deutlicher hörten sie was eigentlich dahintersteckte. Es war ein klarer Befehl, der seine Anhänger mobilisieren sollte, die Zerstörung vorzubereiten und auf seine Ankunft zu warten. Jedes Detail war jedoch nicht zu entziffern, da Sie nicht nur Übersetzungsprobleme hatten, sondern das Signal auch nie vollständig übertragen wurde. Das eine Wort jedoch was am meisten vorkam war "Anima". Es rief in einer tiefen Stimme "Anima".

Nach einer langen Reise standen sie dort im leeren Raum, nur vereinzelt Sterne zu sehen. In einer Galaxie, die so alt war, dass ihr Licht bereits begonnen hatte zu erlöschen.

Genau dann wo das Signal am stärksten wurde und Shyel dachte sie seien angekommen verschwand es komplett. So als wäre es nie da gewesen, absolute Stille. Shyel drehte sein Schiff um, um wieder zurück zu fliegen, genau dann als er sich fertig gewendet hatte, wurde das Signal wieder sehr stark. Aber Lichtjahre weit war dort nichts zu sehen. Kein Planet, kein Stern nicht mal ein Meteorit. Nur viel weiter weg vereinzelt irgendwelche Himmelskörper.
Er stieg aus und näherte sich der Stelle, wo das Signal auf einmal verschwand. Er streckte seine Arme in diese Richtung und er konnte sie nicht mehr sehen. Dann tauchte er mit seinem kompletten Körper ein, als er zurück schaute war sein Schiff welches nur einige hundert Meter entfernt war nicht mehr zu sehen. Als er seinen Freund fragte, ob er sein Schiff orten könne sagte dieser, dass sein Ortungsgerät dort auf über mehrere Milliarden Lichtjahre weit weg nichts finden könne. Er schwebte zurück und sein Schiff war wieder da. Es war ihm bereits, nachdem er seine Hände nicht mehr sehen konnte klar. Dieser Ort ist in einer anderen Dimensionalen Ebene die dazu führte, dass der Raum B nicht greifbar ist und somit A und C zusammengeknüpft werden. Es war anders als bei einem Wurmloch, denn ein Wurmloch verbindet zwar zwei Punkte auf diese Methode, aber man kann trotzdem den Raum B bereisen, in diesem Fall fiel dieser Raum komplett Weg. Er musste trotzdem ein Weg finden da reinzukommen.

Für Shyel war es Zeit, nun seine Hausaufgabe zu machen. Dadurch, dass er bereits dem zweiten Phänomen entgegenstand, der den Naturgesetzten in so einer Weise widersprach, machte er sich in seinem Supernetzwerk auf die Suche nach dem übernatürlichen und Verbindungen zwischen den Billionen von Einträgen der verschiedenen Völker. Navel suchte im Netzwerk, nach übersetzbaren Begriffen im Sinne von der Schöpfung Gottes, übernatürliches oder heiligen Wesen. Überraschend viele der verschiedenen Völker hatten nämlich einen Gott und noch überraschender, einen ähnlichen Weg, wie dieser anscheinend, Kontakt mit Ihnen aufgenommen hatte. Außer einige wenige die in der 2. Phase ihrer Existenz waren und die die Existenz Gottes für ungültig erklärten.

Zum zweiten Mal im Leben stand Shyel vor einer unlösbar zu scheinender Aufgabe. Die erste war die Erforschung der Grenzen des Universums, welches seine Jahre raubte, wobei Shyel es nie mochte länger als einige Monate an ein und derselben Aufgabe zu forschen.

Er erfand eine Maschine die ihm jede erdenkliche Welle an zeigte. Er hoffte darauf besser sehen zu können, woher die Wellen herauskamen, denn diese unbetretbare Ebene, war schließlich in irgendeiner Weise "vor Ihnen". Aber es brachte nichts, er wäre an den sichtbar gemachten Wellen fast erblindet. Immer wieder hin und zurück zu Transzendia durch ein Wurmloch um neue Erfindungen auszuprobieren. Jahre vergingen und seine 16. Erfindung versagte auch.

Er kam zu dem Schluss, dass keine Erfindung der Wesen dieser Welt ein Zutritt in diese Ebene verschaffen könnte.

Er fing an Religionen zu untersuchen und zu vergleichen, um nützliche Informationen für den Übergang des Geistes in die spirituelle Ebene zu ermöglichen, um vielleicht so darein zu kommen, er war am verzweifeln.

Er filterte Tausende Religionen ab, bis er auf 3 kam die alles beinhaltete was die 2000 davor auch beschrieben hatten. Keins davon beinhaltete alles.

Er probierte alle beschriebenen Rituale dieser 3 Religionen aus, die ihm ermöglichen sollte in die spirituelle Ebene zu kommen. Doch keines davon klappte. Er nahm sich die jeweilige Antireligionsfraktionen und probierte die Rituale davon aus. Doch erneut ohne Erfolg. Shyel war das erste Mal im Leben wirklich am verzweifeln...der Mann der wortwörtlich die Grenzen des Universums erforscht hatte. Er probierte willkürliche jedoch für Ihn logische Mischungen dieser Rituale aus, Gutes und Böses wurde vereint und in einem Ritual ausgestrahlt. So als hätte er gewisse Muster in all den Religionen erkannt und Gutes und Böses in einer Art Puzzle zusammengebracht, als wäre das von diesem Schöpfer oder dieser Massenintelligenz unterbewusst so vorhergesehen, er fing an zu verstehen.

Es war das erste Mal, dass Shyel Erfolg sah. Er machte kurzzeitig eine außerkörperliche Erfahrung und an diesem Ritual hielt er fest. Er fing an dieses Ritual zu intensivieren. Das Ritual war blutiger und meditativer Natur, für jemanden so Technikbasierten, war es eine Art Erniedrigung, auf die älteste aller Problemlösungen zurückgreifen zu müssen, auf die Opfergabe.

Er merkte, dass es eine Balance zwischen Gut und Böse geben musste. Er dachte sich, "Ohne das eine sind wir nicht frei und ohne das andere sind wir nicht "frei". Es wurde Ihm in diesem Moment klar, dass diese beiden Seiten des Glaubens, im Endeffekt komplette Widersprüche waren, somit haben sich diese Religionen in sich selbst annulliert, wenn man davon ausging, dass beides der Wahrheit entsprach.

Und da wurde ihm klar, Gott will, dass wir nach einer Ausrichtung leben, dass als ein geordnetes Chaos definiert werden kann, in dem jeder weiß, was er zu tun hat egal wie die Situation aussieht.

In seinem meditativen Zustand flüsterte er mit geschlossenen Augen zu Navel: "Wir Wesen müssen so leben wie wir wollen, das einzige, dass von uns erwartet wird ist, dass trotz allem eine uns untergeordnete Ordnung herrscht und der schaden von allem geringgehalten wird. Wäre dies nicht der Fall würde eine Seite komplett dominieren, dann wären wir entweder Sklaven im Himmel oder Freie in der Hölle. Es gibt Regeln und Gesetze, Normen und moralische Werte aber am Ende kommt es nur auf das jeweilige Individuum an und das was es in binnen seiner Sterblichkeit erreicht hat, denn das Individuum ist nicht die Person, sondern wir alle, ganz unabhängig von diesen Werten. Es kann nie alles in einer Überlieferung definiert sein."


Nach Jahrelanger suche fand er den Weg.

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