Kapitel 18

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Auf der Taxifahrt nach Hause schlief John ein. Sherlock wollte John nicht wecken, als sie in der Baker Street ankamen und aussteigen mussten, weshalb er John im Braut style hoch hob und nach oben trug. Oben in der Wohnung angekommen wartete Freyja schon auf die beiden. Als sie John schlafen in Sherlocks Armen musste sie sich zusammenreißen nicht durchzudrehen: Die beiden waren einfach zu niedlich zusammen. Vorsichtig trug Sherlock John in sein Bett. Danach ging er ins Wohnzimmer und setzte sich auf seinen Sessel, gegenüber von Freyja.
„Ihr zwei seit wirklich zu niedlich."
Sherlock blickte irritiert hoch zu Freyja, welche aufgestanden war und jetzt direkt vor ihm stand.
„Wieso meinst du?"
„Ach komm schon Sherlock. Du hast ihn aus dem Taxi hochgetragen, weil du ihn nicht aufwecken wolltest. Mit wie vielen anderen Menschen hast du das schon gemacht?"
Sherlock antwortete nicht sondern starrte sie einfach nur an. Diese ganzen Gefühle verwirrten ihn.
„Du kannst doch gut Menschen lesen, Sherlock. Dann mach das doch auch mal bei dir selber."
„Wie meinst du?"
„Naja du hast ja auch an Anzeichen gemerkt, dass Molly auf dich steht."
„J-ja"
„Ja, dann achte doch mal auf deine eigenen Anzeichen."
„Geh-geh jetzt. Ich muss nachdenken."
Freyja lächele als Antwort und verließ dann die Wohnung.

Sherlock musste nachdenken. Konnte es sein, dass Freyja wirklich recht hatte?! Hatte er, Sherlock Holmes wirklich Gefühle für seinen Mitbewohner entwickelt?
Er musste in seinen Gedankenpalast:

Liebe
/Substantiv;feminin/
Ein starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem (nahestehendem) Menschen; auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe ö. Ä.

Molly: immer freundlich mir gegenüber; spezielle äußerliche Veränderungen in der Hoffnung gefallen zu finden; versprechen immer da zu sein

Irene: ständige Einladungen zum essen; anhänglich; schneller Puls; Gänsehaut bei näherer Berührung

Mycroft (Lestrade gegenüber): Beschützerinstinkt; einlassen auf menschliche Situationen, welche er normalerweise verabscheute ; Sex

Sherlock ging alles durch, was er über Liebe wusste und verglich dieses Verhalten dann mit seinem Eigenem:

Freundlich: John versucht aufzumuntern; ihn nicht geweckt
Äußerlich Veränderung: nicht nötig, John findet meine Locken auch so toll
Versprechen: habe mir geschworen immer für ihn da zu sein
Einladung zum essen: war mit ihm öfters essen, nur weil er Hunger hatte
Anhänglich: ich hab ihn mit auf Arbeit geholt
Schneller Puls: Puls steigt von 81 auf 92 in seiner Nähe
Gänsehaut: als wir zusammen auf dem Sofa geschlafen haben
Beschützerinstinkt: fake Freundin um ihn vor Moriarty zu schützen
Einlassen auf verabscheuende Situationen: waren 2 mal am Meer
Sex: wird überbewertet

Schlussfolgerung: Ich Sherlock Holmes bin in John Watson verl....

Bevor Sherlock seine Gedanken fertig ausführen konnte, wurde er durch einen Schrei, aus Johns Zimmer, aus seinem Gedankenpalast gerissen. Sofort sprang er auf, um nach John zu sehen. Er malte sich schon die schlimmsten Szenarien aus. Allerdings fand er John, alleine in seinem Zimmer, weiterhin schlafend. Doch dieser schien einen Albtraum zu haben. Sherlock stand einfach nur da und bewegte sich nicht. Er war überfordert. Wass sollte er jetzt tun? John wecken? Ihn schlafen lassen? Für die Lösung eines solchen Problems fand sich kein Eintrag in Sherlock Gedankenpalast. Er musste nachdenken.
Schließlich viel ihm ein wie beruhigend seine Nähe bisher immer auf John gewirkt hatte. Also beschloss er kurzfristig sich einfach zu ihm ins Bett zu legen. Vorsichtig krabbelte Sherlock neben John, unter die Decke. Steht's bemüht John auf keinen fall zu wecken. Kurz zögerte Sherlock, beschloss dann aber doch seine Arme um John zu schlingen. Sein schlafender Mitbewohner schien Sherlocks Nähe zu begrüßen und rückte ganz nah an ihn heran, bis nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen die beiden gepasst hätte. Dann legte John seinen Kopf auf Sherlocks Brust ab, was Sherlock kurz zum zusammenzucken brachte. Diese Nähe war er nicht gewohnt, aber irgendwie gefiel sie ihm. Sherlocks Nähe schien John tatsächlich zu beruhigen, denn er schlief friedlich auf Sherlock, welchem nach nur wenigen Minuten ebenfalls die Augen zufielen.

Secrets (Johnlock)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt