Kapitel 20

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/Trigger Warnung: Erwähnung von Selbstverletzung und Drogenkonsum/

John wurde vor Sherlock wach und merkte zunächst garnicht, dass er mit seinem Kopf auf Sherlocks Brust und nicht auf seinem Kissen lag. Er sah rüber zum Wecker, um die Uhrzeit zu sehen, allerdings wurde ihm die Sicht durch Sherlock versperrt. John brauchte einen Moment um zu realisieren, was seine Sicht versperrte. Er schreckte hoch. Warum lag er auf Sherlock? Warum lag Sherlock in seinem Bett? Warum hatte Sherlock immer noch seinen Anzug an? Alles Fragen die John sich nicht beantworten konnte, welche aber gleich aufgeklärt werden sollten, denn Sherlock wachte jetzt ebenfalls auf.
„Morgen." murmelte Sherlock verschlafen.
„Sherlock? Wieso liegst du in meinem Bett?"
„Du hattest gestern Nacht einen Albtraum und hast geschrien. Also hab ich versucht dich zu beruhigen, woraufhin du dich auf mich gelegt hast." antwortete Sherlock gelassen.
„Und-und warum hast immer noch deinen Anzug an?" fragte John überfordert.
„Hätte ich mich umziehen sollen, nachdem du auf mir eingeschlafen bist?"
„Was? Nein. Vergiss es. Ich geh jetzt Frühstücken."
Damit stand John auf und ging in die Küche um sich ein Rührei zu machen, während Sherlock immer noch in seinem Bett sitzen blieb.

Nachdem John fertig Gefrühstückt hatte, lag Sherlock immer noch in seinem Bett.
„Sherlock?"
„Mhhm."
„Warum liegst du immer noch in MEINEM Bett?"
„Bequem."
„Du kannst ja auch einfach in deins gehen."
„Aber das hier ist noch warm."
„Okay, aber ich zieh mich hier jetzt um. Macht es dir was aus zu gehen oder ist das jetzt dein Zimmer?"
„Ich bleib. Ich schau auch nicht."
Genervt verdrehte John die Augen, aber was soll's. Also zog er sich um, mit Sherlock in seinem Bett.

Sherlock hielt nicht, was er gesagt hatte. Er beobachtete John. Betrachtete dessen Oberkörper ganz genau. Johns Schusswunde in der Schulter war noch deutlich zu sehen. Ansonsten schien John keine Narben zu haben. Zumindest dachte Sherlock das.
„Sherlock, ich bin nicht dumm. Ich merk das du mich ansiehst."
Als John sich zu Sherlock umdrehte setzte dieser einen Unschuldigen Blick auf, bis ihm die narben an Johns Oberschenkel auffielen, welche immer verdeckt worden waren. Nicht mal am Strand hatte Sherlock diese sehen können, aber Johns Boxershorts waren nicht lang genug, um sie zu verdecken.
„John."
„Ja?" fragte John irritiert.
„Hast-hast du...Wo von sind die Narben?"
Sherlock hatte natürlich sofort erkannt, wodurch die Narben entstanden waren. Er wollte aber wissen warum und das konnte nur John ihm sagen.
„John sah an sich runter, bis ihm plötzlich klar wurde, wovon Sherlock sprach.
„Das ähm also...nichts."
„John, ich weiß was das für Narben sind. Wie lange ist es her?"
John antwortete nicht sondern zog sich schnell eine Hose an und verschwand ins Wohnzimmer. Sherlock folgte ihm.

„John."
„Lass mich in Ruhe Sherlock."
„John bitte. Wie lang ist es her?"
„Sherlock, das geht dich nichts an."
Sherlock merkte, dass er so nicht weiterkam, weshalb er beschloss John etwas zu zeigen, was er eigentlich niemals hätte sehen sollen. Vorsichtig schob Sherlock den Ärmel seines Hemdes nach oben und entblößte einen Arm, voller Narben, blauer Flecken und Einstichwunden von Nadeln.
Geschockt sah John sich Sherlocks Arm an. Er war überfordert und wusste nicht wie reagieren sollte.
„Du-du nimmst Drogen?" fragte John vorsichtig.
„Ja, John. Aber nicht mehr."
„Wie lange bist du clean?"
„1 Monat und 2 Tage."
„Warum hast du mir nichts gesagt?"
„Warum hast du mir nichts gesagt, von deinen Selbstverletzungsnarben?"
Peinlich berührt sah John weg. Sherlock hatte recht.
„Es ist Jahre her."
„Wie lang?"
„12 Jahre."
„Warum hast du es gemacht?"
„Warum nimmst du Drogen?"
Jetzt war Sherlock derjenige, der Wegschaute.
„Ich war 15, als ich angefangen hab...Persönliche Probleme..." antwortete Sherlock leise, ihm war es äußerst unangenehm über seine Drogen Sucht zu reden.
Vorsichtig nahm John Sherlocks Arm und schob den Hemdsärmel wieder nach unten. Sherlock lächelte ihn an und wollte eigentlich noch etwas sagen, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Secrets (Johnlock)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt