Ich muss schlucken. Ich erinnere mich an die Zeit zurück, wo ich zum ersten Mal die Diagnose bekommen habe. Es war eine krasse Zeit. Die Chemo war jedes Mal eine Qual, mir wurde immer schlecht davon. Mir vielen die Haare aus. Meine Freunde waren irgendwann gar nicht mehr für mich da, als sie gemerkt haben, dass es mir immer schlechter ging. Es war eine harte Zeit. Ich war froh, dass ich meine Eltern hatte. Sonst würde es mir wahrscheinlich heute nicht so gut gehen, wie es mir jetzt geht.
Ich antworte nach kurzer Stille: „ja natürlich, um wie viel Uhr soll ich da sein? Ich bemühe mich um eine normale Stimme.
„Wenn Sie so gegen 12:30 Uhr da wären, wäre dies gut." „Okey, ja dass schaffe ich, danke!"
„Dann bis morgen" sagt der Arzt und legt auf.
Nach dem Telefonat sitze ich erstmal nur da, ich bin verwirrt. Ich kann meine Gefühle nicht einordnen. Meine Mutter kommt in die Küche. Sie sieht mich und kommt auf mich zu. „Lea, was ist los? Fragt sie mich. Ich kann nicht antworten.
Sie fragt mich noch einmal: „was ist passiert?" Ich schaue sie an und fang zum Weinen an. Sie nimmt mich in den Arm. „Dr. Noppstein hat angerufen. Sie haben etwas bei der letzten Blutuntersuchung gefunden." Sage ich nach einer kurzen Pause. Daraufhin nimmt sie mich noch fester in den Arm. Ich weine stärker.
Als ich mich nach einer Zeit wieder beruhigt habe, nehme ich mein Handy und rufe Tom an.
Er geht auch sofort dran.
„Hallo Lea, was gibt's?" fragt er mit fröhlicher Stimme.
„ich habe heute einen Anruf vom Krankenhaus bekommen. Sie haben anscheinend etwas in meiner letzten Blutprobe gefunden." Ich versuche mit normaler Stimme zu reden. Er antwortet nicht sofort. Er macht eine kurze Pause, bis er sagt: „soll ich vorbeikommen?". Ich überlege kurz und antworte dann: „ja bitte, ich brauche ein bisschen Ablenkung!"
„okey, ich bin in 15 Min da." Sagt er und legt auf. Ich grinse.
Er ist pünklich. Er hat ein weißes Hemd und eine Jeans an, seine Haare waren ein bisschen zerstrubbelt.
Er nimmt mich gleich in den Arm. Seine starken Arme, um mich zu spüren tat gut. Die Wärme, die er ausstrahlt, macht mich ruhiger. Wir gehen ins Wohnzimmer. Dort ist auch meine Mutter. „Mum? Das ist Tom, der Mann, der mir mein Leben gerettet hat." Tom gibt ihr die Hand und lächelte sie an. „Hallo, schön Sie kennen zu lernen" sagt Tom. Meine Mutter steht auf und umarmt ihn. „Danke, dass du das Leben meiner Tochter gerettet hast" sagt sie und fängt zu weinen an." „aber natürlich, ich war unendlich froh darüber als ich gehört habe, dass ich jemanden helfen darf. Und noch mehr gefreut habe ich mich als Lea mich vor kurzen dann anrief."
Wir unterhalten uns noch eine Weile zu dritt. Dann gehen ich und Tom in mein Zimmer.
Ich bin ein bisschen nervös ihm so mein Zimmer zu zeigen. Wir gehen hinein und ich setze mich auf mein Bett. Er setzt sich daneben. Eine kurze Weile, sitzen einfach nur da. Keiner von uns sagt etwas. Doch das müssen wir auch nicht. Es ist angenehm einfach nur neben ihm zu sitzen und nicht reden zu müssen. Er strahlt einfach so eine Ruhe aus.
„Also Lea, was ist jetzt eigentlich los bei dir? Ich habe das am Telefon nicht ganz verstanden."
„ja ich auch nicht ganz." Ich grinste. „also mein Arzt, der mich immer behandelt hat, mich angerufen und hat gesagt ich soll morgen vorbeikommen. Denn bei der letzten Blutuntersuchung, die ich nebenbei gesagt, einmal im Monat machen muss, haben sie was Aufälliges gefunden. Also wahrscheinlich halt einen Hinweis das evtl. mein Krebs wieder zurück ist." Bei den Worten muss ich schlucken. Das auszusprechen ist nicht leicht. Das merkt er und nimmt mich in den Arm. „Danke das du es mir nochmal erklärt hast. Ich weiß es muss schwer für dich sein." „Wenn du möchtest kann ich dich morgen ins Krankenhaus begleiten. Ich habe morgen Frei." „Ja gerne" sagte ich. „Danke"
Diesmal ein bisschen länger, das Kapitel :)
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Lea, das Leben und die Liebe
RomanceIn der Geschichte geht es um Lea :) Seid gespannt was passiert :)