Kapitel 10

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Am Nachmittag ruft der Arzt vom Krankenhaus mit meinen Ergebnissen an. Ich fange zum Zittern an. Ich drücke auf den grünen Kopf und melde mich. „Guten Tag, ich habe nun ihre Ergebnisse vorliegen. Leider hat sich unser Verdacht bestätigt und Ihr Krebs ist zurück. Die Worte hallen in meinem Kopf nach. Ich sage eine Weile nichts. Der Arzt sagt: „sind Sie noch da? Ich weiß es ist eine krasse Nachricht. Aber wir haben den Krebs schon einmal besiegt, also schaffen wir das auch ein zweites Mal." „Ja ich bin noch da, musste mich erstmal sammeln. Wie geht es jetzt weiter? Brauche ich wieder Chemo?"

„das besprechen Wir, wenn Sie zur nächsten Untersuchung kommen. Wann können Sie denn? Am besten so bald wie möglich." „Da ich momentan keine Arbeit habe, habe ich ganz viel Zeit." Überlege ich. „Ich habe immer Zeit" sage ich. Meine Stimme hört sich zittrig an. „Dann kommen Sie doch bitte übermorgen gleich in der Früh. So gegen 8 Uhr." „Okey, ich werde da sein." „Danke, dann bis übermorgen." Sagt der Arzt und legte auf.

Ich lege mein Handy auf den Tisch und schaue aus dem Fenster. Ich bekomme gar nicht mit das meine Mutter nachhause kommt. Sie geht auf mich zu und tippt mich auf die Schulter. „Lea, ich habe schon dreimal deinen Namen gesagt. Wieso reagierst du nicht?" Ich schüttel mich. „Sorry Mam, ich war in Gedanken. Der Arzt hat angerufen." „Und was hat er gesagt? Ist der Krebs zurück? Ich nicke leicht. Ihr Gesicht verzieht sich. Man sieht das ihr Tränen in die Augen steigen.

Ich stehe auf und nehme sie in den Arm. Dabei kommen auch mir die Tränen. „Wir schaffen das!" sagt sie ganz leise.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen wir uns aus der Umarmung. Sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht ins Wohnzimmer.

Ich nehme mein Handy. Ich habe vorher gehört, wie es geklingelt hat. Ich sehe auf dem Display die Nummer von Tom. Ich rufe ihn zurück.

„Hallo Lea, und weißt du schon etwas?" Ich warte kurz bis ich ihm antworte: „ja. Er ist zurück." Bei diesen Worten muss ich wieder schlucken. Ich versuche nicht zu weinen. „Scheiße" sagt er. „Ja das kannst du laut sagen" sage ich und muss ein bisschen lachen. Wir reden noch ein bisschen und dann legen wir auf. Nach dem Gespräch ging es mir ein bisschen besser. Tom hat mir Mut gemacht. Er hat mir versichert, für mich da zu sein. Das gibt mir Kraft. 

Lea, das Leben und die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt