Teil 9

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Danach wurde alles viel besser. Ich sprach mich endlich mit Melina aus und wechselte die Schule nach Köln. Jim und seine Band wurde zu Sozialstunden verurteilt, ich leider auch. Aber Jim saß wegen Geiselnahme in U_Haft. Er war ja dummerweise schon älter als ich gewesen, ha!

Endlich brachte ich wieder gute Noten  zu Papier und verliebte mich in Köln. Besonders mochte ich den Kölner Dom, von dem hate ich bestimmt über 100 Bilder auf meinem Handy. Ich hatte von Melina ein Handy bekommen, da mein Altes ja verschollen war.

Heute war ich bei Melinas Freundin Hannah auf der Wache. Es war ziemlich cool, eine Polizeiwache von innen sehen zu dürfen. Sonst sah man sie nur, wenn man in Handschellen war.

Staunend sah ich mich um. "Na, gefälllt es dir?" Sie kam zu mir und reichte mir ein Glas Wasser. "Ja, danke das ich bei dir sein kann." Ich könnte seid den letzten Wochen der ganzen Menschheit um den Hals fallen. "Wenn ich dann Zeit habe.." Doch weiter kam Hannah nicht, denn in dem Moment ging die Tür auf und ihre Kollegen brachten einen Mann herein, der laut brüllte und sich gegen die Handschellen wehrte.

"Tja, sorry, da muss ich helfen", erklärte sie und verschwand hinter einer Tür. Ich saß mich auf einen der Stühle und wartete ab. Die Luft war angenehm kühl und ich lehnte mich zurück.

Dann kam die Frau, die zuvor hier ankam an mir vorbei zu den Toiletten. Ich betrachtete sie äußerst misstrauisch. Als ich dann selbst mal aufs Klo musste, erschark ich. Die Damentoiletten brannten! "Hilfe, die Frau hat Feuer gelegt!", schrie ich. Die Frau blickte mich voller Hass an und stürmte aus der Wache, gefolgte von mir, Hannah und Paul.

"Hey, bleiben Sie stehen!" rief Hannah und brachte sie schließlich zu Boden. Völlig außer Atem bließ ich stehen. Hannah legte ihr Handschellen an und brachte sie wieder zurück auf die Wache. "Stephan bestellts du einen RTW für Hannah?" Das war mir gar nicht aufgefallen, dass sie an den Händen blutete. Ich wartete mir ihr, bis der RTW eintraf.

"Hi!" Eine junge Sanitäterin und ein Sanitäter kamen auf uns zu und ich wurde sofort feuerrot. Der Sani gefiel mir irgendwie. Seine haare waren wirklich ein Traum. Ach, was war denn nur mit mir los?

"Mir geht es gut, das sind nur ein paar Schrammen!", versicherte Hannah ihnen. '"Was meisnt du, Phillip?" "Ich glaube sie hat recht. Dann einen schönen Tag noch die Damen" Er zwinkerte mir zu und ich sah ihm verträumt hinterher. Was nein! Doch nicht verträumt, er war ja nur so nett...

"Und, wie war es?", wollte meine Tante wissen, als sie mich wie versprochen abholte. "Gut, es war so cool bei Hannah", schwärmte ich ihr vor und sie lächelte. Ja, mit jedem Tag hier fühlte ich mich besser.

Es geschah an einer Kreuzung.Wir hatten eigentlich grün, doch da raste ein roter SUV in uns rein. Wir schrien beide auf, sie aber wegen der Schmerzen. Melina war im Auto eingeklemmt. "Bleib ganz ruhig, ich hole Hilfe", flüsterte ich und robbte aus dem Wrack heraus. Dann wählte ich die 112 und wartete ungeduldig auf deren Eintreffen.

Der SUV Fahrer war mittlerweile auch bei uns uns entschuldigte sich oft, aber ich sagte nur: "Man sollte eben früher denken, bevor man etwas tut! meine Tante könnte sterben!" Er gab nämlich an, das Rot nicht gesehen zu haben, weil er telefoniert hatte, also echt!

So ein Arsch! Minuten vergingen wie Stunden, ich ging auf und ab. Endlich! Blaulichter durchzuckten die Nacht. Der RTW kümmerte sich sofort um sie. Ich blieb darweil bei den Polizeibeamten, die inziwschen mit dem Unfallversursacher redeten.

"Könnte ich Melina mal kurz entführen?" Ich bemerkte wie ein Polizist meine Tante ansah und das gefiel mir überhaupt gar nicht. Was wollte der von ihr? "Ja, okay. Sie ist eh nicht so schlimm verletzt..Aber pass auf dass sie nicht abhaut", warnte eine Notärztin.

"Ich bin nicht wie Jacky!", lachte sie und ging mit dem Polizisten mit. Ich trat von einem Fuß auf den anderen und summte vor mich hin. Schließlich schlich ich mich weg. Melina und der Polizist standen hinter dem Auto oder besser gesagt was noch davon übrig war. Ich hielt den Atem an und lauschte.

"Melina, ich wollte dir schon lange etwas sagen", fing er an. "Hmmh?" Sie hob die Augenbrauen. "Ich..also ich..mag dich sehr gerne sogar. Ich weiß es nicht wie es dir damit geht, aber.." Er wandte verlegen den Kopf ab, na so was!

"Simon..ich mag dich auch sehr gerne. Und ja, ich will mit dir zusammensein!" Ich verdrehte die Augen. Erwachsene! Waren ja noch peinlicher als wir. Ich musste mich abwenden, seit das mit Jim hatte ich für Liebe herzlich wenig übrig!

"Auuu!" Ich fuhr herum und sah wie meine Tante sich vor Schmerzen krümmte. Doch ich blieb nicht stehen, sondern rannte zum RTW und holte die Notärztin Birgit. "Ach ich habe es doch gesagt", meinte die. "Ab in die Klinik!" "Was ist mit Juna?", fragte sie. "Sie fährt mit. Franco?!" Das erste mal saß ich in einem NEF und zugegeben es war ziemlich cool!


Ein Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt