Teil 5

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Nach der Schule trafen wir uns im Café Santa Maria. "Und was macht ihr so?", wollte ich wissen, während ich meine Cola trank. "Zocken, Leute ärgern.." Jim grinste. "Unser Traum ist es nach Berlin zu fahren. Dafür sparen wir schon viel Geld", erklärte das Mädchen, das Jo hieß. "Du musst natürlich auch etwas beitragen..."Ich habe aber kein Geld", murmelte ich.

"Dann treibe es bis morgen auf, sonst wars das wieder", drohte ein Junge. Ich sprang auf: "Ach so? Dann wäre es vielleicht sogar besser wenn ich jetzt gleich.." Jim zog mich an sich und küsste mich. Völlig überwältigt guckte ich ihn an. "Lass dir Zeit", meinte er. Jim sah sich um: "Ist doch so, nicht?"

"Ja, aber..." "Nichts, sagen wir übermorgen". Jim nahm meine Hand und zog mich mit seiner Gang hinaus in die Stadt. Wir gingen ins Schwimmbad und aßen noch ein Eis. Um halb sechs war ich wieder zu hause, schließlich musste ich noch meine Hausaufgaben machen. Wenig später kam auch Melina nach hause. Oh Gott, sagte ich schon zuhause?!

"Wie wars?" "Gut, die Mitschüler sind echt cool". Meine Gedanken wanderten zu unserem Kuss. "Du sollst dich wohlfühlen". Sie sah mich an: "Aber du kannst mir auch alles sagen!" Ja, das sagte sich doch so leicht...Meine Gefühle spielten verrückt, ich konnte derzeitig nichts mehr fühlen.

Und das ging auch so weiter. In den nächsten Wochen wuchs ich immer mehr mit Jims Gang zusammen, wir erlebetn richtige Abenteur. Einmal brachen wir in den Supermarkt ein und wurden fast erwischt.

Jims Gang hatte mich komplett verändert, aber positiv. ich hatte wieder Freude am leben gefunden! Wir waren die besten Freunde der gesamten Schule. Aber dafür ging es mit meinen Noten bergab.

Jetzt wohnte ich schon fast einen Monat bei meiner Tante "Juna, wir müssen reden!" Ich spielte gerade mit Ruby und hatte eigentlich keine Lust. "Was ist? Ich muss dann noch lernen", brummte ich und drehte mich um. "Wie kann es sein, dass du nie deine Aufgaben machst und deine Noten mieserabel sind?", stellet mich Melina zur Rede.

"Was geht dich das an? Ist eh mein Mist!" Hatte ich das wirklich gerade gesagt? "Was ist mit dir los?", fuhr sie mich an. "Mit mir ist nichts los", stellte ich klar und ging an ihr vorbei in mein Zimmer. "Hey, wir waren noch nicht fertig! Mach auf!" "Nein, lass mich", schrie ich und hielt mir ein Kissen auf den Kopf. Ich wollte nichts mehr hören!!

"Deine Tante ist ja voll uncool", meinte Jim. "Ja, wenigstens einer der mich versteht", jubelte ich. "Wir verstehen dich alle!" Die Gang nickte. "Danke, man ihr seit die besten Freunde ever", bedankte ich mich. "Bitte, na Lust auf einen Trip nach Köln?", wollte Jo wissen. "Aber es ist Schule..", war ich unsicher. "Ist doch egal, wem juckts?". Ich sah auf mein Handy. "Na gut, aber ich muss vor halb vier zurück sein!"

Sie nickten und so liefen wir los zur Bahn. In ca. einer halben Stunde kamen wir in Köln an. "Was machen wir?" Jim drückte mir eine Spraydose in die Hand: "Meisterwerke!" Ich wusste noch genau wie ich mich zusammen mit Lana in Hamburg über die Grafitizeichnungen an dem Schulwänden und so geärgert hatte. Und jetzt sollte ich selbst so ein Idiot sein?

"Ich weiß nicht", begann ich zu zweifeln. "Komm, das ist nicht schlimm! Wir haben sogar extra ein Gebäude gemietet", überzeugte mich Jo. "Okay, wenn du das sagst.." Ich hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr. Wir zeichneten einen Löwen und einen Teufel. Plötzlich bemerkt ich, dass Jim und alle anderen weg waren.

"Leute?!" Ich fuhr herum und zuckte fürchterlich zusammen. Hinter mir standen Polizisten und guckten mich unfreundlich an. "Fuck!", murmelte ich und versuchte zu entwischen. Ich rannte als ginge es um mein Leben. "Hey, bleiben Sie stehen!", rief mir eine Beamtin hinterher. Doch ich dachte nicht daran. Die Verfolgungsjagd ging weit, bis ich stolperte und sie mich erfasste. Ich stellte mich schuldbewusst hin und hasste meine Gang dafür. Vielleicht kam ich ja irgedwie hier raus..aber die Chancen standen schlecht für mich.

"Das darf ja nicht wahr sein!" Ich erkannte Melina, die uns nachgekommen war. Sie legte ihren Kopf auf das Geländer und seuftzte abgrundtief. "Alles gut mit dir?", wollte ihre Kollegin wissen. "Nein, nichts ist okay. Das ist Juna, meine Nichte", löste sie auf und kam näher. Blankes Eis lag in ihren Augen. "Die ,von der du mir erzählt hast?" Die Polizistin musterte mich. "Ja, was machst du hier, Juna?" "Das geht dich nichts an. Ich möchte jetzt gehen", äußerte ich mich. "Aber.." "Lass, das kläre ich!" Ich sah Melina an und ging vorbei.

Ein Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt