Teil 1

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Es war der Morgen wie jedes anderen Schultages. Ich stand um halb sechs auf, putzte mir die Zähne und zog mich an. Dann lief ich die Treppe hinunter in die Küche. Es duftete schon herrlich nach Kaffee und selbstgemachten Brot.

"Morgen, Schatz", grüßte mich Mama und gab mir ein Nutella Brot. "Ja, er wird hoffentlich gut", sagte ich und eilte weiter zum Bus. Dort traf ich meine Freunde Lana und Kelly. Wir redeten über die beforstehende Klausur.

"Ich habe echt Schiss", gab ich zu. "Dann hättest du wohl mal besser lernen sollen, als unsere Strecke zu laufen", meinte Kelly. Lana verdrehte genau wie ich die Augen. Sie übte auch nie vor einer Klausur und schrieb trotzdem immer eine eins.

Die Klausur war aber auch sauschwer. Englisch, ich liebte dieses Fach ja soo sehr, obwohl ich nicht besonders gut darin war.... Ich atmete tief durch, als ich sie abgab. "Und? Wie ging es dir?", bestürmte ich Kelly gleich. "Ging, dir?" "Scheiße, echt! Ich hoffe es wird keine Sechs", brummte ich vor mich hin.

"Bonjour!" Unser Französischlehrer betrat die Klasse und wir antworteten wie im Chor. Eigentlich liebte ich Französisch. Unser Lehrer war aber auch super nett!

Nach der Schule trafen wir uns am Schulhof. "Laufen wir?" Ich nickte. Kelly, Lana und ich wollten einmal bei der Rennolympia teilnehmen. "Bereit für eine Niederlage, Juna?", forderte Lana mich heraus. "Bah! Von wegen!", rief ich gut gelaunt und wir rannten los. Unsere Laufstrecke lag ca. eine Viertelstunde entfernt. Wir rannten, meine Beine flogen schneller und schneller über den Asphalt. Völlig atemlos hielten wir vor dem Supermarkt. "Eins zu null für dich", keuchte Lala und stützte sich auf die Knie. "Danke, danke!" Ich hakte mich bei meinen Freunden ein. Wir kauften uns Chips und verspeisten sie sofort.

"Hi Mum! Bin wieder da!" Als ich zuhause ankam, war Mama nicht zu sehen. Ich saß mich vor den Fernseher und sah meine Lieblingsserie. Nach drei Stunden war sie immer noch nicht zurück und ich begann mir langsam echte Sorgen zu machen.

Ich versuchte sie auf dem Handy zu erreichen: "Geh schon ran!" Da hob jemand ab, doch es war ein Mann: "Sind Sie die Tochter von Irmhard Mains?" "Ja, die bin ich. Was..was ist mit meiner Mutter?", fragte ich unbehaglich. "Hier ist Kommissar Krämer von der Hamburger Polizei. Ihre Mutter hatte leider einen tödlichen Unfall".

Ich war geschockt. "Das..das ist ein schlechter Scherz", stotterte ich benommen. "Nein leider nicht", knisterte es auf der anderen Seite der Leitung." Da ihre Mutter alleinerziehend ist..war nehme ich an Sie haben keinen Vater?" "Nein, und Verwandte auch nicht", stieß ich hervor und fühlte mich haargenauso wie vor drei Jahren, als es hieß, dass Papa tot war.

"Wir haben einen Zettel im Auto Ihrer Mutter gefunden, darauf stand dass sie eine Tante in Leverkusen hätten", sagte der Beamte. "Davon weiß ich nichts, warum Brief? Hatte sie etwa Selbstmord gegangen?" "Nein, sie wollte etwas in ihrem Testament eintragen, der Notar mit dem wir geredete haben, hatte das bestädigt!" Ich konnte oder wollte es nicht glauben.

Ein Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt