Teil 12

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*sicht Melina:*

Ich fuhr zusammen, als ich die Umrisse von Juna sah: "Juna!" Meine Nicht sah mich so fragend an, dass meine Augen gleich nochmals nass wurden. "Was ist los?", fragte Juna tonlos und setzte sich neben mich. Ich sah sie nicht an. Ich wollte nicht, dass sie merkte wie es mir ging. "Du kannst alles sagen!", sagte sie ruhig. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus:" Heute morgen einen Anruf aus der Klinik erhalten, Simon ist verstorben". "Was?" Juna war sichtlich geschockt.

*sicht Juna:*

Mit soetwas hatte ich nun wirklich gerechnet. Ein Klumpen bildete sich in meinem Magen, ich mochte Simon wirklich und nun war er tot. Ich hatte mich nichteinmal mehr verabschiden können! "Das tut mir leid", flüsterte ich leise. Ich wusste wie sie sich fühlte. Meine Gedanken wanderten zu jenem Tag zurück, als ich erfahren hatte ,wie meine Mutter starb. Es fühlte sich wie Jahre her an.

"Das muss es nicht, du kannst nichts dafür". Wir schwiegen. Inzwischen war meinem Mathelehrer sicher schon aufgefallen, dass ich nicht zur Toilette gegangen war, doch das war mir so was von egal. Die Schulglocke läutete, jetzt hätten wir eigentlich Deutsch, doch ich konnte meine Tante doch nicht einfach so zurücklassen."Geh schon, die Matheformeln haben dich bestimmt vermisst", lachte sie.

"Ja, ich weiß, aber ich kann dich doch nicht.." "Doch, Juna! Nun geh schon, ich komme klar", unterbrach sie mich. Ich stand auf und umarmte sie. Dann ging ich mit einem Strom Schüler mit und warf einen letzten Blick über die Schulter.

Vom Rest des Tages bekam ich nichts mehr mit. Ich schrieb nicht mit, sondersn starrte nur ins Leere. Ich fühlte nichts, ich war taub. Später ging ich heute nicht mit Mina ins Freibad, sondern fuhr direkt nachhause.

Dort angekommen machte mir Jacky die Tür auf. "Geht's Melina gut?", fragte ich vorsischtig. "Ja. Sie braucht nur ein bisschen Zeit. Komm rein!" Ich trat ein. Meine Tante war, wie ich erfuhr, im Zimmer und wollte nicht rauskommen. Ich nahm Ruby auf den Schoß und tröstete mich selbst. "Also, ihr seid ja wie zwei Waschlappen. Kopf hoch!" Jacky bugsierte mich zu dem Stuhl, doch ich verweigerte das Essen.

Heute fand die Beerdigung statt. Es waren viele da und der Friedhof war voll. Ich hatte Ruby an der Leine und starrte in den schwarzen Himmel. Wie passend! Danach gingen wir spazieren. Wir umrundeten den See und schwiegen. Ich schrieb in mein Tagebuch, worin ich meine Geschichte aufschrieb.Später wollte ich sie veröffentlichen und der Welt mein Leben zeigen. "Was schreibst du?", fragte sie mich plötzlich. "Ach das? Meine Lebensgeschichte", antwortete ich. Monate vergingen wie Tage, so kam es mir jedenfalls vor.


Heute war der 1. Juni. "Melina, ich gehe mit Mina ins Schwimmbad, okay?", rief ich die Treppe hoch. Die Sonne war im Haus und blendete mich. Ruby sah mich an, wollte er auch mit? "Ja, passt!", bekam ich die Antwort und ich zog die Tür auf. Warme Luft schlug mir entgegen und ich war sofort super gelaunt.

Mina und ich trafen unsere Schulkollegen. Wir hatten richtig viel Spaß zusammen. Auch mein Schwarm Leo war dabei, allerdings mit der Oberzicke Jasmine. "Das war so cool, als Jasmine ins Wasser gefallen ist", lachte sich Mina schlapp. Ich stimmte mitein. Wir kamen am Wald vorbei und stoppten.  "Hey, hast du kurz Zeit? Ich wollte meiner Oma einen Blumenstrauß machen, hilfst du mir Blumen pflücken?", fragte Mina mich. "Pflückt man Blumen nicht ehre auf einer Wiese?", zog ich sie auf. Wir verschwanden unter den Blättern. Dort war es angenehm kühl.

Unsere Sträuße waren schon ziemlich groß, als ein Mann auftauchte. Keine Besonderheit, aber er blieb stehen und sah uns an. Schließlich sprach er mich an: "Hi! Ich bin Jens. Schön bist du!" Ich starrte ihn an. Was sollte dass denn?

"Kommst du mal mit? Ich muss mit dir etwas besprechen", begann er und griff nach meinem Arm. "Mina, renn!", schrie ich und lief los. Meine Freundin war nur knapp hinter mir. Jens guckte verwundert, nahm die Verfolgung aber sofort auf. Wir sprangen extra zwischen Bäumen herum, doch er ließ sich nicht abhängen.

"Man, was will der?", rief Mina gegen den Wind. "Weiß nicht!" Ich stolperte und Jens holte mich ein. "Lassen Sie meine Freundin!" Mina biss ihm in den Arm und wir rannten weiter. Er schrie auf. "Dort, ein Baumhaus!", brüllte ich und wir kletterten rauf. Die Leiter fiel nach unten. Jens blieb unter uns stehen. Nun konnten wir nicht mehr runter, er aber auch nicht hinauf. Ich schrieb meiner Tante eine SMS, aber dann verlor ich mein Handy und es zersprang. "Ich hoffe", flüsterte ich und rückte näher an Mina heran,,, Melina ruft die Polizei!"

Ein Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt