Teil 4

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"Juna! Achtung!" Ich nahm das Quietschen eines Autos neben mir wahr, fühlte auch eine leichte Berührung. Doch schon wurde ich weggerissen und flog in eine Pfütze. Na toll! Ich sah hoch um zu erkennen wer mich da gerettet hatte. Es war niemand anderes als Melina. "Was hast du denn auf der Straße gemacht?" fragte sie nun.

"Du..du bist Polizistin?" "Ja, so wie es aussieht", meinte sie und half mir hoch. Da kam ein weiterer Polizist dazu: " Alles okay mit euch?" Er sah uns beide an. "Nein, nichts ist okay! Sehen Sie mich doch mal an", klagte ich und wischte auf meinem Handy herum. "Das kann man waschen, hauptsache du bist noch am Leben", erinnerte mich Melina. "Vielen Dank auch", fauchte ich ironisch und eilte an ihnen vorbei.

Ich war etwas erleichtert, als morgen der Wecker klingelte. Diesesmal hatte ich ihn gestellt. "Ich will auf die Schule", erklärte ich meiner Tante beim Frühstück.

"Was, heute schon?" "Ja, es bringt ja nichts wegen Mum zu trauern und sich das Leben schwarz zu machen", argumentierte ich. Melina nickte. "Gut, dann komm! Ich habe heute eh erst später Dienst!" Wenige Minuten später saßen wir im Auto und ich sah aus dem Fenster.

Wir fuhren weit weg zu einem Gebäude dass wie ein Überbleibsel aus dem Weltkrieg ausssah. Ich schluckte und öffnete die Tür. Melina schritt still neben mir her, ich bestaunte das Gebäude. Drinnen war es voll modern und hell beleuchtete. Wir gingen zum Sekritäriat, wo eine Frau mit einer altmodischen Brille saß und mich kühl musterte.

"Ich bin die Tante vom Juna Mains", stellte Melina uns vor. "Sehe ich. Wer sonst würde hier noch 3 sekunden nach dem Gongschlag hier sein? Also gut, meine liebe Juna. Du bist in der 9r, das ist der Flur entlang und die erste Tür rechts", begrüßte sie. "Und jetzt lassen Sie mich bitte!" Melina verdrehte die Augen und wir gingen den Flur entlang:" So ne olle Schraube!"

Ich konnte nicht mal lachen. In meinem Herzen tobte es, ich wusste nicht warum. Doch seit Jim mich geküsst hat, stand meine Welt Kopf. "Na ja. Du wirst es überleben", lächelte sie und beugte sich zu mir hinunter: "Ich bin beruflich in Köln, das ist nicht weit von hier. Du kannst die Bahn oder den Bus nehmen, wenn du nach hause willst".

Ich nickte träge und maschierte zu meiner Klasse. In der Klasse war es totenstill. Alle Blicke richteten sich auf mich. "Ah, die Neue", erkannte die Professorin und stand auf." Stell dich vor!" Ich trat vor die Tafel: "Hi, also ich heiße Juna und komme aus Hamburg". Fragend sah ich die Lehrerin an. "Und warum bist du nun hier?", wollte ein Mädchen aus der ersten Reihe wissen. "Weil meine Mutter verunglückt ist. Seitdem wohne ich bei meiner Tante", beantwortete ich.

Es tat mir gar nicht weh über Mum zu sprechen. Ich setzte mich auf einen Einzeltisch und versuchte mit den Stoff mitzukommen. Das war gar nicht leicht, sie waren viel weiter als wir in Hamburg. In der Pause musste ich den Kopf frei bekommen und rannte raus in den Schulhof. Dort bemerkte ich ein Haufen Menschen, die auf einer Mauer herum hingen. Atomatisch ließ ich meine blonden Haare frei. das tat ich immer, wenn ich Jungs sah....

"Das ist sie!" Jim winkte mir zu. Ich schlenderte zu ihm:" Hi, ich bin Juna!" Die Gang bestand aus vier Mädchen und acht Jungs. Alle hatten Piercings und verrückte Haare. "Cool, endlich noch ein Mädchen!" Ein Mädchen mit blauen Haaren umarmte mich. "Auf Juna, du bist doch dabei, oder?" "Ja, klar!"

Ein Herz aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt