Ich frage mich ziemlich häufig, ob mein Beitrag zum "100 Days of"-Projekt überhaupt seine Daseinsberechtigung hat. (Und kann mir sogar vorstellen, dass es nicht nur mir so geht.)
@alterade hat ihr Buch gestartet, um aufzuzeigen, wie sich Diskriminierung anfühlt - weil sie selbst davon betroffen ist. Ich wiederum bin insofern sehr privilegiert und keinem Alltagsrassismus oder beispielsweise religiöser Diskriminierung ausgesetzt. Bin ich dann nicht eigentlich selbst kein bisschen besser als die Menschen, die auf "Black Lives Matter" mit "All Lives Matter" reagieren?
Auf der einen Seite denke ich: Ja, ich erlebe teilweise auch Situationen, die nicht so schön sind, aber kann man das mit systematischer Ausgrenzung und Unterdrückung vergleichen?
Auf der anderen Seite: Dadurch bagatalisiere ich ja nicht nur mein Buch selbst, sondern auch alle anderen der "100 Days of"-Reihe, die nicht von Rassismus handeln, und die haben ja trotzdem ihre Daseinsberechtigung. Diese Menschen erleben auch Diskriminierung.
Ich möchte zwar von meinen Erfahrungen erzählen, aber dabei niemandem den "Raum" wegnehmen. Und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich das tue.
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100 Days of Hypersomnia
General Fiction»Komm, du bist doch nicht wirklich behindert.« »Das ist eh alles psychosomatisch.« »Du bist eine Zumutung für die ganze WG!« »Geh einfach früher ins Bett, dann bist du morgens auch nicht immer so müde.« Ich habe das Privileg, nicht aufgrund meines A...