Ich weise Person X darauf hin, dass sie etwas bestimmtes nicht tun darf. Normalerweise ist mir sowas eigentlich auch Schnuppe, wenn ich die Person weder gut kenne noch besonders sympathisch finde, aber bei dieser Sache geht es um etwas, was sie aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht tun sollte und mich ihre Provokation dabei nervt.
X antwortet wütend: Steh' du erstmal morgens auf!
An sich wäre das ja ein lustiger Konter gewesen, aber X hat es ernst gemeint und das hat mich in dem Moment aufgeregt, weil:
1. Meine Schlafkrankheit hat nichts mit deinem Verhalten zu tun.
2. Du bist nicht die erste, die mir sagt, ich solle „erstmal morgens aufstehen", bevor ich einen Standpunkt vertreten darf. Ich habe durch die Hypersomnie zwar Einschränkungen in manchen Bereichen, aber dazu zählt nicht mein Urteilsvermögen (außer ich bin schlaftrunken und denke, mein Bett ist ein besserer Ort als der, wo ich eigentlich sein müsste).
3. Ja, ich weiß schon, misch dich nicht ein und so, aber ich sehe mich trotzdem im Recht, dich auf dein Verhalten anzusprechen, wenn es um Selbstgefährdung aufgrund von erlernter Furchtlosigkeit geht.
4. Wenn du nicht magst, was ich sage, steht das nicht in Zusammenhang mit der Hypersomnie, sondern damit, dass du nicht magst, was ich sage.
5. Als Gag hätte ich es vielleicht noch lustig gefunden, aber als ernstgemeinter Konter war der Spruch schlecht, weil a) trotzig und b) unlogisch, weil meine Schlafkrankheit immer noch nichts mit deinem Verhalten zu tun hat.
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100 Days of Hypersomnia
General Fiction»Komm, du bist doch nicht wirklich behindert.« »Das ist eh alles psychosomatisch.« »Du bist eine Zumutung für die ganze WG!« »Geh einfach früher ins Bett, dann bist du morgens auch nicht immer so müde.« Ich habe das Privileg, nicht aufgrund meines A...