[42] #chronicnotchronic

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Morgens. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr:

"Jetzt hör auf, immer einen auf behindert zu machen. Das ist eine Zumutung, das muss doch mal besser werden."

Ich persönlich möchte auch hoffen, dass ich irgendwann alleine aufwachen und aufstehen kann, ohne auf andere Personen angewiesen zu sein. Nicht, dass ich nicht schon andere Dinge probiert hätte, um selbstständiger zu werden, was das Wecken angeht.
Natürlich könnte ich noch mehr versuchen. Ich habe nur irgendwann auch keine Lust mehr, noch mehr Geld in Dinge zu investieren, die nichts bringen, wie meinen Wecker für 50 Euro, der angeblich super laut sein soll und auf Rädern durchs Zimmer fährt, damit ich aufstehen muss, um ihn auszuschalten.
Ich höre ihn nicht.
Und wenn ich etwas höre, schalte ich es nach ein paar Tagen automatisiert aus und schlafe weiter.
Meine Krankheit ist chronisch. Das behaupte ich nicht einfach so, damit ich meinen Umgang damit schönreden kann. Meine Krankheit ist chronisch.

Es war ein langer Weg, das zu akzeptieren, und jetzt, wo ich es akzeptieren kann, wird es von außen trotzdem oft nicht anerkannt.
Dann bekomme ich wieder ein Gefühl von Ich-bin-damit-alleine und Ich-werde-nicht-verstanden, auch wenn ich weiß, dass das nicht stimmt.

100 Days of HypersomniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt