~Kapitel 12~

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Izuku

Ich rannte die Treppen hoch und stolperte. Ich war schon dreimal hingefallen und fast von einem Auto überfahren worden, aber es interessierte mich nicht.

Ich stand wieder auf, lief die letzten Treppen hoch und riss die Tür auf. Wie versteinert blieb ich stehen. Die Wohnung war leer. Komplett leer. Es standen weder Kisten noch sonst irgendwas da. Shoto hatte doch gesagt, dass Kacchan erst in 6 Tagen wegzog. Hatte er gelogen? Nein, er wollte doch, dass ich zu Kacchan gehe, also warum sollte er lügen.

Ich betrat die leere Wohnung. Langsam sah ich mich um und entdeckte einen kleinen Zettel auf den Esstisch. Ich nahm den Zettel und entfaltete ihn.

Hey Deku,
wenn du das liest bin ich warscheinlich schon weg. Es tut mit leid! Ich wollte dich nicht verletzen, aber du wirst mit Shoto glücklich. Mach dir keine Sorgen um mich, mir geht es gut. Ich liebe dich. Vergiss mich und lebe dein Leben.
Bakugou

Ich ließ den Brief sinken. Mir rollten Tränen über die Wangen. Das war nicht sein Ernst? Ich soll ihn vergessen? Niemals! Ich kann ihn nicht vergessen.

Langsam und wie in Trance stand ich auf. Bewegte mich zur Tür, öffnete und schloss sie wieder und ging zu mir. Meine Mutter kam mir entgegen und schlang ihr Arme um mich. "Mituki hat mich angerufen und mir alles erzählt. Masaru ist im Krankenhaus und sie mussten früher gehen" Ich drückt die Arme meiner Mutter weg und lief in mein Zimmer. "Izuku?" "Mir geht gut", sagte ich stumpf.

Ich ließ mich auf mein Bett sinken und starrte die Wand an.

Wieso?

Verzweifelt versuchte ich zu verstehen, wieso Kacchan mir nichts gesagt hat. Wieso hatte er mir nicht einfach gesagt, dass er wegzog? Ich verstand es nicht.

Wütend nahm ich mein Handy und wählte seine Nummer. Als er nach einer gefühlten Ewigkeit ranging, schrie ich meine ganze Wut raus. "Warum hast du nichts gesagt? Wieso..? Du hast mich immer gezwungen Shoto zu sagen... dabei hast du selbst nie was gesagt. Wieso hast du nichts gesagt?" "Tut mir leid" "TUT MIR LEID!? ES TUT DIR LEID? WAS GENAU DENN?" "Alles, es tut mir leid. Deku versteh mic-" "NEIN! Ich verstehe gar nichts! Wir kennen uns so lange und angeblich liebst du mich, also warum hast du nichts gesagt?" "Eben weil ich dich liebe habe ich nichts gesagt"

Ich fuchtelte mit der Hand in der Luft. "DAS MACHT KEINEN SINN!!" Er schwieg, was mich noch wütender machte. "REDE! KATSUKI BAKUGOU! REDE!" "Was soll ich den sagen außer es tut mir leid? Was willst du von mir hören? Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich es dir nicht gesagt habe, weil ich dich liebe. Was soll ich noch sagen?" Ich fluchte.

Ich hörte ihn tief einatmen. "Hör mal Deku, du solltest mich einfach vergessen. Werde mit Shoto glücklich, okey?" "Aber ich li-" "Ich meine es ernst. Konzentrier dich auf dein Leben. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder. Sag Ochako, dass es mir leid tut"

Meine Atmung ging unregelmäßig und viel zu schnell. Ich war so wütend, dass ich ihn einfach überhörte und anfing ihn an zu schreien. "Ich kann und werde dich nicht vergessen! Ich liebe dich!"

Es kam kein Ton von der anderen Seite. Langsam lief mir eine Träne runter und ich sah auf mein Handy. Er hatte aufgelegt. Er hatte aufgelegt und das Letztere nicht mehr gehört. Immer mehr Tränen liefen mir über die Wangen. Ich versuchte ihn nochmal anzurufen, aber er nahm nicht an.

Ich hatte versagt.
Ich hatte ihn verloren und würde ihn nie wieder sehen.

Bakugou

Ich starrte auf mein Handy. Ich hatte einfach aufgelegt, weil ich nicht die Kraft hatte mit ihm zu diskutieren. Er würde es sowieso nicht verstehen.

Seufzend blickte ich aus dem Fenster. Bis ich ankam, hatte ich noch 1 Stunde. Ich steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und lehnte mich zurück.

Wieder stand ich am Bahnhof. Diesmal wusste ich genau wohin ich musste. Und diese Mal war ich auch nicht alleine. Winkend kamen Kirishima, Denki und Mina auf mich zu. Ich lächelte oder versuchte es zumindest.

Mina umarmte mich und strahlte mich an. "Na eine gute Fahrt gehabt?", fragte mich Kirishima. "Ja schon", murmelte ich. Denki musterte mich und es schien mir, als wüsste er etwas, aber er schwieg. "Lass uns gehen. Die anderen warten auf uns" Mina hackte sich bei mir ein und zog mich mit sich. Ich drehte mich nochmal um und sah den Zug wegfahren. Zurück zu Deku. Am liebsten würde ich wieder einsteigen.

"Wir haben eine riesige Willkommensparty organisiert" Mina sah so fröhlich aus und lächelte mich so warmherzig an, dass ich zurück lächelte.

Deku gehört jetzt der Vergangenheit an. Ich war hier und er dort. Wir werden uns wahrscheinlich nie wieder sehen. Es tat weh, aber so war es nun mal.

793 Wörter
20.02.2021

Ihr könnt mich hassen! Ich erlaube es euch.

Unerwiderte Liebe? [𝐵𝑎𝑘𝑢𝑑𝑒𝑘𝑢]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt