~Kapitel 19~

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Bakugou

Ich beobachtete Deku. Er sah ganz normal aus. Außer das er in dieser Wärme eine Pulli trug. Die Ärmel war auch bei diesem viel zu groß, aber es schien ihn nicht zu stören. Vielmehr wirkte es als wolle er, dass die Ärmel lang sind.

Nervös zupfte er an den Ärmel. Lina hüpft neben ihm herum. Ich fragte mich, wieso sie mir kam, aber es störte mich nicht wirklich. Je weiter weg wir von Kindergarten gingen, desto nervöser wurde Deku. Und auch Lina hörte auf herumzuhüpfen. (Wird das zusammen oder getrennt geschrieben?)

Wir bogen nach rechts. Lina klammerte sich jetzt an Dekus Hand. "Ich will nicht!", flüsterte sie ängstlich. Verwirrt sah ich zu ihr und dann wieder nach vorne. Meine Augen weiteten sich. Wir standen vor einem Waisenhaus.

Dekus Hand zitterte, als er sie ausstreckte und Lina wimmerte ängstlich. Die Tür öffnete sich, bevor Deku anklopfen konnte. Eine Frau  die streng wirkte, kam raus. "Da ist sie endlich", fauchte die Frau und Deku zuckte zusammen. Sofort senkte er die Hand und zupfte wieder an seinem Ärmel herum. Die Frau ignorierte es und packte Lina unsanft am Arm. Lina schrie auf,zappelte und versuchte sich zu befreien.  Als sie in meine Richtung sah, verkrampfte sich mein Herz. In ihren Augen sah ich eine Panik, die ein kleines Kind nicht haben sollte.

Ich packte den Arm der Frau. Diese starrte mich an. "Lassen Sie das Mädchen los", knurrte ich sie an. Die Frau musterte mich, ließ aber nicht los. Ich drückte ihren Arm fester. "Ich wiederhole mich ungern. Lassen Sie das Mädchen los! Sie kann selber laufen" Langsam ließ die Frau Lina los. Sie rannte sofort zu mir und klammerte sich an mich. "Ich will da nicht hin", flüsterte sie ängstlich. "Ich weiß! Die sind nicht nett, oder?" Lina schüttelte den Kopf. "Leider musst du. Ich verspreche dir, dafür zu sorgen, dass es dir gut geht" Sie sah mich immer noch ängstlich an. "Sollten sie dir wehtun, dann sag es mir, okey? Sie dürfen das nicht" Lina sah mich immer noch verängstigt an. "Du bist stark! Ich werde dich hier rausholen!" Sie nickte, dann lief sie langsam zu der Frau. Ich hatte kein gutes Gefühl.

Nachdem sich die Tür schloss, standen wir noch ein paar Minuten da, bevor wir uns langsam in Bewegung setzten. Dekus Hand zitterte immer noch. Ich nahm sie und drückte sie leicht. Deku sah auf. "Überlass das mir", sagte ich und Deku nickte.

Izuku

Wir setzten uns auf eine Bank. Mein Herz raste und meine Hand zitterte wieder. Ich ballte meine Hand, um das Zittern zu unterdrücken. Kacchan musterte den kleinen Park in der Nähe des Weisenhauses. "Sag mal, warum ist Lina in einem Waisenhaus?", fragte er plötzlich. Ich zuckte leicht zusammen. "Das ist eine längere Geschichte", erwiderte ich. "Ich hab Zeit" Seufzend lehnte ich mich zurück.

"Lina ist erst 5 Jahre alt, hat aber schon sehr viel durchgemacht. Ich weiß nicht genau, ob sie sich erinnern kann. Sie war damals erst 1 Jahr alt. Sie hatte einen Bruder der 6 Jahre alt war und die Polizei vermutete das er gestört war oder so. Aus irgendeinem Grund hatte er einen Hass auf Lina und versuchte sie zu töten. Dass gelang ihm aber nicht, weil sich die Mutter dazwischen stellte. Kurzerhand tötete er seine Mutter. Und dann seinen Vater. Zuerst fragte sich die Polizei, wie ein 6 Jähriger Erwachsene töten konnte. Man fand aber nach kurzer Zeit eine Waffe neben dem leblosen Körper des Jungen. Lina musste ins Krankenhaus gefahren werden. Ihre Verletzungen waren zwar nicht schlimm, aber kleine Kinder empfinden sowas immer anders. Nachdem sie aus dem Krankenhaus kam, wurde sie direkt ins Waisenhaus gebracht. Sie wurde sehr oft in Familien gebracht, aber sie blieb nie länger als eine Woche. Lina hat eine sehr guten Menschenkenntnis. Wenn sie jemanden als gefährlich einstuft, dann  setzt sie alles daran von dieser Person wegzukommen. Selbst im Kindergarten gibt es Schwierigkeiten. Sie hat keine Freunde. Es ist nicht so das die Kinder gefährlich sind. Sie hat Angst, dass sie gefährlich werden und ihr wehtun"

Kacchan starrte mich geschockt an. Plötzlich runzelte er die Stirn. "Müsste sie nicht Angst vor Erwachsenen haben? Aber vor mir hatte sie keine Angst und vor dir anscheinend auch nicht" Das kam mir auch komisch vor, dass sie vor Kacchan keine Angst hatte. Sie hatte ihn nicht als gefährlich eingestuft. War das jetzt gut oder nicht. Und was heiß das für mich? Konnte ich es ihm sagen? Wenn Lina ihm vertraute konnte ich es doch auch, oder?

Ich holte tief Luft. "Du wolltest reden. Über was den?", fragte ich zögerlich. Jetzt tauchte wieder dieser Ausdruck in seine Augen auf. "Ochako war bei mir. Sie meinte... sie hat mich gewarnt" Kacchan sah zur Seite. Also das hatte sie noch zu erledigen!

Meine Hand fing wieder an zu zittern. Ich ballte sie und starrte auf den Boden. "Willst du es wirklich wissen?" Meine Stimme zitterte. Ich hatte Angst. Er würde auf Abstand gehen. Da war ich mir sicher.

Kacchan nickte. Mit zitternden Finger zog ich meinen Ärmel hoch. Ich starrte auf den Boden, während Kacchan scharf die Luft einsog. Ich spürte seine Finger, die über meine Narben fuhren. "Ich wäre beinahe draufgegangen", flüsterte ich leise. Er sah zu mir. Ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken, was mir auch halbwegs gelang. Mein Herz raste und ich konnte kaum klar denken.

"Warum?", fragte er leise. "I-Ich dachte ich hätte dich... verloren" Das letzte Wort flüsterte ich so leise, dass ich nicht sicher war, ob er es gehört hatte. Ich spürte wie seine Hand anfing zu zittern. Panik stieg in mir hoch. Ich hätte einfach nichts sagen sollen!

Langsam stand er auf, während sich mein Herz verkrampfte. Ich wusste es doch! Er wird auf Abstand gehen! Er wird mich wieder alleine lassen. Warum war ihnen nur so dumm gewesen?

"I-Ich... Scheiße" Ich sah zu ihm auf und konnte Tränen in seinen Augen erkennen. "Kann ich... kann ich das erst verarbeiten... bevor wir wieder reden?" Langsam nickte ich und stand ebenfalls auf.

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Kacchan streckte seine zitternde Hand aus. "Ich komm wieder... versprochen! I-Ich muss das nur verarbeiten", versuchte er mir zu erklären, dabei sah ich wie er mit sich selbst kämpfte. Ich wusste, dass er am liebsten auf Abstand gehen wollte, aber anscheinend hinderte ihn etwas. Vielleicht hatte Ochako etwas damit zu tun.

Kacchan brachte mich nach Hause. Wir schwiegen die ganzen Weg. Als wir an meiner Haustür ankamen, wusste ich nicht was ich sagen sollte. Ich atmete tief ein und öffnete die Tür. Bevor ich aber ins Haus verschwand, drehte ich mich nochmals um. "Kommst du wirklich wieder?", fragte ich ängstlich. Kacchan nickte. "Ich brauche nur ein wenig Zeit" Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich mit einem unguten Gefühl zurück.

1133 Wörter
04.04.2021

Bis zum nächsten Kapitel meine Kiddis:))

Unerwiderte Liebe? [𝐵𝑎𝑘𝑢𝑑𝑒𝑘𝑢]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt