Escape to paradise

12. Schwanger

Jane's Sicht:

Ich blinzelte..
Sah aber nichts außer Dunkelheit. Es war so dunkel, dass ich nicht mal irgendwelche Umrisse erkennen konnte.
Mein Hals war komplett trocken. Ich traute mich aber auch nicht irgendeinen Ton von mir zu geben.
Wo bin ich ?? Und wie bin ich hier her gekommen ??

Einige Sekunden später wurde dann quietschend eine Tür geöffnet. Der Lichtstrahl der dadurch hinein fiel, traf genau auf mich. Schützend hielt ich mir die Hände vor das Gesicht bis sich meine Augen langsam an das Licht gewöhnten.

„Sie ist wach" hörte ich eine männliche Stimme sagen.
„Lass mich raus !" ich stand vom Boden auf und bewegte mich Richtung Tür. Aber sie wurde vor meiner Nase zugeschlagen.
Wieder komplette Dunkelheit.

Ich schlug gegen die Tür. Sammelte all meine Kraft und schrie in der Hoffnung jemand würde mir Helfen. Aber nichts.

Ich weiß nicht wie lange ich in der Dunkelheit saß aber es kam mir vor wie Stunden als endlich die Tür wieder aufging.
„Mitkommen" sagte die selbe Stimme von vorhin. Die Stimme gehörte zu einem Mann Mitte zwanzig. Blonde struppige Haare und fast zwei Köpfe größer als ich.
Als ich mich nicht bewegte nickte er in meine Richtung und ein zweiter Mann betrat den Raum. Er war im selben Alter, hatte einen rasierten Kopf und war etwas kleiner als der erste. Er packte mich am Arm und zerrte mich mit sich.
„Was wollt ihr von mir ?!"
„Was soll das ?!"
„Lass mich los !!"
Keine Reaktion.
Ich wurde eine Betontreppe hoch gezerrt, aus dem Keller heraus, indem ich war. Durch den Flur im Erdgeschoss und eine weitere Treppe nach oben. Es sah aus wie ein ganz normales Haus. Ein großes Haus und sehr wohnlich eingerichtet. Ich wurde in ein Badezimmer geschubst „Der Boss will, dass du dich duscht und danach die Sachen anziehst die neben der Dusche hängen" sagte der blonde Gorilla.
Ich wollte nicht. Ich wollte nicht hier sein und erst recht nicht für irgendjemanden duschen und irgendwas anziehen. Als ich mich nicht bewegte sagte der Typ mit dem 1mm Haarschnitt „Wenn du nicht gehst dann komme ich mit dir und zwinge dich zu duschen". Die beiden grinsten sich ekelhaft an.
Mir lief ein Schauer über den Rücken aber ich drückte die Tür schnell zu. Als ich abschließen wollte, griff ich ins Leere. Kein Schlüssel.

Ich stellte das Wasser an, ließ es einpaar Minuten laufen und wartete ab ob die beiden reich schauen würden um zu spannen. In der Zeit sah ich mich um. Es gab ein Fenster aber das hatte keinen Griff zum öffnen. Nichts passierte also stellte ich mich schnell unter die Dusche. Jetzt erst bemerkte ich meine aufgeschlagenen Knie, die bei der Berührung mit dem Wasser anfingen zu brennen. Ich fing an zu realisieren in welcher Situation ich mich befand. Ich wurde entführt und festgehalten. Ist Nathan auch was passiert ? Was mach ich denn jetzt ?? Ich zitterte trotz des warmen Wassers.
Ich hüllte mich schnell in ein Handtuch und sah mir die Klamotten an, die an der Wand hingen. Ein schwarzes super enges Kleid mit Rückenausschnitt der bestimmt bis zum Hintern ging.
Das würde ich bestimmt nicht anziehen. Ich werde mich nicht für einen Mafiaboss oder was für ein Bösewicht auch immer hinter meiner Entführung steckt nicht zum Sexobjekt machen. Und werde mich auch nicht als Prosituierte verkaufen lassen oder sonst was. Lieber lasse ich mich von ihnen umbringen.
Also zog ich meine Unterwäsche und mein gelbes Sommerkleid wieder an.
Vor dem Spiegel lehnte ich mich vor und redete mir selber in Gedanken Mut ein.
Ich stehe das durch ! Ich werde Nathan wieder sehen ! Ich werde das schaffen ! Für Nathan und vielleicht unser Baby....
Unser Baby. Meine Hand strich über meinen Bauch. Ich hatte es zwar nicht geschafft einen Schwangerschaftstest zu machen aber ich fühlte es einfach.
Es stimmte was in den Filmen immer gesagt wurde. Eine Frau spürt wenn sie schwanger ist.

Nathan's Sicht:

Ich kam aus der Dusche. Es war wieder dunkel draußen. Das bedeutete es ging wieder ein Tag zuende. Ohne jeder Spur von Jane. Der Frau die ich liebte. Mehr als mein eigenes Leben. Ich würde keine Sekunde zögern und jetzt den Platz mit ihr tauschen.
Meine Augen brannten aber ich musste stark bleiben. Für sie.

Umgezogen ging ich wieder ins Wohnzimmer zu Ethan und Sky. Auf dem Weg dorthin hörte ich sie schon flüsternd diskutieren aber sie verstummten sofort als ich den Raum betrat.
„Was ist los?" fragte ich und sah zwischen den beiden hin und her.
Ethan sah Skyla auffordernd an „Du musst es ihm sagen" sagte er mit Nachdruck.
Sie schüttelte den Kopf aber kam auf mich zu „Ich halte es nicht für den richtigen Moment aber besser ich sage es dir als Ethan". Sie führte mich zu dem Sofa und ich setzte mich „Was ist hier los? Was sollst du mir sagen ?".
Sie setzte sich mir gegenüber und Ethan setzte sich neben mich.
„Hör zu Nathan. Ich habe am Samstag mit Jane telefoniert.." fing sie an.
Samstag. Zwei Tage vor ihrem verschwinden.
Ich wurde nervös. Was würde sie mir jetzt sagen ? Hatte das etwas mit ihrem verschwinden zu tun ?
„Sie war total aufgelöst, weil..." sie stockte und sah unsicher zu Ethan.
Ich fuhr mir durch die noch feuchten Haare „Sky jetzt raus mit der Sprache! Ist das ein Witz für dich ?! Wenn du eine Vermutung hast wo sie sein könnte oder was passiert ist dann sag es !!" kam es etwas unsanft aus mir.
„Sie dachte sie sei schwanger !"