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Mittlerweile ist ein Jahr vergangen, seit ich Jack aus dem Rudel geworfen habe. Ilira hat es zwar mittgenommen, aber eher, weil sie jetzt seinen Geruch trägt und diesen nie wieder los wird, als weil sie ihn vermisst. Ich bin in der Zwischenzeit eine Mutter geworden. Ja, kann sein, dass ich noch was jung bin, aber ich liebe meine beiden Söhne fast so sehr wie meinen Mate. Meine Söhne sind gerade mal einen Monat alt und schlafen gerade in ihren Betten. 

"Hey Babe." Luis schleicht sich von hinten an mich heran und zieht mich an seine Brust. Er gibt mir einen sanften, liebevollen Kuss auf die Stelle, an welcher er mich markiert hat und schon kribbelt mein ganzer Körper. 

"Hi.", begrüsse ich ihn und drehe mich in seinen Armen so, dass ich nur noch meinen Kopf in den Nacken legen muss, um ihn anzusehen. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss auf den Mund. 

"Das ist unfair.", murrt der "grosse" Alpha, als ich meine Lippen von seinen nehme und ihm keine Chance gebe, den Kuss zu erwidern. Jedoch bringt das nicht so viel, denn im nächsten Moment liege ich schon auf unserem Bett, welches neben denen der Babys liegt und er über mir. "Ich bin für Fairness, Ines.", grinst er und fängt an an meinem Hals runter zu küssen, bis ihm mein T-Shirt in den Weg kommt. Mit einem dominanten Knurren reisst er es mir vom Leib und schleudert es achtlos auf den Boden. 

"Ines, ich sollte..." Meine Mutter stockt. Sie weiss, dass sie sich gerade in einem Rudelhaus befindet und ihr ist diese Werwolfsache egal. Luis beisst grinsend sanft in meinen Bauch hinein, der noch immer nicht der ist, der er mal war. Noch immer mit einem siegessicherem Grinsen steht er auf, zwinkert meiner Mutter im Türrahmen zu und verschwindet im Flur. 

"Was solltest du?", frage ich sie, denn sie starrt Luis noch immer nach, was mich ein wenig nervt. Er ist mein Mate und nicht ihrer. Jetzt sieht sie mich etwas verwirrt an, bevor es ihr wieder einfällt. 

"Ach ja. Ich sollte nach Hause. Falls du mich aber noch hier brauchst, dann werde ich selbstverständlich bleiben." Ich spüre ihren Blick in meinem Rücken, als ich vor meinen und Luis Kleiderschrank trete, und eines seiner T-Shirts rausnehme. 

"Ich komme schon klar Mom.", gebe ich ihr als Antwort und ziehe mir das Shirt über den Kopf. Ein Lächeln ziert das Gesicht meiner Mama. 

"Ich weiss, dass du klar kommst und auch, dass du beschützt bist. Elli macht da einen ausserordentlichen Job." Kaum hat sie das gesagt verliere ich die Kontrolle an meine innere Wölfin, die immer stürmischer zu werden scheint. Schneller als ich realisieren könnte hängt sie am Hals meiner Mutter und küsst ihre Wange.

"Danke, danke, danke.", kommt es aus meinem Mund. Das Grinsen, welches meine Mutter nun auf dem Gesicht hat ist besser als ein Eis. So glücklich habe ich sie  ewig nicht mehr gesehen. 

"Bitteschön Elli, aber ich würde gerne mit Ines weiterreden.", grinst sie und schon habe ich die Kontrolle wieder. Das erste was ich tue? Ich löse mich von meiner Mutter und sehe sie erwartungsvoll an. "Pass auf dich auf, ja?" Das Grinsen ist verschwunden, jetzt ist es eine sorgenvolle Mine, die ihr Gesicht ziert. Ich nicke nur. Was ist in sie gefahren? So habe ich sie noch nie gesehen. Ich war doch immer die, die auf sie aufgepasst hat. Sie will noch etwas sagen, doch sie schluckt es wieder runter. Sie nimmt mich in eine faste Umarmung, so, als wäre es unsere Letzte. Leise, ganz leise, geht sie an die Betten meiner Babys und gibt jedem einen Kuss auf die Stirn. Mehr macht sie nicht und schon ist sie verschwunden. Was geht hier vor sich, ich habe so ein komisches Gefühl im Magen. 

"Deine Mutter ist gegangen?", fragt mich Luis verwundet. Wir sitzen am Tisch und essen Abendessen.

"Ja." Ich zucke mit den Schultern und stochere lustlos in meinem Essen herum. Es enthält Fleisch, weshalb ich mich echt frage, was mit mir los ist, dass ich es nicht esse. Da bin ich wohl nicht die Einzige. 

"Was ist los." Luis legt seine Hand auf meine und ich spüre die Stromschläge, doch auch sie beruhigen mich nicht. Ich sehe nicht in seine Augen, denn dann würde ich zusammenbrechen, jedoch passt das Luis überhaupt nicht. Ein tiefes Knurren dringt aus seiner Kehle und ich zucke zusammen, meinen Blick noch immer auf mein Essen gerichtet. "Ines, bist du wieder schwanger?" Luis klingt verwundert und irritiert zugleich, was mich noch nervöser macht. Ich bringe nur ein Kurzes Kopfschütteln zustande. "Willst du raus?", fragt er mich dann und ich merke, dass ich wirklich raus muss. Ich will rennen und zwar ganz weit und ganz schnell. 

Mit einem Ruck stehe ich auf, kümmere mich nicht um den Stuhl, der dabei auf den Boden fällt. Luis will mir nach, doch ich halte ihn auf und sehe ihm endlich in die Augen. 

"Du solltest hier bleiben, wegen den Kleinen." Nachdem er genickt hat, küsse ich ihn stürmisch und umarme ihn so fest, dass er anfängt zu keuchen.

"Süsse?", keucht er und ich lasse ihn los. Noch ein kurzer Kuss auf seinen Mund und ich bin in an der frischen Luft vor dem Haus. Ich mache mir noch nicht mal die Mühe, meine Kleider auszuziehen, sondern verwandle mich in meine weisse Wolfsform.

Wo willst du jetzt hin?

Ich weiss es nicht.

Gebe ich zu und renne einfach los. Ich renne in die Richtung, wo ich den Mond am besten sehen kann. Ich renne dem Mond nach. So lange, bis ich einen schwarzen Schatten bemerke, der mich schon seit längerem verfolgt. Ein Knurren verlässt meine Kehle, doch der Schatten ist verschwunden. Ich rieche in der Luft, doch da liegt kein Geruch in der Luft. Vielleicht habe ich mir das Ganze nur eingebildet. Ohne weiter darauf zu achten renne ich weiter und komme auf die Lichtung, die ich von meiner ersten Verwandlung her kenne. Schon komisch, dass mich Luis nie wieder hierhin entführt hat, sondern immer an andere Orte, aber dafür kenne ich jetzt mehr schöne Orte als alle anderen aus unserem Rudel. 

"Ich habe gehofft, dass du dich hier blicken lässt."

*-*-*+*-*-*+*-*-*

Leute, es geht dem Ende zu. 

Zoe

Der Mate meiner beste  FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt