1. Kapitel

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Schweißgebadet wachte er auf. Es dauerte eine Weile bis er realisierte wo er war. Er schloss nochmal die Augen.

Die Pfeile schossen aus dem Himmel wie feuriger Regen...

Schnell schlug er wieder die Augen auf. Es fühlte sich an wie gestern dabei waren schon über dreißig Jahre seit dieser alles verändernden Nacht vergangen. Trotzdem litt er fast jede Nacht an diesen Albträumen die sich viel zu realistisch anfühlten.

»Wieso...?« flüsterte er.
»Wie bitte?« kam es sofort aus dem unteren Stockwerk des Baumhauses. Enlil musste lächeln. Er vergaß immer wieder wie empfindlich die Ohren der Elben und wie fürsorglich Eleonore war.

»Alles gut!« rief er, obwohl sie ihn vermutlich auch verstanden hätte wenn er in normaler Lautstärke gesprochen hätte. »Ich komme gleich runter!«

Kurz darauf eilte er die Treppe herunter. Heute wollte er mit Famir und den anderen ein paar Pferde aus der nahegelegenen Stadt stehlen. Sie versicherten sich immer gegenseitig das sie das nur taten um dem Fürsten das leben schwer zu machen aber in Wirklichkeit liebten sie den Nervenkitzel. Gut, so spannend war es nicht ein paar Pferde aus den Ställen des Fürsten zu stehlen solange alles gut ging, aber sie liebten das Gefühl aus der Stadt zu galoppieren und zu wissen das sie dem Fürsten damit einen Tritt, wenn auch einen sehr kleinen, versetzen haben.

»Wohin so eilig?« fragte Eleonore nach. Natürlich. Er hätte wissen sollen das sie misstrauisch werden würde. »Ich wollte heute mit Famir die Faune besuchen. Du weißt doch, heute Abend ist ihr Mondfest.«
Sie wusste das er lügte obwohl das mit dem Mondfest gar nicht mal ausgedacht war. Sechzehn Jahre waren nun mal viel Zeit um einen kennen zu lernen.

Trotzdem nickte sie. »Gut, macht das. Ich wollte heute Abend sowieso noch zu den Faunen. Und Grüß Grald von mir.«

Mist. »Mache ich. Bis heute Abend!« Damit verabschiedete er sich. Er ließ sich von dem Baum fallen und rannte los. Erst als er außer hörweite war, fing er an vor sich hin zu fluchen. So stieß er auf die anderen. Famir sah in besorgt an. »Was ist los?« fragte er. Auch die anderen warfen sich unruhige Blicke zu.

Natürlich waren sie besorgt. Eleonore und die anderen Elben hatten ihnen strengstens verboten in die Nähe der Menschenstadt zu gehen. Nicht zu denken was passieren würde wenn jemand sie erwischen würde.
Egal ob Enf oder Elb.

»Es ist alles in Ordnung« sagte Enlil, laut genug um das Getuschel zu übertönen. Sofort waren alle still. Zu Famir gewandt fügte er hinzu.

»Eleonore ist etwas misstrauisch geworden aber ich hab mich herausgeredet aber wir beide müssen heute Abend beim Mondfest sein.
Famir stöhnte. Er konnte so traditionelle Feste noch nie wirklich leiden. »Wenn es sein muss...«
»Es muss sein.« zischte Enlil. »Oder willst du das wir alle auffliegen?«

Ein beunruigtes gemurmel ging durch die kleine Gruppe. Es waren insgesamt sieben Elben Famir nicht mitgezählt. Sie alle waren in ihrem alter oder etwas jünger und auf Abenteuer aus. Meistens zumindest. »Wollen wir das heute dann nicht einfach sein lassen? Ich meine, was ist wenn Eleonore davon erfährt?« Meinte einer der jüngeren. Er hieß Laron. »Sie würde uns köpfen.« Enlil blickte in die Gruppe und keiner zweifelte daran dass er das ernst meinte. Toternst.

»Aber das wird nicht passieren solange sich jeder an die Regeln hält und niemanden was sagt.« Er sah sie prüfend an. »Wir ziehen das jetzt durch, okay?«
Niemand widersprach ihn.
»Gut, dann wäre das geklärt.«

Die Nacht ohne SterneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt