Er rannte, einfach nur weg von allen.
Fast stolperte er als sich seine Beine in Hufen verwalten.
Seine Flügel breiteten sich wie von selbst aus als er sich vom Boden abstieß und und in die Lüfte schwang.Ihm war alles egal. Das einzige was er wollte war einfach nur allein zu sein. Er hatte jemanden verloren der ihm sehr nahe stand.
Und das schlimmste war das er
selbst schuld daran war.Die kühle Nachtluft umwehte sein langes schwarzes Haar.
Hier oben fühlte er sich sicher.
Hier konnte ihm alles egal sein.Er flog immer höher, als wollte er vor dem Schmerz fliehen. Aber er wusste, es gab kein entkommen. Mit geschlossenen Augen ließ er sich durch die Luft gleiten. Früher hatte er geglaubt, er könnte einfach verschwinden und niemand würde ihn finden können wenn er die Augen schloss. Nun wusste er es besser.
Er verfluchte sich dafür, auf diese blöde Idee mit dem Pferdediebstahl gekommen zu sein und Famir auch noch dazu überredet zu haben.
Und er verfluchte den Fürsten und alle anderen Menschen dafür, sein Leben erneut zerstört zu haben.Er kannte Famir seit er zu Eleonore kam. Er hatte ihm den Wald gezeigt und sind auf die höchsten Bäume geklettert. Manchmal sind sie morgens aufgebrochen und sind erst spät in der Nacht zurückgekommen obwohl Eleonore dann immer mit ihnen schimpfte.
Er hatte seinem besten Freund niemals erzählt was er wirklich war.
Mit ein paar kräftigen Flügelschlägen durchbrach er die Wolkendecke. Über ihm schien der silberne Vollmond.
Er musste an sein Versprechen denken. Er hatte es gebrochen.
Megan war tot.Eine neue Welle des Schmerzes durchfuhr ihn. Die Erinnerung an ihr angsterfüllten Blick war unerträglich.
Er hatte es versprochen...Eine im Mondlicht glänzede Träne lief über sein von schmerz verzerrtes Gesicht. Das zweite mal in seinem Leben hatte er alles verloren. Nur das er das letzte mal nichts dafür konnte.
Was hätte er dafür getan, die Zeit rückgängig machen zu können.Langsam lies er sich nach unten gleiten. Der Mond war schon um einiges tiefer gewandert. Bald würde die Sonne aufgehen. Er konnte es sich nicht leisten jetzt auch noch gesehen zu werden. Doch wo sollte er jetzt leben? Würde Oemor ihn für einige Wochen bei sich unterkommen lassen? Wollte er überhaupt in der Menschenstadt wohnen? Unter Famirs und Megans Mördern? Er schüttelte sich. Aber hatte er eine Wahl?
Inzwischen war er gelandet und hatte sich zurückverwandeln. Unweit befand sich der Waldrand. Plötzlich hörte er ein wiehern. Sein erster Instinkt war, sich zu verstecken, was aber nicht nötig war, weil man vor lauter Nebel kaum ein paar Meter weit sehen konnte. Außerdem kam der Reiter aus Richtung Wald. Enlil war sich nicht sicher ob das gut oder schlecht war, weshalb er einfach wartete bis er ihn erkennen konnte.Es war Laron.
Was wollte er hier?
»Was willst du hier?« sprach er seinen Gedanken aus. Laron funkelte ihn hasserfüllt an. »Du hast Megan umgebracht.« 'Ich weiß' hätte Enlil gerne gesagt, stattdessen wiederholte er seine Frage. »Was willst du?«Laron nickte neben sich. Erst jetzt bemerkte Enlil das andere Pferd. Es war der Rappe vom Bauernhof.
Enlil sah ihn fragend an doch Laron ignorierte ihn. »Jetzt schau nicht so bedeppert drein und hau endlich ab.« Tatsächlich schwang sich Enlil aufs Pferd und ritt los. Dann entsann er sich jedoch eines besseren»Wieso...?« Laron lachte freudlos. »Wieso ich dir helfe? Was weiß ich?« Dann wurde er plötzlich ernst. »Ich bin nicht auf Rache aus. Und dass solltest du auch nicht sein.« Damit wendete er sein Pferd und verschwand im Wald. Abgesehen von dem gezwitscher der Vögel und des ungeduldigen Schnaubens des Pferdes war es vollkommen still.
Auch Enlil ritt weiter, zu sich aber sagte er. »Sie haben Famir umgebracht. Ich werde ihnen ganz bestimmt nicht verzeihen. Nicht bevor ich ihn und meine Familie gerächt habe.«
----------------------------Hier doch noch ein neues Kapitel.
Bin wohl selbst gespannt wie es weiter geht.Freue mich über Votes! 🌟
Danke!
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Die Nacht ohne Sterne
FantasyEnlil keuchte. Seine Lunge brannte, seine Muskeln schienen jeden Moment zerreßen zu müssen und seine Flügel waren komplett ausgelaugt. Er sah nichts als Dunkelheit unterbrochen von einzelnen feurigen Pfeilen... Seit dieser einen Nacht plagen Enlil...