12. Kapitel

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Seine Augenlider klebten etwas zusammen. Als er sie endlich öffnete, sah er das er sich in einem großen, hellen Raum befand. Das Bett, auf dem er lag, war mindestens dreimal so groß, wie das auf dem Dachboden.

Wo war er? Nur schemenhaft konnte er sich an die Geschehnisse erinnern, bevor er ohnmächtig wurde.

Er ging kurz die Möglichkeiten durch. Soweit er wusste, gehörte dieser Raum auf jeden Fall nicht zu Oemors Haus. Ein Kerker was dies auch eher weniger. Wo zur Hölle war er dann?!

Er hörte das klackern von Schuhen mit Absätzen von außerhalb. Vorher hatte er dieses Geräusch nur gehört, wenn zufällig ein reicher Kaufmann in der Stadt herumstolzierte. Allerdings hörten sich die Schritte etwas anders an. Sie klangen eiliger und unregelmäßig.

Bevor er irgendetwas machen konnte, öffnete sich die Tür. Schnell schlug Enlil die Augen nieder. Nur ein Spalt breit lies er sie offen, um etwas erkennen zu können. Vielleicht konnte er die Person überwältigen und fliehen. Dies war im anbetracht dessen, das er sich wahrscheinlich noch in der Stadt befand zwar eher unwahrscheinlich, allerdings störte ihn dies, wie immer, nicht.

Der Grund, weshalb er diesen Plan aber vorerst verschieben musste, war ein anderer. Es schlich gerade in den Zimmer, und machte, obwohl er versuchte so leise wie möglich zu sein, ziemlich Krach. Das Problem an der Sache war, es war ein Kind.

Ungläubig starrte Enlil ihn durch seine zusammengekniffenen Augenliedern an. Was machte dieser fein gekleidete junge hier? Oder besser gesagt, was machte er selbst hier?

Der Junge starrte ihn ebenfalls an. Was er wohl über ihn dachte?
Enlil schüttelte den Kopf. Was interessierte es ihn, was ein Mensch über ihn dachte? Es interessierte ihn nicht mal was überhaupt jemand über ihn dachte, aber ein Mensch?

Er schnaubte, verärgert über sich selbst. Dann fiel ihn wieder der junge ein. Dieser starrte ihn immer noch an, jetzt aber mit vor schrecken geweiteten Augen. Was wusste dieses Kind über ihn?

Enlil entschied sich, unschuldig zu spielen, wälzte sich auf die Seite und tat so, als würde er gerade aufwachen.

Er hörte das knarzen einer Tür, und als er sich umschaute, war der Junge verschwunden. Was soll's? Wahrscheinlich besser so.

Er wollte gerade aufstehen und sich nach Fluchtmöglichkeiten umsehen als er wieder Schritte von draußen hörte. Diesmal waren sie regelmäßiger. Enlil erwog gerade, ob er vielleicht doch nicht sofort auf Kampf setzten sollte, als sich die Tür wieder öffnete.

Es war eine Frau. Sie war aber nicht alleine. Hinter ihr standen zwei Wachen die allerdings nicht vorhatten, rein zu kommen. Die Frau trat an das Bett. Als sie aber bemerkte, dass er wach war, schreckte sie kurz zurück.

Trotzdem war sie es, die zuerst sprach. »Guten Tag.« Enlil hätte auflachen können, wäre er nicht in einer für ihn so gefährlichen Situationen gewesen.

Hatte sie sich um ihn gekümmert? Und wenn ja, wie hat sie um alles in der Welt nicht seine Hände bemerkt?!
Sie wirkte nämlich nicht so, als würde sie einem Enfen gegenüber stehen.

Als Enlil nichts darauf erwiderte, seufzte sie kurz, und rief in Richtung Tür: »Holen sie den Bibliothekar!«

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Ich hab irgendwie das Gefühl, jetzt passiert alles viel zu schnell.
Ist das so? Wenn ja, teilt es mir bitte mit. Kritik ist erwünscht.

Schaut außerdem gerne bei meiner Fan-Fiction vorbei wenn ihr Lust habt.

Schönes Wochenende!

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 17, 2021 ⏰

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Die Nacht ohne SterneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt