Mit offenen Augen lag er im Bett. Er hatte nur wenige Stunden geschlafen, was aber nicht an dem Traum sondern an dem Krach von draußen lag. Ab und zu fuhr ein Karren vor dem Haus vorbei und er hörte auch das gebäll von Hunden oder das fauchen von Katzen.
Er hatte keine Lust unter die Menschen zu gehen und dann auch noch zu arbeiten. Er war nicht faul, nein, aber es war für ihn etwas ungewohntes, für sein Essen zu arbeiten.
Es lag ihm im Blut, frei zu sein und immer das machen zu können was er wollte. Meistens hatten die älteren Elben für sie gekocht oder es hatte sich die Beeren gepflückt oder die Tiere gejagt auf die er gerade Hunger hatte. Das war für ihn normal gewesen.
Nach einer Weile überzeugte er sich dazu, endlich aufzustehen. Er war zwar alles andere als ausgeschlafen, aber sonst hatte er auch nichts besseres zu tun.
Zu seiner Überraschung hatte ihm Friedrich ein paar frische Kleidungsstücke bereitgelegt, mit denen er wahrscheinlich nicht so auffällig aussah. Die billigen Stoffe kratzen und juckten zwar hier und da, aber nachdem Oemor ihn zwang, sich die Haare zu schneiden konnte er sich wirklich nicht mehr wieder erkennen. Nur sein pechschwarzes Haar wirkte ein bisschen auffällig.
Unwohl strich er sich durch sein Haar. Mit der vorherigen Länge war er eigentlich ziemlich zufrieden gewesen. Friedrich allerdings schien sehr zufrieden mit seinem Werk.
»Gut, gut.« murmelte er. Er hatte ihm absichtlich viel zu große Sachen besorgt, was in diesem Viertel keine Seltenheit war. Außerdem konnte Enlil dank der langen Ärmel gut verbergen, dass er statt fünf, nur jeweils vier Finger hatte. Oemor selbst, versteckte dies mithilfe von Lederhandschuhen, die dank seines Berufes nichts auffälliges waren.Friedrich musterte ihn nochmal von Kopf bis Fuß und nickte dann zufrieden. »So kannst du dich draußen blicken lassen.«
Er deutete ihm, zu folgen. So gingen sie, als hätten sie es schon ihr leben lang getan, zur Arbeit. Enlil fühlte sich immer noch wirklich unwohl in seiner Haut und die Tatsache, dass er sich gerade durch eine Menschenmenge quetschen musste, die schamlos drängelten und schubsten machte es auch nicht besser. Am liebsten hätte er sich auf der stelle umgedreht hätte sich seine alte dunkelgrüne Kleidung angezogen und wäre sofort aus der Stadt gestürmt.
Das einzige Problem war, das er außer seinem Onkel momentan niemanden hatte. Abgesehen natürlich, von einer Gruppe wütender Elben, die es ihm verdankten, ihre Kinder verloren zu haben.Nein, danke. Da nahm er doch lieber den Onkel. Auch wenn er es ihm wahrscheinlich nie verzeihen würde, ihm seine Haare geschoren zu haben.
Unter all den Menschen fühlte er sich irgendwie verloren. Es schien ihm, als würden tausend Blicke an ihm haften, jetzt wo er scheinbar zu ihnen gehörte.'Vergisst es' dachte er. 'Ich werde euch nie verzeihen, was ihr getan habt. Genauso wenig, wie ich es mir selbst verzeihen werde.'
Natürlich hatte er Oemor noch nicht erzählt, weshalb er bei ihm im Exil war. Vermutlich ist es ihm sowieso schon irgendwie zu Ohren gekommen, so wie er ihn kannte. Auch wenn der Fürst diesen ''Zwischenfall'' wahrscheinlich so gut wie möglich zu vertuschen versuchte.
Er selbst hatte noch kein einziges Wort von einem Pferdediebstahl gehört. Vermutlich besser so. Er hatte noch nicht die Nerven, sich ihre Version des Raubzuges anzuhören.
Schließlich kamen sie nach weniger als zehn Minuten bei der Schmiede am. Dann begann Friedrich, ihm seine Arbeit beizubringen.
---------------------------------------Hey!
Nach einer gefühlten Ewigkeit *hust* zehn Tagen *hust* hab ich mich endlich dazu bewegen können dieses Kapitel zu beenden.
Tja, was soll ich sagen? Sorry?
Ich meine, ist ja nicht so, als wären die Kapitel sowieso schon viel zu kurz...Naja was soll's. Jetzt geht es weiter.
Vielleicht hört ihr innerhalb dieser Woche noch was von mir...Sorry nochmal! 🙏
❤
DU LIEST GERADE
Die Nacht ohne Sterne
FantasyEnlil keuchte. Seine Lunge brannte, seine Muskeln schienen jeden Moment zerreßen zu müssen und seine Flügel waren komplett ausgelaugt. Er sah nichts als Dunkelheit unterbrochen von einzelnen feurigen Pfeilen... Seit dieser einen Nacht plagen Enlil...