Die Spionage beginnt

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Die Prüfung war für uns nur eine lästige Formalität. Shoto und ich hatten uns bereits im Training unseres Vaters bewiesen, und so war es keine Überraschung, dass wir es in die Klasse 1-A der berühmten UA-Schule geschafft hatten. Die schriftliche Prüfung war ein Kinderspiel, und natürlich konnte sich unser Vater nicht genug damit brüsten, dass seine Zwillinge nun an der renommierten Schule waren. Unsere Belohnung dafür war ein Trainingstag, der ausfiel, da unser Vater eine Nachtschicht hatte und am nächsten Tag nicht da sein würde. Als er die Tür hinter sich schloss, erreichte mich ein Anruf von einer anonymen Nummer. Wahrscheinlich Shigaraki, aber wie hatte er meine Nummer bekommen? Solche Fragen waren in diesem Moment unwichtig. Ich nahm das Gespräch entgegen, und Shigaraki machte mir unmissverständlich klar, dass ich eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hatte. Kurugiri würde mich um Mitternacht abholen, und ich sollte sicherstellen, dass ich bereit war.

Mein Bruder Shoto bemerkte meine Verwirrung und fragte mich, wer am Telefon gewesen sei. Ich antwortete knapp, dass es nichts sei und wir uns besser auf den ersten Schultag vorbereiten sollten. Es war bereits 22 Uhr, und wir hatten noch einiges zu tun.

Kurz vor Mitternacht stand ich bereit und wartete auf Kurugiri. Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich auf das Treffen mit Shigaraki freute. Viele fanden ihn gruselig und brutal, aber ich hatte gelernt, hinter seine Fassade zu blicken. Shigaraki hatte eine sanfte und verletzliche Seite, die nur wenige zu sehen bekamen. Als das erwartete Portal erschien, ging ich hindurch, obwohl mir übel wurde. "Hier", sagte Shigaraki und warf mir ein Kleiderbündel zu. Ich zog die Kleidung an und fragte mich, wie er so viel über mich wusste. Zu meinem Entsetzen stellte ich fest, dass es sich um ein Kleid handelte. Ich trug normalerweise lieber Jungenkleidung, um die Narben auf meinem Körper zu verbergen. Selbst in der Schule trug ich Jungenkleidung mit Erlaubnis meines Vaters, der nicht wollte, dass die anderen Schüler etwas über meine Vergangenheit erfuhren. "Warum ein Kleid?" fragte ich Shigaraki verwirrt. "Das ist unauffälliger, wir wollen nicht, dass du erkannt wirst. Aber da fehlt noch etwas. Lass deine Haare offen", befahl er. Ich tat, wie mir geheißen, und er begann, meine Haare zu flechten. Seine Berührung war überraschend sanft, und ich spürte, wie sich meine Wangen röteten. Schnell setzte ich meine Maske auf und folgte ihm durch das Portal.

Wir versteckten uns hinter einem Vorsprung, während Shigaraki mir erklärte, was zu tun war. Unsere Aufgabe war es, zwei Männer zu töten, die Gefolgsleute meines Vaters waren. Ich bat Shigaraki, mir seine Macke zu zeigen, um nicht erkannt zu werden. Zuerst weigerte er sich, aber schließlich gab er nach, und ich kopierte seine Macke. Dann waren wir bereit.

Wir sprangen aus unserem Versteck und griffen die Männer an. Mein Gegner war stark, und für einen Moment war ich unaufmerksam, und er riss mir die Maske vom Gesicht. "Sayen-" wollte er schreien, aber bevor er es aussprechen konnte, zerfiel er zu Staub, und nur eine Blutlache blieb von ihm übrig. Auch Shigaraki hatte seinen Gegner besiegt, und ich war mit Blut bedeckt. Obwohl ich Reue empfand, wusste ich, dass es egal war. Kurugiri brachte mich nach Hause, wo ich mich erschöpft ins Bett legte. An Schlaf war nicht zu denken, aber ich schaffte es, ein paar Stunden zu schlafen, obwohl es kaum erholsam war.

Die andere Seite des Heldentum "Der Start" (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt