Training

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Als ich am nächsten Morgen von meinem Vater geweckt wurde, spürte ich die Anspannung in der Luft. Offensichtlich war er früher nach Hause gekommen als erwartet. Ich beeilte mich, mich fertig zu machen, und bemerkte erst beim Anziehen, dass ich gestern Abend noch immer das Kleid trug, das Shigaraki mir gegeben hatte. Hastig wechselte ich die Kleidung und rannte die Treppe hinunter. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst 6 Uhr war. "Was ist passiert?" fragte ich meinen Vater besorgt, als ich unten ankam. "Meine Spione wurden getötet!" jammerte er, offensichtlich von Sorge geplagt. "Einer hat es geschafft, dem Mädchen die Maske abzureißen, aber man kann sie nicht identifizieren! Dabei hatten die beiden wichtige Informationen", fügte er hinzu. Langsam kam auch mein Bruder herunter, und wir machten uns gemeinsam für die Schule fertig.

Als wir auf dem Schulgelände ankamen, setzten wir uns nebeneinander und schauten uns um. Nur noch 6 Mädchen und 13 Jungs waren in unserer Klasse. Ein bestimmter Junge fiel mir besonders auf – blond, stachelige Haare, rote Augen und ein sehr aggressiver Blick. Herr Aizawa, unser Klassenlehrer und Pro-Held Eraserhead, trat ein und kündigte einen Aufnahmetest an. Er drohte damit, dass der Schlechteste fliegen würde. Doch weder Shoto noch der blonde Junge schienen sich davon einschüchtern zu lassen. Wir hatten jahrelang mit unserem Vater trainiert und waren stark genug, um uns keine Sorgen zu machen. Warum also war der blonde Junge so selbstsicher?

Der Test begann, und am Ende erwiesen sich Mineta, ein kleiner Junge mit einem, wie ich fand, unnötigen Quirk, und Midoriya, ein interessanter Junge, als die schlechtesten. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass unser Lehrer uns reingelegt hatte. Es wäre schade um Midoriya gewesen, aber Mineta hätte ruhig fliegen können. Während des Unterrichts hatte ich mir Notizen über die League of Villains gemacht und die interessantesten Quirks kopiert. Endlich war der Schultag vorbei, und wir konnten uns auf ein hartes Training mit unserem Vater einstellen.

Zu Hause angekommen, wartete unser Vater bereits auf uns. Wir begaben uns in den Trainingsraum und begannen mit dem Training. Heute sollten wir gegen ihn kämpfen, eine scheinbar einfache Aufgabe, aber er war ungewöhnlich aggressiv, wahrscheinlich wegen seiner ermordeten Spione. Am Ende des Tages saßen Shoto und ich völlig erschöpft nebeneinander und aßen Soba. Ich hatte eine gebrochene Rippe, aber das war nichts Neues für mich. Shoto hatte sich zum Glück nur Prellungen und Verbrennungen zugezogen. "Gute Nacht, Shoto", murmelte ich, und er erwiderte den Gruß.

Als ich in mein Zimmer ging, klingelte plötzlich mein Handy. Es war Shigaraki. "Was gibt's?" fragte ich und hörte ihm zu, als er mir mitteilte, dass sie einen Angriff auf das USJ planten. "Willst du nicht kommen?" fragte er abschließend. "Ich will schon, aber ob ich dazu in der Lage bin, ist eine andere Frage", antwortete ich. "Ach so, okay. Gute Nacht", sagte er, und ich erwiderte den Gruß.

Am nächsten Tag spürte ich, wie meine Lunge den ganzen Tag über höllisch schmerzte. Sollte ich gleich Recovery Girl aufsuchen? Doch ich beschloss, erst einmal die letzte Stunde zu überstehen. Während All Might uns etwas erklärte, überfielen mich plötzlich Schwindel und Atemnot. Ich hustete und bemerkte Blut auf meiner Hand. Ich hörte weder meinen Bruder, der meinen Namen rief, noch All Might, der mich ansprach. Meine Kräfte schwanden, und ich verlor das Bewusstsein.

Die andere Seite des Heldentum "Der Start" (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt