Praktikum, Verlobter und wirrwar

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Beim Frühstück herrschte eine bedrückte Stille. Sayen saß in der Ecke und sehnte sich einfach nach Ruhe. Der Rest der Klasse fühlte sich schuldig und wollte sich entschuldigen, wusste aber nicht, wie sie es anstellen sollten. Sie waren sich nicht sicher, ob Sayen überhaupt eine Entschuldigung annehmen würde. Immerhin war es eine dumme Annahme gewesen, dass sie so etwas tun würde.

Plötzlich stand Sayen auf und griff nach ihrem Rucksack. Es war Zeit für ihr zweites Praktikum, und sie hatte einen Platz bei ihrem Verlobten gefunden. Man konnte deutlich sehen, wie genervt sie davon war. Bevor jemand etwas sagen konnte, stand ihr Verlobter neben ihr und hielt sie fest. Mit einem Grinsen begrüßte er die Klasse, was nicht unbedingt klug war, denn Bakugo war mehr als genervt von der Atmosphäre und den Umständen. Seine Hand knisterte vor Wut, und er richtete sich auf, um seinem Ärger Luft zu machen. "Du hast wirklich den Stolz hier aufzutauchen?!" knurrte er. Sayen packte seine Hand grob und sagte: "Lass es." Sie öffnete ein Portal und ging mit den Falken hindurch.

Ihr Verlobter lachte und sah zu ihr. "Was denkst du, werden sie sagen, wenn sie von deinem Verrat erfahren?" flüsterte er in ihr Ohr. Sayen schubste ihn gegen die Wand und sagte bestimmt: "Halt einfach den Mund. Du hast gar keine Ahnung. Niemand dort... keiner ist mir wichtig. Ich tue alles nur für Gerechtigkeit." Ihr Verlobter grinste nur unverfroren. "Ist mir egal. Solange du nicht noch mehr verletzt wirst. Du hast doch so ein hübsches Gesicht", flüsterte er und hielt ihr Gesicht. "Ich habe das gleiche Ziel. Falsche Helden eliminieren und falsche Bösewichte retten. Nur habe ich einen anderen Weg und bringe mich nicht in Gefahr", erklärte er und lächelte. "Deswegen verrate ich dich nicht. Ich beschütze dich. Anders als andere es tun würden. Weil ich dich liebe. Eines Tages wirst du es auch tun."

Sayen spürte eine Mischung aus Verwirrung und Unbehagen angesichts der Worte ihres Verlobten. Seine Gesten und Worte waren einerseits besorgniserregend, andererseits vermittelten sie auch ein Gefühl von Schutz. Doch tief in ihrem Inneren nagte die Frage, ob sie seinen Absichten wirklich trauen konnte.

Sie zwang sich zu einem Nicken, obwohl Zweifel in ihr aufstiegen. "Ich vertraue dir", murmelte sie, versuchte jedoch, ihre wachsende Unruhe zu unterdrücken.

Ihr Verlobter lächelte zufrieden und strich sanft über ihre Wange. "Gut, mein Kätzchen. Du wirst sehen, ich werde immer an deiner Seite sein", versprach er und küsste sie auf die Stirn.

Trotz seiner Worte blieb Sayen misstrauisch. Sie konnte nicht vergessen, dass er Teil der feindlichen Organisation war, die sie bekämpfte. Doch im Moment hatte sie keine andere Wahl, als seine Nähe zu dulden und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln würden.

Während des Praktikums bemühte sich Sayen, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Doch immer wieder tauchten Gedanken an ihre ungewöhnliche Situation auf und ließen sie nicht los.

Als das Praktikum endete und Sayen wieder zum Wohnheim zurückkehrte, fühlte sie sich erschöpft und zermürbt. Sie sehnte sich nach einem Moment der Ruhe und Einsamkeit, um ihre Gedanken zu ordnen.

Doch als sie die Tür ihres Zimmers öffnete, traf sie ein unerwarteter Anblick: Dort saß ihr Verlobter auf ihrem Bett und lächelte sie an. Sayen erstarrte, nicht sicher, wie sie reagieren sollte.

Die andere Seite des Heldentum "Der Start" (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt