T W E N T Y S E V E Nᶠʳᵃⁿᶜᵉˢᶜᵒ

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𝑃.𝑂.𝑉 𝐹𝑅𝐴𝑁𝐶𝐸𝑆𝐶𝑂

Wenn auch etwas grob ließ Ryan den Typen los, der sich kurz den Kragen richtete, weil er durch die Attacke etwas verrutscht war.

Danach kramte er in seiner Hosentasche rum und holte ein eingerolltes Papier raus. ,,Das hier ist der Bauplan von dem Haus, in dem Jacy gefangen ist." Er faltete es auseinander und tatsächlich kam ein Grundriss eines Hauses zum Vorschein.

,,Du verarscht uns nicht, oder?", hakte Ryan nochmal nach und blinzelte perplex.

,,Nein.", kam es nur knapp von Kai.

,,Wieso hilfst du uns?", fragte diesmal ich.

Er atmete tief ein und legte den Plan auf den kleinen Tisch im Wohnzimmer ab. Wir waren etwas weiter in die Wohnung gekommen, damit wir nicht am engen Eingangsbereich zu viert standen.

,,Jacy ist jung und hat das nicht verdient. Das hat keiner verdient, um genau zu sein. Ich bin nicht freiwillig bei Morté, weil mein Vater mich wegen Schulden an ihn verkauft hat. Und ich werde da wahrscheinlich nicht lebend raus kommen, vorallem nicht, wenn sie erfahren, dass ich euch helfe da rein zu dringen. Aber das ist es mir wert, wenn ich somit ihr Leben rette."

Immernoch war ich leicht skeptisch ihm gegenüber, aber seine Worte klangen ehrlich und in seiner Stimme war ein Hauch von Trauer mitgeschwungen.

,,Was machen sie mit ihr?" Ryan klang traurig. Seine Stimme war gepresst und seine Augen wurden zum ersten Mal in meiner Gegenwart feucht. Ich denke er hatte erst jetzt mit der Realität wirklich aufgeholt und alles realisiert.

,,Das solltest du nicht wi-", wollte Kai sagen, wurde aber von dem Geschrei von meinem Kumpel unterbrochen. ,,Was machen sie mit ihr?", wiederholte er diesmal und haute mit seiner Faust auf den Tisch, sodass ein Glas, dass darauf stand umfiel. Zur Beruhigung setzte er sich auf das Sofa und massierte sich die Stirn.

,,Sie wollte keine Antworten liefern. Zuerst hat er sie nur... geschlagen." Er machte kurz eine Pause und atmete tief durch. ,,Und selbst dann hat sie geschwiegen. Weil mein Boss sie noch nötigen wollte, hat er sie entfesselt und dann vergewaltigt. Und auch noch zwei weitere Männer von uns haben sich an ihr vergriffen. Ich- ich konnte es nicht verhindern und nichts für sie tun, ausser danach ihre Wunden zu säubern... sie zu säubern. Und dann habe ich ihr einen Wunsch erfüllt.", flüsterte Kai und hielt sein Blick auf dem Boden.

,,Scheiße", murmelte ich. Auch wenn ich mir sowas schon gedacht habe, es jetzt nochmal bestätigt zu bekommen ist unangenehm.

,,Was war ihr Wunsch? Doch nicht etwa sie umzubringen, oder?", rief ihr Bruder aufgebracht und sprang auf.

,,Wieso sollte ich sie raus holen wollen wenn sie tot wäre?"

Das war auch mein Gedanke.

,,Was war es dann, verdammt?"

,,Ryan, beruhig dich.", kam es jetzt von Logan. Dafür bekam er einen Killerblick und verstummte gleich darauf.

,,Sie wollte, dass ich sie... also mit ihr... sie hat es gewollt, okay?"

Meine Augen wurden immer größer als ich aufholte. Sie wollte ihn?

,,Ich werde dich jetzt nicht umbringen, weil du uns helfen wirst. Aber sag mir wenigstens ob es ihr danach besser ging."

Francesco|✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt