F I V E

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"Du elendige. Du hast mich einfach alleine gelassen. Das Leben alleine macht kein Spaß, Livi!", schrie mich auch schon mein bester Freund an, als ich vor seinem Auto auf dem Schulparkplatz stehen blieb.

Darf ich vorstellen? Ethan O'Conner. Ein ziemlich gutaussehender und verrückter Typ.

Wir kannten uns schon seit den Windelzeiten und waren wie Geschwister. Also wirklich. Man konnte unsere Freundschaft schon als Geschwisterliebe betiteln.

"Tut mir ja leid, aber ich hatte verpennt und es lohnte sich nichtmehr zu kommen.", rechtfertigte ich mich und umarmte ihn kurz. Er jedoch äffte mir nur nach und verdrehte seine Augen.

"Wir haben ne Neue in der Geschichtsvorlesung.", teilte er mir mit und tat so, als wäre seine Hand gerade äußerst interessant. Ich fing an zu grinsen. "Lass mich raten. Du magst sie?"

Seine Mundwinkel zuckten und ich piekte ihm in die Seite. Der Junge war noch nie verliebt. Noch NIE. Wurde vielleicht auch mal Zeit.

"Und, wie hei-" dadurch, dass ich angerempelt wurde, unterbrach ich meinen Satz und blickte empört zu der Person die gerade vor mir stand.

Braune, schulterlange Haare und genauso braune Augen. Ihre Haare waren zu einem lockeren Dutt gebunden und sie trug eine Jogginghose mit einem oversize t-shirt. Sie war alles andere als hässlich und sah sehr sympathisch aus.

"Oh, tut mir leid. Ich habe gerade versucht mein Handy aufzufangen und nicht auf meine Umgebung geachtet.", entschuldigte sie sich und lächelte etwas.

"Schon gut. Kann mal passieren."

Im Augenwinkel erkannte ich, dass Ethan sehr unruhig auf der Stelle von einem Bein auf das andere lief. Es ratterte und ratterte in meinem Kopf, bis ich auf eine Antwort kam.

"Ach, du bist also die Neue?", fragte ich das Mädchen vor mir.

Ethan zog scharf die Luft ein. Ja ja, mein Freund.

"Ja, also nein. So halb. Ich bin letztes Jahr durchgefallen und muss jetzt wiederholen. Übrigens heiße ich Emilia." Sie streckte mir ihre Hand hin, die ich annahm und mich selbst vorstellte.

Und weil ich eine hinterhältige Bitch war, verabschiedete ich mich auch wieder von den beiden, ließ sie alleine und ging rein in das große Gebäude.

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Weil ich heute nur vier Vorlesungen hatte, ging der Uni-Tag sehr schnell um und ich konnte mich endlich mal nach langer Zeit wieder mit einem Buch aufs Sofa pflanzen.

Ich war alleine zu Hause, da meine Eltern wegen unserer Finanziellen Situation extra Schichten arbeiteten. Das hieß ich konnte Musik, die mir gefiel, mit den Musikboxen verbinden und auf volle Lautstärke drehen ohne, dass es jemanden störte.

Jedoch hatte ich vergessen mein Klingelton auszuschalten, weshalb kurze Zeit später mein Anruf, der gerade einging, durch das ganze Haus schallte.

Schnell schaltete ich es aus und ohne auf den Anrufer zu schauen ging ich schweratmend ran. Man, ich musste eindeutig mehr Sport machen.

"Hallo?", fragte ich, nachdem ich mich geräuspert hatte.

"Hey! Ich bins, Francesco. Stör ich?", antwortete mir eine tiefe Stimme.

Oh. Das kam jetzt unerwartet. Ich ließ kurz eine Pause und sprach dann wieder. "Uhm, hi. Nein, nein du störst nicht. Was gibts?"

Wärend ich redete, setzte ich mich wieder auf das Sofa und lehnte mich zurück.

"Wegen Freitag. Mir ist da was dazwischen gekommen... könnten wir unser Treffen verschieben? Von mir aus auch noch auf heute. Natürlich nur wenn du kannst!"

Jackpot. Freitag musste ich sowieso arbeiten und heute hatte ich nichts zu tun. Hach, wie schön es ist mal Glück zu haben.

"Klar, gerne!"

Was ich mich fragte war: Wieso hat er nicht einfach geschrieben? Er weiß, dass ich immer sofort antworte, dadurch dass wir schon oft miteinander gechatet haben. Aber vielleicht hatte er es ja auch eilig. Naja, Hauptsache das war jetzt geklärt. So halb zumindest.

"Ich könnte dich abholen und dann schauen wir einfach was wir mit uns anstellen.", schlug er vor. Ich wusste nicht, ob mir dieser perverse Unterton am Ende gefallen sollte.

Ich ignorierte das einfach mal und willigte seinen Vorschlag ein, legte auf und ging mich direkt umziehen.

Wahrscheinlich hatte ich das Grinsen eines fünfjährigen Mädchens an Weihnachten auf den Lippen. Endlich hatte ich wieder mal jemanden, mit dem ich vielleicht etwas anfangen konnte.

Er war sympathisch, lustig, lieb und vorallem heiß. Was will man mehr?

Den Anschein, dass er irgendwie komisch war, machte er nicht. Aber wie sagt man so schön? Der Schein trügt. Zumindest oft.

***

Habe endlich mal wieder ein Kapitel auf die Reihe bekommen, auch wenn es etwas sehr kurz ist.

Habe nächste Woche Ferien. Mal schauen welches Buch vorankommt.

Btw habe ich einen Covershop eröffnet, falls ihr mal was brauchen solltet. Ich werde paar Beispiele mal reinstellen.

Love ya <3

Francesco|✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt