E I G H T

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Ich schmiss meinen Schlüssel achtlos auf den Schuhschrank und lief direkt auf das Sofa zu. Seufzend setzte ich mich. Es war schon spät.

Meine Eltern wären im Normalfall schon zu Hause und hätten Fern geschaut. Aber da unser Kontostand im Minusbereich lag, mussten sie dementsprechend mehr arbeiten. Mehr Arbeit, mehr Geld. Auch wenn es traurig war, dass unser Leben nurnoch aus arbeiten, arbeiten und achso, arbeiten bestand.

Da ich noch satt von vorhin war, musste ich nicht ans essen denken. Vorallem, weil ich und Ethan uns noch mit Chips und Schokolade vollgestopft hatten, während wir seine neue Lieblingsserie schauten. Der Junge war einfach verrückt.

Gerade wollte ich die Treppen zu meinem Zimmer hinauf, als es plötzlich an der Tür klingelte. Um dieser Uhrzeit erwartet man normalerweise keine Gäste, weshalb ich so leise wie möglich zur Tür schlich und durch das Guckloch blickte.

Zuerst fielen mir die braunen, lockigen Haare auf und dann blickten grüne Augen direkt hoch.

Was machte er denn hier? Das fortführen, was er vorhin nicht geschafft hatte? Oh Gott, vielleicht hatte der Vollpfosten von Ethan recht! Tadeus steh mir bei.

Ich öffnete die Tür und konnte direkt in das erleichterte Gesicht von Francesco blicken.

"Sorry, dass ich um dieser Uhrzeit auftauche. Ich hoffe ich störe nicht..."

Meine Antwort war ein Kopfschütteln. Verwirrung war mir förmlich auf der Stirn geschrieben.

Was sollte der ganze Mist? Erst sagt er, ich soll wegrennen -wie doof das auch klang- und dann kam er kurz vor Mitternacht zu mir und denkt er würde stören?

"Nein... uhm komm rein." Ja genau, Livia. Lass deinen Mörder zu dir ins Haus. Du läufst auch echt in das offene Messer rein.

"Also", er zögerte, rieb sich die Hände und drehte sich zu mir wieder um, da er vorrausgelaufen war, "wegen vorhin. Tut mir leid. Wirklich. Ich kann dir zwar nicht sagen, wieso das alles so war, aber glaub mir, dass es mir leid tut."

Wofür auch immer er sich entschuldigte, ich nahm es an. Ich war nicht böse, eher verwirrt. Ja, verwirrt traf es am besten.

"Denkst du, du könntest mir noch eine zweite Chance geben? Ich vergeige sie auch nicht, versprochen."

Zum ersten Mal sagte ich jetzt auch wieder was. "Du hast die erste Chance nichtmal verspielt. Ich bin dir nicht böse, du hattest wahrscheinlich gute Gründe."

Dankbar lächelte er.

Das einzige was ich mich fragte war, ob ich jemals erfahren würde, wieso das passiert war.

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Neuer Tag neues Glück. Oder?

Aufjedenfall hatte ich mal wieder verschlafen. Aber diesmal nur den ersten Wecker, also konnte ich noch Ethan anrufen und mich von seinem schicken Fiat 500 in die Uni kutschieren lassen.

Er hatte nämlich später erst eine Vorlesung und weil es sich für mich nichtmehr lohnte in der ersten und unnötigsten aufzutauchen, nutze ich das sehr gerne aus.

Die Dozenten waren mein spätes Auftauchen schon gewohnt, also machte ich mir darüber keine Sorgen.

Aber bei der Arbeit konnte ich das nicht bringen. Auch wenn das Café meinem Onkel gehörte und er cool drauf war, ich wollte trotzdem mal etwas verantwortungsbewusst sein. Wenigstens einmal. Es war zwar anstrengend, aber machbar.

Durch ein Hupen schreckte ich von meinen Gedanken auf und stellte schnell meine Tasse in den Spülbecken, um dann aus der Haustüre raus zu gehen und in Ethans Auto einzusteigen.

"Kannst froh sein, dass ich gute Laune habe.", war die wundervolle Begrüßung von meinem besten Freund an mich.

"Auch dir guten Morgen.", sagte ich schmunzelnd und lehnte mich im Sitz zurück. Ich war nichteinmal eine Minute draußen, trotzdem schüttelte es mich vor Kälte. Deshalb drückte ich auf die Sitzheizung und drehte sie auf volle Pulle.


"Pass auf, dass du deinen kleinen Hintern nicht zu dolle verbrennst. Es hat kein Platz für zwei heiße Leute hier drin. Drehs lieber etwas runter. Ich spreche aus Erfahrung, meine Liebe."

Grinsend tat ich was er sagte und tatsächlich war es viel angenehmer. So fuhr man doch gerne zur Schule.

"Also, erzähl schon."

Fragend blickte mich der Junge neben mir an.

"Wieso du gut drauf bist.", half ich ihm auf die Sprünge.

"Ich hab eine Verabredung. Mit Emilia.", siegessicher grinste er vor sich hin.

"Uhh. Wann denn und was macht ihr?", fragte ich weiter. Ich musste ja wissen, wo ich hin sollte falls Emilia von diesem Biest wegkommen wollte. Wäre nichts neues, dass ein Mädchen vor ihm wegrennt. Ich frgte mich immernoch, wie ich es all die Jahre mit ihm aushielt. Vielleicht war ich ja auch so, nur wusste ich es nicht?

"Weiß ich noch nicht genau. Aufjedenfall irgendwas essen, aber ob wir gehen oder es uns bringen lassen ist was anderes. Ich glaub ich bin zu faul es zu holen, also bestellen. Ja, bestellen klingt gut.", murmelte er gegen Schluss eher zu sich selbst.

"Wie ist sie so?" Ich wusste, dass sie was besonderes haben musste, sonst wäre Ethan nicht so besessen und aufgeregt wenn es um sie ging. Sympathisch schien sie mir ja auch.

"Toll. So wie ich. Nein das geht nicht, aber aufjedenfall so ähnlich toll wie ich."

Das Auto hielt auf dem typischen Parkplatz, auf dem er sonst auch immer parkte.

"Ja, Ethan. Jeder weiß, dass du toll bist." Lachend stieg ich aus und lief in das große Gebäude rein.

***

Servus FREUNDEEE

Ich bin in Quarantäne und übermotiviert zu schreiben.

Die Ideen für dieses Buch fliegen mir nur so zu und ich weiß nicht wohin damit AAAHHH

Vorallem muss ich zu den Szenen ja erstmal hinarbeiten uffff

Sonst so bei euch?

Love ya <3

Francesco|✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt