*Triggerwarnung (TW)
Lesen auf eigene Verantwortung(🎶)
„Weißt du, weshalb die Meere salzig sind?", fragte Anni den blonden Malfoy, der sich in seinem neuen Frack seine Nervosität kaum anmerken ließ und neben dem quasselnden Mädchen vor der Suite auf Hermine wartete. Sie beide hatten kein Wort von Hermines Disput mit Louis mitbekommen und wanderten seit der letzten Viertelstunde von Themen wie ekligen Fischfilets, Professor McGonagalls Hut, törichten Besen und dem alten Plattenspieler aus dem Slytherin Gemeinschaftsraum bis zum Salzgehalt der Ozeane hin und her. Und zwar wusste er vage von einer Erklärung auf Annis eben gestellte Frage, aber sie klang gerade eben so als wüsste sie die Antwort bereits und würde ihn diesbezüglich belehren wollen.
„Eine gute Frage. Das ist eine der Fragen, die ich mir schon seit ich ein kleiner Junge war stelle und jedes Mal vergesse, wenn ich in der Biologieabteilung meiner Bibliothek stehe. Wahrscheinlich hätte ich schon längst eine Antwort, wenn ich mich auch dann daran erinnern würde, falls ich ein Buch über Meere lese.", schwindelte Draco, da er seit dem letzten Schuljahr auf Hogwarts kein Buch mehr angefasst hatte. Seine kleine Privatbibliothek im Manor war zum Verstauben verdammt, dafür hatte er sich die letzten Jahre fürsorglich darum gekümmert, dass seine Bar aus Mahagoni immer gepflegt und mit genügend, teurem Alkohol gefüllt war. Eine Schande, wenn er im Nachhinein daran dachte.
„Haifische weinen auch manchmal. Und im Meer sieht man Tränen nicht. Ich glaube, dass sie oft weinen, weil Haifische so einsam sind.", mutmaßte das Mädchen und strich mit dem rechten Fuß Kreise in den weichen Teppich, „Ich wäre im nächsten Leben kein Haifisch, wenn ich die Wahl dazu hätte."
„Manchmal stelle ich es mir schön vor ein Adler zu sein. Mit großen Flügeln und der Welt unter dir.", meinte Draco und hielt den Atem an, als Clarice die Doppeltüre der Suite öffnete und die wohl schönste Hexe vor seine Augen trat, die er je gesehen hatte. Ihr Haar war im Nacken mit einem Kristallkamm zusammengesteckt, sodass ihr vor beiden Ohren winzig kleine Löckchen ins Gesicht fielen. Ihre Augen funkelten wie Diamanten und ihre natürlich gehaltenen Lippen glänzten im Licht der kleinen Kronleuchter über ihnen.
„Hübscher Anzug.", witzelte sie und hob eine Augenbraue, als ihr Blick seine Anstecknadel streifte, die seinen Revers zierte. Ein Löwenkopf aus Silber, der in exakt gleicher Ausführung an ihrem Ring zu finden war, der an ihrem Mittelfinger steckte. Bei diesem Detail hatte sich Pettburg beim Entwerfen einen Spaß einfallen lassen.
„Ich, ich-äh...", stotterte er und errötete etwas, als er Anni kichern hörte, die für seine Sprachlosigkeit Humor übrighatte.
„Du- du bist...", versuchte er weiterzusprechen, doch kam nicht weit. Ihr erwartungsvoller Blick auf seine ausbleibenden Worte trieb ihm den Schweiß in den Nacken und ihm war, als hätte man ihm die Zunge verknotet. Wie ein kleiner herumdrucksender Schuljunge stand er da, obwohl er damals als Elfjähriger mehr Mumm gehabt hatte den Mund aufzumachen als er jetzt mit Anfang dreißig Jahren. Es war für ihn eine Unmöglichkeit weiterzusprechen. Sie sah so atemberaubend und selbstbewusst aus, dass er sich neben ihr so klein und unscheinbar vorkam, aber andererseits war es jedoch der Stolz, der bei allem überwiegte. Dass sie heute an seinem Arm in den Saal geschlendert kam, erfüllte ihn mit einem solchen Stolz, wie er ihn noch nie gefühlt hatte.
„Merlin, ich hab absolut keine Worte. Du siehst so wunderbar aus, Hermine.", hauchte er schon fast und glaubte dabei jede Sekunde an einem Herzversagen umzukippen, da es Aussetzer machte oder ihm bis hoch zur Kehle schlug.
„Du siehst auch nicht übel aus. Derselbe Schneider?", flötete sie und hing sich bei ihm ein. Allein schon ihre Armbeuge in der Seinen und ihre zarte Hand auf seinem Bizeps ließ seine Knie zu Wackelpudding werden. Innerlich betete er schon flehentlich, dass er es ohne zu Stolpern oder irgendeine Peinlichkeit bis hinunter zum Saal schaffte. Und dabei war er nicht einmal derjenige, der sich mit hohen Schuhen rumquälen musste.
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Mea culpa | Deutsche Dramione Fanfiction
Fanfiction[Deutsche Dramione Fanfiction] Hermine ist aus der Rolle der heldenhaften, jungen Hogwartsschülerin herausgewachsen und hat sich innerhalb kürzester Zeit an die Spitze der magischen Geschäftswelt gearbeitet. Als Besitzerin des berühmten Grand London...