Mea culpa | Deutsche Dramione Fanfiction

9. Ferne Erinnerungen

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„Jetzt stell dich nicht so an, Hermine! Wo ist denn dein Tanzpartner? Hat Krum dich etwa vergessen?", flötete Pansy Parkinson, die an Hermine die Treppe hinunterstieg. Die schwarzen, hochhackigen Schuhe klapperten und verscharrten kurz auf der Stufe, wo Hermine versuchte bei all dem Lärm und Chaos ihre Emotionen, die Wut auf Ron und ihr Weinen unter Kontrolle zu bekommen. Ihre Wangen brannten und klebten vor verschmierter Schminke und den Tränen. Ausgerechnet Pansy Parkinson hatte ihr gerade jetzt noch gefehlt, die immer jede Gelegenheit nutzte Hermine fertigzumachen.

„Was willst du, Parkinson?", brummte sie und strich über ihr rosa Kleid. Ein falscher Kommentar von der schwarzhaarigen Slytherin und Madam Pomfrey hätte heute eine gebrochene Nase zu heilen.

„Fragen wo Krum ist. Immerhin ist er der Star des Abends, findest du nicht? So stark, gutaussehend und ein Held. Eben alles was du nicht bist. Mich hat es wirklich gewundert, dass er ausgerechnet dich, das dreckige Schlammblut, zum Ball mitgenommen hat. An Weasleys Seite wärst du besser dran gewesen.", schnatterte sie hochnäsig und wollte schon fortfahren, als sie eine gebrochene, tiefere Stimme unterbrach.

„Du hast wirklich Besseres zu tun, als dich darüber zu amüsieren.", unterbrach sie Draco Malfoy, der sie am Arm packte und die Slytherin wortlos mit sich die Treppe hinunterzog.

„Pff- Tust du doch auch. Ständig sogar. Meinst immer du wärst ein Heiliger, was das angeht. Nur dass du in letzter Zeit immer den Schwanz einziehst, wenn wir mit Schlammblutwitzen anfangen.", konterte sie und entriss sich seinem starken Griff, als sie den Treppenabsatz erreicht hatten.

„Tu ich das, hm? Vielleicht weil ich realisiert habe, dass es einfach Zeitverschwendung ist, sich auf dieses Niveau herabzusetzen.", meinte er und schnaubte.

„Ist bei dir was durchgebrannt, Draco?", fragte sie entgeistert und flüchtete sich kopfschüttelnd zu Blaise Zabini, der ein paar Meter weiter mit einem halbleeren Glas Punsch am Eingang mit drei weiteren Slytherins sprach. Der Blondschopf sah ihr kurz nach, bis er plötzlich zu Hermine hinaufsah. Die Gryffindor wartete schon förmlich darauf, dass es jetzt von seiner Seite aus blöde Kommentare hageln würde. Doch er lächelte nur leicht und steckte die Hände lässig in die Hosentaschen.

„Bist du auch so genervt von deiner Tanzbegleitung wie ich?", fragte er und tat so, als würde er Hermines verheulten Blick nicht bemerken. Der ungewohnt freundliche Ton ihr gegenüber war ihr so fremd, das sie glaubte sie würde träumen. Zwar hatte sie schon einige Gläser Punsch getrunken, der eigentlich alkoholfrei war, doch ein paar Sechstklässler hatten es sich nicht nehmen lassen und etwas Feuerwhisky in die Bowle gekippt.

„Ich weiß nicht wo er ist.", antwortete sie nur und schniefte. Zwar hätte sie seine schwache Frage mit ein paar gehässigen Worten lächerlich machen können, bevor er die Möglichkeit dazu gehabt hätte, aber sie war nicht dafür in Stimmung. Wahrscheinlich, weil sie einfach nur erschöpft, müde und traurig war.

„Du weißt nicht wo er ist? Soll ich ihn für dich suchen?", fragte Draco, der anscheinend begeistert zu sein schien ein paar Minuten ohne Pansy auf dem Ball herumschlendern zu können.

„Ist schon in Ordnung. Wenn er nämlich jetzt bei mir wäre, würde er einfach nur still dasitzen und nicht sprechen, so wie er es immer tut. Und das brauche ich gerade wirklich nicht.", antwortete sie argwöhnisch und zog die Beine näher an sich, als er mit einem Fuß auf die erste Stufe trat und sich gegen das Geländer lehnte.

„Was brauchst du dann? Du sitzt hier, als schönstes Mädchen des Abends, das den beliebtesten Tanzpartner begleiten durfte und ziehst ein langes Gesicht. Hast du überhaupt eine Ahnung wie viele Mädchen dafür töten würden, nur um Krums Hand zu halten?"