the plan

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Zum ersten Mal seit Jahren wache ich nicht auf, da ich mich zwinge oder andere mich wecken, sondern da mich das Licht aus den übertrieben großen Fenstern hinter mir blendet und mich aus meinem Schlaf reißt. Ich glaube ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so ausgeschlafen gefühlt und wenn, dann war es schon so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte. Ich probierte immer wieder meine Augen zu öffnen, doch ich kriegte sie nicht komplett auf. Müde rieb ich mir über das Gesicht und versuchte mich zu erinnern, was gestern passiert war.

Ich habe angefangen Felix zu manipulieren, er hat schlussendlich meine Hand in irgendeiner Art und Weise gehalten, wir haben die Sterne angeguckt und dann wurde ich genervt von seiner Anwesenheit und sagte, dass ich müde bin und gerne schlafen gehen wollte. Er wollte mich gestern sogar noch duschen lassen, aber ich zog mich nur noch um, putzte meine Zähne und hüpfte direkt ins Bett. Wie spät ist es wohl?

Mir wurde langweilig und ich hatte Hunger. Vielleicht würden sie mich bald aus diesem Zimmer herausholen und ich durfte duschen, aber vielleicht war ich noch viel zu früh dran und sie holten mich erst in ein paar Stunden. Ich bückte mich ein wenig und öffnete die Schublade der Nachtkommode, um das Buch hervorzuholen, welches ich schon angefangen hatte zu lesen. Es war ein Buch, indem Drachen und Kobolde vorkamen. Ich fand das Buch unglaublich spannend und interessant. Normalerweise interessierten mich Bücher kaum, aber seit ich hier bin, habe ich sie echt angefangen zu schätzen, da sie die einzige Zeit Vertreibung war, welche ich hatte.

Ich war schlussendlich froh, dass Buch zu haben, denn es dauerte echt noch eine Weile, bis sie mich aus meinem Zimmer holten. Es war wieder dieser Arnold oder Alfred, keine Ahnung, ich hatte mir seinen Namen nicht gemerkt, der mir wieder eine Stunde im Bad gab, um mich anzuziehen.

Du musst ab heute für Felix jeden Tag so gut aussehen, wie nur möglich.

Ich sprang unter die Dusche und wusch mir meine Haare viel ausführlicher, als sonst und ließ mir auch beim Stylen dieser sehr viel Zeit, doch beim Rasieren wurde die Zeit langsam knapp, da Arnold mich schon zum fünften Mal gefragt hat, ob es mir noch gut geht und ich somit nur noch zehn Minuten hatte. Was soll ich anziehen?

„Arnold?", rief ich durch die Tür, „Gibt es heute etwas Spezielles, wenn ja, was sollte ich anziehen?" Ich hörte auch schon wenige Sekunden später meine Antwort: „Ein T-Shirt und eine Hose sollten reichen, soweit ich weiß, macht ihr heute nichts Besonderes."

Ich zog mir daraufhin das an, was mir Arnold geraten hatte und schaute mich noch ein letztes Mal im Spiegel an.

So kann man sich echt sehen lassen.


Ich begab mich mit Arnold auf die Reise und hoffte, dass ich Felix erst sehen würde, wenn wir den Speisesaal betreten, auf den wir gerade zulaufen, da dies dann erneut ein Überraschungseffekt wäre. Felix wird schon sehen, in welcher Liga er hier spielt. Arnold öffnet die zwei Türen und betrat den Raum. Es war noch keiner hier, weswegen ich mich einfach auf den Platz, den ich gestern besaß, niederließ. Arnold verabschiedet sich, als zwei von den anderen Männern kamen und ich hoffte nur inständig, dass Felix bald hier sein würde, denn nun erkannte ich die zwei Männer wieder.

Es waren die, die mich im Keller so begafft haben.

Und genau das Gleiche taten sie auch dieses Mal und ich habe mich noch extra gestylte. Bitte lass Felix hier auftauchen, da ich echt kein Bock auf einen Dreier mit denen hatte.

Kaum hatte ich dies gedacht, öffnet sich die Tür erneut und mein Blick schwang direkt zu dieser, durch welche gerade die anderen Männer und Felix durchlief. Träume ich oder sah Felix wirklich tausendmal besser aus, wenn er seine pechschwarzen Haare nicht streng nach hinten gekämmt hatte? Auch was er anhatte, umschmeichelt seine sportliche Figur und ich konnte meine Augen nicht mehr von ihm nehmen, bis er bei mir angelangt war. Ich habe nicht einmal seinen Gesichtsausdruck ermittelt, als er zu mir geschaut hatte. Ich konnte mich einfach nicht mehr kontrollieren.

Bei mir angekommen, ließ er seine Hand über die Lehne streifen und berührte somit leicht meinen Nacken, was mir eine Gänsehaut verpasste. Er setzte sich und mir kam es so vor, als ob diese Stühle noch enger zusammenstanden, als sie es gestern schon getan hatten. Felix streifte mein Bein fast und es machte mich wahnsinnig, dass seine muskulösen Beine in diesem engen Stoff fast meine berührten. Auch sein Seitenprofil war-STOP!

Nicht hier und nicht jetzt.

Ich konzentrierte mich wieder auf das Wichtige, was ich eigentlich vorhatte oder probierte es zumindest und versuchte möglichst männlich und dominant auszusehen und dazu noch Felix' Gesichtsausdruck zu analysieren. Dabei fiel mir auf, dass auch er die Augen nicht von mir lassen konnte und immer mal wieder seine Augen über meinen Körper oder mein Gesicht schweifen ließ.

War das schon immer so? Und war es nicht eigentlich ein wenig komisch?

Ich meine die anderen Männer sahen gerade, wie ich und Felix uns immer wieder Blicke zuwarfen und könnten denken, dass wir etwas voneinander wollen, was nicht stimmte.

Felix wollte vielleicht etwas von mir, aber ich schaute ihn ja nur an, da ich seine Reaktion zu mir auffangen möchte.

Ich muss aufhören.

Und dies tat ich dann auch und genoss mein Frühstück, was hier echt lecker war. Felix und das Gespräch welcher dieser führt, blendete ich komplett aus, bis er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und mich erwartend ansah.

Was hat er nochmal gesagt?

„Entschuldigung, aber könntest du das wiederholen, ich habe gerade nicht zugehört?", fragte ich und hängte noch ein liebevolles Lächeln an, damit er ja nicht auf die Idee kommen könnte, dass ich ihn ignorierte. „Wir haben gerade darüber gesprochen, dass du und ich gestern im Garten der gleichen Meinung waren", verkündet er voller Stolz und in meinem Gehirn entstand kurzzeitig eine Explosion. Was sollte ich antworten? Ich entschied mich, die Antwort zu wählen, welche Felix am meisten gefallen würde. „Ja, wir haben gestern Abend bemerkt, dass wir eigentlich die ganze Zeit einer Meinung waren, was wir für diesen hervorragenden Plan einsetzen werden. Natürlich werde ich an diesem teilnehmen und Felix helfen, sein Ziel zu erreichen."

Sollte ich meine Hand nun auf seine legen?


Er sucht fast schon offensichtlich die Nähe zu mir und ist auch offener. Wahrscheinlich, weil ich ihm gestern sehr nahe gekommen bin, aber das ist sehr gut. Er soll so schnell wie möglich seinen ersten Kuss an mich verlieren und dann wird er wie besessen von mir sein. Also zögere nicht einmal, Kai!

Aber ich war zu spät, Felix wollte gerade wieder seine Hand, etwas unsicherer, von meinem Oberschenkel nehmen, als ich sie packte und fest, aber nicht richtig zwischen meine nahm. Ich wollte sehen, ob er auf die Idee kommt unsere Hände endgültig zu verschränken, was schlussendlich auch ganz langsam passiert.

Er wendet seine Hand genauso, dass ich seine nur noch ein wenig mehr packen musste, um unsere Hände zu verschränken. Sollte ich es tun? Ich meine er wollte es und ich habe gesagt, dass ich nicht zögern werde.

Ich verschränkte schlussendlich unsere Hände und spürte sofort, wie Felix dies erwiderte, indem er seine Finger auf meinen Handrücken legt und meine somit fest ummantelt, was ich ihm gleichtat. Auch das Grinsen und die fröhliche Ausstrahlung in seinem Gesicht blieb mir nicht verborgen und schon bald fiel mir auf, dass auch ich nicht mehr aufhören konnte zu grinsen.

Aber nicht, weil mir dieses Händchenhalten Ding gefiel, sondern weil ich ihn immer mehr gefügiger machte und bald so weit war, um noch ganz andere Spielchen und Seiten aufzuziehen.

Ich werde zum besten Freund, denn er sich nur wünschen kann.

Freedom.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt