-Kenmas PoV-
Wieder wandert mein Blick zu der Uhr auf meinem Bildschirm. Es war gleich halb eins und Kuroo war immer noch nicht zu Hause.
Nervös kaue ich auf dem Nagel meines Daumens herum, während mein Zeigefinger unruhiger auf die Tastatur vor mir tippt.
Was sollte ich nur tun?
Nachdem die Wut mich verlassen hatte, schämte ich mich einfach nur noch für mein Verhalten Kuroo gegenüber. Heute war genau das passiert, was ich immer hatte vermeiden wollen: Meine Ängste hatten Oberhand gewonnen und ich hatte Kuroos Gefühle verletzt.
Ich wollte nicht, dass er diese Seite von mir kannte. Ich hasste mich selbst dafür, dass ich so schwach war, dass es mir nicht egal sein konnte wie meine Eltern zu unserer Beziehung standen. Ja, ich fühlte mich hilflos und angreifbar und gerade... gerade fühlte ich mich so allein wie noch nie.
Bevor ich mit Kuroo zusammen gezogen bin, habe ich mich nie einsam gefühlt. Ich war sogar immer gerne allein. Meine Eltern waren oft geschäftlich unterwegs und ich war es gewohnt, dass ich allein zu Hause war. Es hat mich nicht gestört.
Doch jetzt war alles anders. Obwohl ich erst seit ein paar Monaten mit Kuroo zusammenwohnte, fühlte es sich plötzlich so an als würde etwas fehlen. Unsere kleine Wohnung wirkte so unglaublich leer und leise ohne ihn.
Ich hatte mich so sehr daran gewöhnt ihn immer um mich zu haben, dass es mir erst jetzt richtig auffiel.
Natürlich war ich auch hier öfters alleine, aber bisher wusste ich immer, dass Kuroo am Abend nach Hause gekommen würde, dass wir zusammen in unserem Bett schlafen würden und das er mich morgens viel zu früh wecken würde, nur um mir noch einen schönen Tag zu wünschen bevor er ging.
Doch jetzt? Ich hatte keine Ahnung was jetzt war und ob er heute wieder nach Hause kommen würde und das führte dazu, dass ich mich plötzlich so allein gelassen fühlte.
Ich schaue zu Kuroos Handy, dass neben meiner Tastatur liegt. Ein großer Riss geht einmal quer über das gesamte Display. Es funktionierte noch, aber der Bildschirm war hinüber. Vorhin hatte ich es vom Boden aufgesammelt und im Internet bereits neues Display bestellt. Es war keine Kunst für mich, es auszutauschen. Mit dem richtigen Werkzeug war das schnell erledigt und das Handy würde wie neu aussehen.
Ich seufze schwer und wünsche mir, dass alles so einfach wäre wie ein kaputtes Display zu reparieren...
Vor zwei Stunde hatte ich schon bei Kuroos Eltern angerufen und nachgefragt ob er vielleicht bei Ihnen war. Aber dort war er nicht. Da Bokuto in Amerika war, konnte er auch schlecht bei ihm sein. Ich hatte auch noch ein paar seiner anderen Freunde angeschrieben, aber die wussten auch nicht wo er war und langsam, aber sicher fing ich an mir wirklich Sorgen zu machen.
Was war, wenn ihm irgendetwas zugestoßen war?
Er hatte nicht einmal sein Handy dabei um jemanden anzurufen...Ich versuche mich irgendwie zu beruhigen und mir einzureden, dass es ihm bestimmt gut ging, aber je später es wurde, um so schlimmer wurden auch meine Gedanken.
Wieder sah ich zu seinem Handy und nahm es schließlich in die Hand. Normalerweise ging ich nie daran, aber vielleicht fand ich ja irgendetwas, was mir sagen konnte wo er sich gerade aufhielt.
Also gebe ich den Code ein, den Kuroo mir irgendwann mal gesagt hat, und entsperre den Homescreen.
Ich öffne die Anrufliste und gehe die letzten Kontakte durch. Das waren nicht sonderlich viele. Am meisten hat er mich angerufen, sonst stand hier nur noch Bokutos Name und ganz oben auf der Liste der von Hotaru Nori.
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Katzengeflüster [Kuroken]
Fanfiction»Hm...du schmeckst nach Apfelsaft...« murmele ich und sehe ihm lächelnd an. Sein Atem geht etwas schneller und er hält sich immer noch mit einer Hand an meinem Arm fest, während er mich mit großen Augen anschaut. Inhalt: Die Oberschule ist vorbei un...