Das Trainingscamp

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-Kuroos Pov-

»So, auf zum Mittagessen mit euch! Ihr könnt alles stehen lassen« rufe ich laut durch die Halle und es dauert nicht lange bis sich die Bande am Ausgang gesammelt hat und zusammen mit Yuma, der ebenfalls beim Trainingscamp mit aushilft, zum Speisesaal geht. Er trainiert einen Teil der Kinder unter der Woche und neben ihm waren noch zwei Mitglieder aus dem Sportverein dabei, die das Ganze mit organisiert hatten und dafür sorgten, dass alles nach Plan ablief.

Ich genieße die kurze Ruhe und wische mir etwas den Schweiß von der Stirn, während ich meinen Blick durch die Halle gleiten lasse. Eigentlich lief es ganz gut und die Kinder hatten echt Spaß, doch einer von ihnen machte heute nur Ärger und Blödsinn und ich hatte noch nicht herausgefunden woran es lag. Riku war sonntags auch immer bei meinem Training dabei und bisher hatte ich nie sonderlich große Probleme mit ihm gehabt. Gut, er war oft sehr laut und bestimmte gerne vor den anderen wo es lang ging, aber das er jemanden von den anderen wirklich ärgerte oder das Training dermaßen störte, dass wir ihm sogar einmal vom Feld nehmen mussten, war bisher noch nicht vorgekommen. Und daraufhin hat er sich auch nicht beruhigt, sondern war noch wütender geworden und hat sogar den Ball auf eines der anderen Kinder geworfen, woraufhin mir die Hutschnur geplatzt ist und ich lauter geworden bin, als ich eigentlich wollte. Nun... und seitdem hat er mich nicht wieder angeschaut.

War ich vielleicht zu streng gewesen und hätte das Ganze anders regeln sollen? Zwar hat er sich danach ruhig verhalten, aber irgendwie hatte ich trotzdem ein schlechtes Gewissen. Schließlich war er erst neun Jahre alt.

»Argh...!« ich raufe mir die Haare und stoße genervt etwas Luft aus.

Egal, jetzt ließ es sich auch nicht mehr ändern. Wenigstens hat er nicht angefangen zu weinen... wir waren erst den zweiten Tag hier, aber seitdem hatte es schon einige Tränen gegeben. Sei es aufgrund von Heimweh, Müdigkeit, weil man ja die halbe Nacht heimlich unter der Bettdecke quatschen musste oder einfach nur, weil einem jemand das Essen vom Teller gemopst hatte. Anscheint gab es ziemlich viele Gründe sofort in Tränen auszubrechen...

Bevor ich ebenfalls zum Speisesaal gehe, sammle ich noch ein paar Bälle in der Halle ein und baue das Spiel für heute Nachmittag auf, als plötzlich mein Handy in der Hosentasche vibriert. Ich fische es hervor und ein breites Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als ich die Nachricht sehe.

»Bin gleich da. Holst du mich am Eingang ab?«.

Na also, auf Yaku konnte man sich verlassen. Ich hatte ihm schon vor einer ganzen Weile gefragt, ob er nicht spontan beim Trainingscamp vorbei schauen wollte, damit die Knirpse auch noch von anderen guten Spielern was lernen konnten. Von Bokuto waren sie ja ganz angetan gewesen und nachdem er beim Training gewesen war, wollten alle nur noch Angreifer werden, deswegen hatte ich die Idee gehabt, dass es ganz gut wäre, wenn sie auch noch Spieler kennenlernen, die auf einer anderen Position spielen. Und als Libero war Yaku dafür die perfekte Wahl gewesen.

Mit wesentlich besserer Laune baue ich noch rasch alles auf und mache mich dann auf den Weg zum Eingang, um ihn abzuholen. Das Gelände war zwar nicht so groß, aber dann konnte ich gleich mit ihm zusammen zum Speisesaal gehen. Vielleicht hatte er ja auch noch nichts gegessen.

Ich brauche nicht lange um ihn zu finden, denn gerade als ich aus dem Gebäude trete, sehe ich wie er aus seinem Auto steigt und gehe ihm gleich entgegen.

»Hey, Yaku. Schön das du da bist« sage ich lächelnd, als wir uns gegenüberstehen und reiche ihm die Hand.

»Ja, ist schon länger her. Freut mich dich zu sehen, Kuroo« antwortet er munter und erwidert meinen Händedruck.

»Hast du gut her gefunden?«.

»Ja, dank meinem Navi war es einfach zu finden« sagt er nickend und sieht sich etwas um. »Sie ganz nett aus. Wie läuft es bisher?« fragt er nach.

Katzengeflüster [Kuroken]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt