Katzengeflüster [Kuroken]

Du gehörst zu mir

-Kenmas PoV-

Ich schaue auf die Uhr von meinem Handy. Es war schon fast halb fünf in der Früh und noch immer habe ich das Gefühl, dass sich alles dreht. Mein Gehirn fühlt sich an wie in Watte gepackt und ich habe Hunger auf Chips. Vielleicht sollte ich aufstehen und mir welche aus der Küche holen. Allerdings war ich mir gerade nicht sicher, ob aufstehen so eine gute Option war und Kuroo konnte ich auch nicht Fragen, denn er war noch immer in unserem Wohnzimmer bei Bokuto.

Auf dem Weg nach Hause hatte Bokuto kein Wort gesagt, doch man konnte deutlich erkennen wie schlecht es ihm ging. Ich hoffe, dass Kuroo ihn etwas aufbauen kann und frage mich gleichzeitig, was wohl der Grund für die Trennung gewesen ist. Eigentlich dachte ich immer Akaashi und Bokuto wären das perfekte Paar. Zwar hatte ich keine Ahnung wie Akaashi mit Bokutos aufgedrehter Art zurecht kam, aber sie wirkten immer glücklich zusammen und haben das auch ganz offen vor allen Leuten gezeigt. Vielleicht hat mich das auch am meisten an ihrer Beziehung beeindruckt. Das sie es nicht geheim gehalten haben, sondern ganz selbstverständlich wie jedes andere Paar miteinander umgegangen waren.

Ich seufze bei dem Gedanken, denn unweigerlich muss ich wieder an die bescheuerte Aktion denken die ich heute abgezogen habe und daran, dass ich danach regelrecht in Panik verfallen bin. Am liebsten wäre ich sofort fluchtartig aus dem Raum gestürzt und hätte die Party verlassen.

Wie bin ich auch bitte auf die dumme Idee gekommen Kuroo vor allen anderen zu küssen? Daran konnten nur diese beschissenen Cocktails Schuld sein...

»Argh...«. Ich raufe mir etwas die Haare und drehe mich auf den Bauch, drücke mein Kopf solange in das Kissen unter mir, bis ich kaum noch Luft bekomme und deswegen meinen Kopf wieder zur Seite drehen muss. Obwohl es schon so spät ist, bin ich hellwach. Dabei würde ich jetzt viel lieber einfach einschlafen, damit ich einem Gespräch mit Kuroo aus dem Weg gehen konnte. Er wollte bestimmt auch wissen was das vorhin sollte und würde mich nur damit aufziehen. Darauf hatte ich jetzt eigentlich keine Lust. Ich weiß ja selbst nicht wirklich was auf einmal in mich gefahren ist, denn bisher war ich eigentlich nie auf jemanden eifersüchtig gewesen. Jedenfalls nicht was Kuroo betraf. Ich vertraute ihm und machte mir keine Sorgen, dass er mir vielleicht fremd gehen würde, oder so. Deswegen fällt es mir um so schwerer mein Handeln nachzuvollziehen.

Ich seufze wieder und komme zu dem Schluss, dass ich zu keinem Schluss komme. Jedenfalls nicht heute. Dafür bin ich viel zu aufgedreht und betrunken. Deswegen greife ich schließlich nach meinem Handy und starte einfach irgendein Spiel um mich etwas abzulenken und zu beruhigen.

Ich bin schon eine ganze Weile dabei, als ich höre wie sich die Tür öffnet. Kuroo betritt leise das Zimmer, bemerkt dann aber, dass ich noch wach bin.

»Ich dachte du würdest längst schlafen« meint er leicht lächelnd und schließt die Tür hinter sich.

»Wollte ich auch... geht aber nicht...« murmle ich und lege mein Handy beiseite. »Wie geht es Bokuto?« frage ich nach und beobachte Kuroo dabei wie er sich seine Klamotten auszieht und diese einfach zu einem Haufen auf den Boden wirft.

»Er pennt jetzt. Kein Wunder, er hat wohl die letzten Wochen nicht wirklich viel geschlafen und war vorhin fix und fertig« meint Kuroo seufzend und streift sich seine Socken ab. Dann greift er nach dem T-Shirt, dass er immer zum Schlafen trägt und zieht es sich über den Kopf.

»Weißt du, was passiert ist?« frage ich nach.

»Ja, so ungefähr. Sie haben sich wohl ziemlich heftig gestritten und Bokuto hat... er hat sich sehr unvernünftig verhalten« meint Kuroo seufzend. »Es ging wohl hauptsächlich darum, dass Bokuto nicht wollte, dass Akaashi ins Ausland geht«.