𝟑 | 𝐧𝐞𝐰, 𝐮𝐧𝐝𝐢𝐬𝐜𝐨𝐯𝐞𝐫𝐞𝐝 𝐟𝐞𝐞𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬

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tw: selbstmord

,,HEY.. WILLST DU vielleicht heute zu mir kommen?", fragte ich Manuel angespannt. Ich wollte ihn nachdem was passiert war nicht allein lassen. Es wäre nur besser, wenn er etwas Ablenkung bekommen würde.

Es ging ihm überhaupt nicht gut.. aber heute schien es besonders schlimm zu sein. Ich fühlte mich sogar schuldig, dass ich diese Typen im Bus angegangen war. Irgendwie hatte es die Situation nur noch schlimmer gemacht. Aber was hätte ich denn sonst tun sollen?

Es gab einfach keine andere Möglichkeit um ihm zu helfen.
Ich hatte Manuel schon einmal vorgeschlagen, dass er die Schule wechseln könnte, um ein 'neues' Leben anzufangen, aber das wollte er nicht. Er wollte bei mir bleiben.

,,J-Ja das wäre toll..", antwortete er mir, während sein Blick gesenkt war. Wir schwiegen den gesamten Heimweg über, niemand schaffte es die richtigen Worte zu finden.

Ich dachte wirklich es würde mit den Jahren besser werden. Menschen wurden doch eigentlich reifer und reflektierter.. doch unsere Mitschüler wurden anscheinend nur dümmer und grausamer.

Als ich die Haustür aufschloss, entgegnete uns direkt ein leckerer Geruch. Meine Mutter schien wohl schon hier zu sein und Mittag zu kochen.

Sie war, seitdem ich Manuel das erste mal mit nach Hause genommen hatte, soetwas wie seine zweite Mutter geworden. Sie mochte ihn, genauso wie er sie. Ganz anders dagegen war jedoch mein Vater. Er sagte immer, dass ich mir doch lieber Mädchen als beste Freunde suchen sollte. Jungs hatten für ihn nur Flausen im Kopf. Würde er Manuel jedoch kennen, dann wüsste er, dass er nicht wie die anderen war.. deshalb möchte ich ihn ja auch so sehr.

Nachdem wir meine Mutter kurz begrüßt hatten, liefen wir in mein Zimmer, schmissen unsere Rucksäcke in die Ecke und setzten uns auf mein Bett.

Normalerweise würden wir jetzt irgendwas zocken, doch Manuel war noch immer still, saß einfach nur da. Sein Blick war auf seine blassen Hände fixiert, bis er sich plötzlich räusperte.

,,Ehm.. Mia?", flüsterte er, richtete seinen Blick langsam auf mich, wobei ich sah, dass seine Augen leicht gerötet waren. Ich sagte nichts, wartete darauf, dass er weiter sprach.

,,I-Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich habe versucht damit allein klarzukommen.. aber ich schaffe es nicht. M-Mein Asthma wird immer schlimmer, genauso wie meine anderen verdammten Krankheiten. E-Es fühlt sich so an, als würde mein Körper das alles nicht mehr lang mitmachen können..", begann er mir zu erzählen, stoppte kurz um seine Tränen aus dem Gesicht zu wischen, bevor er weiter machte.

,,U-Und durch diese ganze Scheiße in der Schule.. e-es fehlt mir immer mehr der Sinn. Mia.. fuck.. wenn du nicht mehr da wärst..'', kurz Schluchzte er auf, bevor er seine Worte wieder fand.

,,.. dann hätte ich wahrscheinlich schon aufgegeben", gab er zu, woraufhin ich ihn schockiert anstarrte.

,,Manu..", ich wollte irgendetwas sagen, ihn aufmuntern.. aber ich hatte zu sehr davor Angst etwas Falsches zu sagen. Ich wusste, dass es Manuel nicht gut ging, aber das er.. wirklich darüber nachdachte sich wegen diesen verdammten Arschlöchern umzubringen? Das war nicht fair.

Sonst schien es so als würde er damit Mehr oder Weniger zurechtkommen.. doch anscheinend hatte ich mich getäuscht. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen? Ich war seine beste Freundin, es hätte mir doch auffallen müssen.

Was, wenn er mir davon nichts erzählt hätte? Wie weit wäre es noch gegangen.. bis es zu spät gewesen wäre? Verdammt, Manuel war doch gerade erst 13 Jahre alt.

Plötzlich stiegen mir Tränen in die Augen. Ich durfte Manuel nicht verlieren. Er war mein bester Freund, die Person, die mir am wichtigsten in meinem Leben war.

Vorsichtig lehnte ich mich über das Bett, legte meine Arme vorsichtig um ihn und drückten meinen Körper gegen seinen. Er schien ein wenig überfordert zu sein, jedoch erwiderte er die Umarmung sofort. Immer wieder liefen mir dabei vereinzelte Tränen die Wangen hinunter.

,,E-Es tut mir alles so schrecklich Leid.. ich wünschte ich könnte mehr dagegen tun", schluchzte ich, vergrub mein Gesicht dabei in seiner Halsbeuge. Ich konnte einfach nicht ohne ihn.. ich könnte mir ein Leben ohne Manuel einfach nicht vorstellen.

Nachdem wir uns Beide etwas beruhigt hatten, lösten wir uns ein wenig voneinander. Er sah die Tränen auf meinen Gesicht, strich mir deshalb sanft über meine geröteten Wangen.

,,Du hast die letzten Jahre so viel für mich getan Mia. Du warst immer für mich da und hast mich vor diesen Arschlöchern verteidigt. Ich könnte mir keine bessere beste Freundin vorstellen.. also mach dir bitte keine Vorwürfe", flüsterte er, hatte dabei ein müdes, aber dafür ehrliches Lächeln auf den Lippen.

In diesem Moment spürte ich es zum ersten Mal. Dieses Gefühl, dass ich zuerst gar nicht richtig verstand. Etwas, dass ich Manuel gegenüber vorher noch nie empfand.

Als wir uns völlig lösten und ich seine Wärme nicht mehr fühlte, bemerkte ich es noch mehr. Warum kribbelte es plötzlich in meinem ganzen Körper? Noch nie hatte ich dieses Gefühl bei Manuel gespürt, geschweige denn bei irgendjemand anderen.

Durch die Rufe meiner Mutter befreute ich mich aus meinem Gedanken. ,,Mia.. Manuel! Es gibt Essen!", sofort sprangen wir Beide aus dem Bett und liefen die Treppe herunter in die Küche.

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Nachdem wir mit dem Mittagessen fertig waren, setzten wir uns vor den Fernseher in meinem Zimmer und schauten einen Anime, welches ein weiteres Hobby von uns beiden war. Für ungefähr zwei Stunde saßen wir einfach nur da, redeten kein Wort und waren nur darauf fixiert alles von der Folge zu sehen.

Doch trotzdem konnte ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren, denn meine Gedanken wanderten wieder zu dem Moment von vorhin zurück.

Sollte ich Manuel davon erzählen? Aber was sollte ich denn schon sagen? Das ich mich in ihn verliebt habe? Hatte ich das denn überhaupt? Vielleicht wurde ich ja auch einfach nur krank oder sowas. U-Und wenn nicht.. wenn ich ihn wirklich liebte? Was wäre, wenn er diese Gefühle nicht erwiderte? Was, wenn dadurch unsere Freundschaft kaputt gehen würde?

Verdammt, machte ich mir zu viele Sorgen? Nein, i-ich durfte kein Risiko eingehen, es musste geheim bleiben. Unsere Freundschaft war mir dafür einfach zu wichtig.

Ich war die ganze Zeit so in Gedanken gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass Manuel mich die ganze Zeit über beobachtet hatte.

,,Ist alles in Ordnung?'', fragte er mich etwas irritiert, doch sofort schüttelte ich den Kopf. Ich musste das alles einfach schnellstens wieder vergessen. I-Ich bin gerade einfach nur in der Pubertät.. meine Hormone spielen verrückt, mehr was es schon nicht. Ich kämpfe doch ständig gegen Gefühlsschwankungen, dass musste eine davon sein. In spätestens ein bis zwei Wochen ist das Ganze bestimmt wieder vorbei.

,,Ehm.. ich sollte dann jetzt auch nach Hause gehen. Danke dir nochmal für den Tag heute Mia, du hast mir echt geholfen", verabschiedete sich Manuel bei mir, umarmte mich noch einmal kurz, bevor er seinen Rucksack nahm und mein Zimmer verließ.

Auch wenn er schon längst weg war, spürte ich noch die Wärme an der Stelle auf meiner Haut, die er berührt hatte. Ja sicher.. in spätestens ein bis zwei Wochen werden diese Gefühle schon wieder verschwunden sein..

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, über Feedback würde ich mich sehr freuen!

lea <3

「 ✓ 」𝐃𝐈𝐄 𝐙𝐄𝐈𝐓 𝐕𝐎𝐑 𝐃𝐄𝐑 𝐌𝐀𝐒𝐊𝐄 | 𝐠𝐥𝐩Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt