𝟖 | 𝐚𝐟𝐭𝐞𝐫 𝐚 𝐥𝐨𝐧𝐠 𝐭𝐢𝐦𝐞

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· • —– Juni 2015 —– • ·

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· • —– Juni 2015 —– • ·

,,ICH GEH JETZT mit dem Hund, bis später!", rief ich meinen Eltern zu, schloss die Haustür und machte mich auf den Weg mit Luna, unserer Labradordame, Gassi zu gehen.

Es gab kaum etwas, dass mich mehr beruhigte, als im Wald über Stunden mit ihr zu spazieren. Selbst bei schlechtem Wetter konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen. Hier konnte ich abschalten, einfach in Ruhe über alles nachdenken. Es gab wohl vieles, dass mich in meinem Leben beschäftigte, doch am Meisten dachte ich noch immer über jemanden nach. Manuel.

Es war beinahe schon sechs Jahre her, dass wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Ich hätte mich melden können, doch ich traute mich nicht. Seit diesem Moment damals, war ich in dem Glauben, dass er mich hassen würde. Die Vermutung bestätigte sich nur, da er mir über die Jahre nicht einmal geschrieben hatte. So wie es aussah, wollte er auch keinen Kontakt mehr mit mir.. und ich musste das akzeptieren.

So oft hatte ich seinen Chat aufgehabt, ihm eine Nachricht geschrieben, doch jedes mal löschte ich sie wieder. So sehr ich es mir auch wünschte, es würde nie so werden wie früher. Doch viel schlimmer war es, dass ich nie richtig mit der Trennung abschließen konnte.

Ich war mittlerweile 23 Jahre alt und hatte seitdem nie eine neue Beziehung anfangen können. So sehr ich ihn auch vergessen wollte.. mein Herz konnte es nicht. Verdammt, ich liebte ihn noch immer.. und wahrscheinlich würde ich das für immer.

Nach etwa zwei Stunden war ich wieder zurück Zuhause, gab meinen Eltern kurz Bescheid, bevor ich mich wieder in meinem Zimmer zurückzog. Meine Beziehung zu ihnen war mit den Jahren zum Glück wieder besser geworden. In der ersten Zeit nach dem Umzug war ich recht zurückgezogen und distanziert von ihnen gewesen, da ich so unglaublich wütend und traurig war.

Mittlerweile war ich aber älter geworden, konnte ihnen vergeben und ihre Entscheidung auch respektieren. Was hätten sie damals schon für eine andere Wahl gehabt? Trotzdem wünschte ich mir, dass wir einfach in Essen hätten bleiben können. Vielleicht wären Manuel und ich bis heute noch zusammen.. und glücklich.

Da ich mit Luna heute recht spät draußen war, fühlte ich mich so müde, dass ich beinahe direkt einschlief, als ich mich auf mein Bett legte.

٠ ✤ ٠

,,Mia bitte.. ich will dich wieder sehen",  flüsterte Manuel mir in mein Ohr. Ich schüttelte meinen Kopf, konnte seinen Worten nicht glauben.

,,Nein.. i-ich kann nicht.. du hasst mich", sprach ich brüchig, senkte meinen Blick, doch er hob mein Kinn so  mit seinen Fingern, dass ich ihn ansehen musste. ,,Nein, warum denkst du das? Ich liebe dich Mia.. und vermisse dich", sprach er sanft, sah mir dabei tief in die Augen.

Erzählte er etwa wirklich die Wahrheit? Er liebte mich wirklich? D-Das konnte doch nicht möglich sein.. würden wir endlich wieder glücklich werden? Langsam kam er mir näher, so dass sich unsere Nasenspitzen berührten.

,,Ich liebe dich auch Manuel", hauchte ich gegen seine Lippen. Ich schloss meine Augen, während mein Herz begann schneller zu schlagen. Endlich würden wir uns wieder küssen, nach all den Jahren.

Doch in dem Moment, als sich unsere Lippen eigentlich berühren sollten geschah nichts. Ich öffnete sie wieder und erschrak, als Manu nicht mehr neben mir stand.

,,Manuel? Wo bist du? Nein, bitte verlass mich nicht schon wieder! Bitte!", schrie ich, suchte ihn in der Dunkelheit.. doch er war verschwunden. So wie jedes verdammte mal.

,,Warum verlässt du mich schon wieder?! Warum?!", ich brach zusammen, begann laut zu schluchzen. ,,Warum liebst du mich nicht mehr?!"

٠ ✤ ٠

,,Fuck..", murmelte ich, als ich schweißgebadet aufwachte. Mein Herz raste und scheinbar hatte ich sogar geweint. Es war schon wieder dieser verdammte Traum. Der, in dem mich Manuel verließ und das immer wieder. Damals hatte ich ihn nur alle paar Monate, doch mittlerweile war es täglich.

Ich hielt das Alles einfach nicht mehr aus. Scheinbar zeigte mir mein Körper nun alle Zeichen, dass er nicht ohne Manuel leben konnte. Aber warum war es plötzlich so schlimm? Warum konnte ich ihn nicht einfach endlich vergessen?

Ich wusste nicht, was mich in diesem Moment so denken ließ, aber das Erste mal in so vielen Jahren spielte ich mit dem Gedanken, ihn wiederzusehen. Vielleicht war es der Traum der mich quälte, vielleicht aber auch die Hoffnung, dass er mittlerweile nicht mehr wütend auf mich war.

Wie ferngesteuert stand ich plötzlich von meinem Bett auf, zog mich um, packte das Nötigste in eine Tasche und schrieb meinen Eltern einen Zettel, dass ich für eine Weile weg sein würde.

Daraufhin verließ ich das Haus und setzte mich in mein Auto. Doch obwohl ich es mir fest vorgenommen  hatte, konnte ich nicht losfahren. Es war nicht das erste Mal, dass ich in dieser Situation war. Irgendwann verließ ich immer das Auto, ging zurück ins Haus, schmissnden Zettel weg und legte mich zurück ins Bett.

Es war die Angst. Angst vor seiner Reaktion, wenn ich nach all den Jahren wieder vor ihm stand. Angst, dass er mich in seinem Leben nicht haben wollte, noch immer Hass mir gegenüber empfand.

Wieder schossen mir Tränen in die Augen. Ich musste endlich lernen stark zu bleiben. Was würde schon im schlimmsten Fall geschehen? Wenn er mich zurückweisen würde, wäre mein Leben nicht anders als jetzt.

Ich wusste nicht wie lange ich im Auto saß, vielleicht zehn Minuten.. oder sogar noch viel länger. Doch irgendwann löste ich mich aus der Starre, meine Hand bewegte sich zum Schlüssel, drehte ihn um, mein Fuß drückte aufs Gas und ich fuhr los. Ich tat es also wirklich.

Obwohl ich hätte müde sein müssen, fuhr ich um drei Uhr Nachts voller Adrenalin von Berlin nach Essen. Obwohl mich noch immer Zweifel quälten, freute sich auch ein Teil in mir unglaublich. Ich würde ihn nach fast sechs Jahren endlich wiedersehen.

Ich drehte die Musik des Radios laut auf, damit meine Gedanken sich die gesamte Autofahrt nicht nur um Manuel drehen würden. Leider war das jedoch schwerer, als ich gedacht hätte.

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Hey, ich hoffe euch hat's gefallen!

Ab jetzt wird die FanFiction in der Gegenwart geschrieben, nur ab und zu gibt es Rückblicke.

lea <3

「 ✓ 」𝐃𝐈𝐄 𝐙𝐄𝐈𝐓 𝐕𝐎𝐑 𝐃𝐄𝐑 𝐌𝐀𝐒𝐊𝐄 | 𝐠𝐥𝐩Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt