Am Küchentisch herrschte eine bedrückende Stimmung, weder Louis, James noch ich sprachen ein Wort. Chrisi hatte das Haus schon verlassen, weil sie noch ein wichtiges Treffen mit ihrem Chef hatte. Am Ende war es Louis, der die Stille durchbrach. "Was ist mit Lily?" Ich schluckte. Lily hatte nachdem ich es ihr gesagt hatte mit einem Keuchen aufgelegt und hatte jegliche meiner Nachrichten oder Anrufe ignoriert. "Sie hat nicht mehr geantwortet", antwortete ich.
"Wollt ihr mich eigentlich mal aufklären, wer Zack ist?", meldete sich nun auch James zu Wort. Stumm erhob ich mich, James und Louis verwirrte Blicke, die sich förmlich in meinen Rücken bohrten, schenkte ich keine Beachtung.Sobald ich auf der kleinen Couch saß, fischte ich mein Handy aus meiner Hosentasche, um Lily erneut an zu rufen. Sie ging nicht dran. Einmal anrufen, zweimal, dreimal, viermal. Beim fünften Mal sprach ich ihr schließlich auf die Mailbox. "Lily jetzt geh schon dran, ich mag das genau so wenig wie du! Aber du kannst jetzt nicht einfach zurück fallen. Ich will nicht noch mal mit ansehen müssen wie meine beste Freundin langsam dahin geht!" Mittlerweile zitterte meine Stimme. "Zusammen schaffen wir das schon. Irgendwie. Lily." Ihr Name war nur noch ein Hauch, der vom Wind davon getragen wurde.
* * *
Montag. Meiner Meinung nach der schlimmste Tag der Woche. Wie jeden Morgen nahmen Louis, Chris, Selina, James und ich den ätzenden Bus, den ich so hasste wie Miss Figgis Lou und mich. Das sollte was heißen. Lily hatte mich gestern den ganzen Tag über ignoriert, so wie Louis. Sogar James hatte ihr geschrieben, nachdem die tausenden Nachrichten von Lou und mir gescheitert waren.
"So und was machen wir jetzt?", fragte Lou, er saß mit James in der Reihe hinter mir und wir überlegten wie wir bei dem Fall Lily vorgehen sollten. "Wollt ihr mir endlich mal erzählen wer dieser Typ ist?!" James zog eine Augenbraue hoch. "Ehm ja, also Zack ist der Ex von Lily und ein ehemaliger Freund von Lou. Er war aber in Drogengeschäfte verwickelt, weil er in so einer komischen Gang war. Sehr filmmäßig, aber wahr. Dazu kam Alkoholkonsum, er hatte halt ältere Freunde. Und joa irgendwann wollte er auch was von mir, Lily hat das alles hart getroffen, als alles raus kam. Zack hat Verbot auf unserem Schulgelände, wegen den Drogen und seine Eltern sind sofort mit ihm umgezogen, anscheinend ist er jetzt wieder da. Irgendwie", erzählte ich. "Natürlich hat es sie getroffen, immerhin hat Lily diesen Kotzbrocken ja geliebt, aus mir unerfindlichen Gründen", meinte Louis. "Okay, er klingt echt nach Kotzbrocken", stimmte James uns zu. Anscheinend hatte meine Erzählung länger als erwartet gedauert, der Bus kam nämlich zum stehen, Lily wartete wie immer am Baum vorm Schulgelände.
"Ich rede erst mal allein mit ihr. Bis gleich." Mit diesen Worten verließ ich den Bus. Als ich vor Lily zum Stehen kam, fiel sie mir auch schon in die Arme und nuschelte: "Tut mir Leid."
"Schon gut, aber du darfst nicht traurig sein. Lily ist nicht taurig, das passt einfach nicht zu dir. Außerdem ist es der Kotzbrocken nicht wert, mein, dein Lou Bär ist um Längen besser. Übrigens hat er sich voll Sorgen gemacht. Du bist auch zu toll für den Kotzbrocken, der ist nämlich so dämlich wie Lindsay hoch zwei, im Schneckenkostüm." Während meines Redeschwalls hatte Lily immer breiter angefangen zu grinsen, obwohl etwas Schuldbewusstsein immer noch da war. "Einverstanden? Ich weiß das ist nicht leicht aber, wir schaffen das." Lily nickte. Okay, das war doch ein wenig einfach gewesen. Aber lieber einfach als schwer.
"Einverstanden." Ich lächelte. "Guut und jetzt gehen wir in die Klasse, du kannst deinen Freund küssen gehen und ich werde es Jenny auf die Nase binden, weil sie in Lou verknallt ist und ich sie nicht leiden kann." Mit einem Lachen hakte Lily sich bei mir ein, dann liefen wir zum Klassenraum. Mein inneres Ich machte im Moment Party Hard aus folgenden Grund: Lily war Lily und nicht eine traurige Lily. Lily war Lily meine beste Freundin. Louis und James warteten noch vor der Tür, dann hatte der Unterricht offenbar noch nicht angefangen. Lily neben mir errötete, ihr tat es immer noch Leid, dass sie uns ignoriert hatte, dass sie ein Mensch war der sich schnell Schuldgefühle machte machte die Sache nicht besser. Als wir uns dann alle gegenüber standen, rührten sich weder Lou noch Lily. Mit einem Kichern gab ich Lily einem Schupps, sodass sie in Lous Arme stolperte. "Geht doch", kam es augenblicklich von James, ich verdrehte nur die Augen. Die beiden folgten uns händchenhaltend in den Klassenraum. Während James sich gelangweilt auf seinen Platz fallen ließ, küssten sich Lou und Lily, ich marschierte mit einem schadenfrohen Grinsen zu Jenny.
"Hey Jenny", sagte ich. Die Blondine hob den Kopf. "Was gibts Rose", fragte sie. Ich hatte keine große Lust Jenny noch Honig ums Maul zu schmieren damit sie auf die Frage "Du bist so hübsch, warum hast du eigentlich keinen Freund?" 'Ich bin noch Louis verknallt' antwortete. "Weißt du schon das Neuste? Mein Bruder ist jetzt mit Lily zusammen", meinte ich. Ihre Miene wurde missmutig. "Freut mich für die beiden. Wie siehts eigentlich bei dir aus, Rose?" Bei ihrem letzten Satz grinste sie. Oh, sie dachte, jetzt hatte sie mich. "Ich hab da so meinen Hottie." Auf ihrem Gesicht bildete sich ein beinah erschrockener Ausdruck. "Wen?" Ich zwinkerte, stöckelte rüber zu James und zog ihn mit zu Jenny. "Das ist mein Hottie", grinste ich. James sah mich kurz irritiert an, nickte dann aber überschwänglich. "Ciao Jenny."
DU LIEST GERADE
billionaire teens club
Teen FictionRosalie Hollow hat alles, wovon jedes Mädchen nur träumt. Reiche Eltern, Schönheit, Designerklamotten bis zum Umfallen, einen zum Anbeißen süßen Zwillingsbruder und ein Mitglied der jungen Elite New Yorks ist sie auch noch. Die, die den Sommer in i...