Ich hatte ausnahmsweise mal eine Woche ohne irgendwelche Vorkommnisse überstanden. Es war Freitag, ein Tag vor dem Ball. Ich stand in Lilys Schneiderstübchen und durfte mich nicht bewegen, weil Lily sonst ausrastete. Mein Kleid war, auch wenn es noch nicht komplett fertig war, einfach wunderschön.
"Lily du bist einfach toll."
Sie lächelte.
"Weiß ich doch. Na, bist du schon aufgeregt?" Ich überlegte, war ich aufgeregt? Eigentlich nicht, mit James kam ich mittlerweile sehr gut klar.
"Nein, aber du bist aufgeregt." Grinste ich sie an. "Gar nicht", widersprach Lily gespielt empört. "Lily, ich weiß es."
Nachdem ich sie für ein paar Sekunden gemustert hatte, gab Lily klein bei und nickte. "Ich wusste es. Wir kommen morgen Abend dann einfach vorbei und holen dich ab", meinte ich. "Sag mal wie lange muss ich noch hier stehen?" Lily gab keine Antwort, weil sie sich gerade höchst konzentriert einem Faden widmete. "Gar nicht mehr, denn ich bin fertig", antwortete sie stolz. Der Faden war wohl die letzte Kleinigkeit gewesen. "Lily, du bist einfach wow." Ich strahlte sie an und ehe sie sich versehen konnte, hatte ich sie in eine Umarmung geschlossen, die sie erwiderte.
* * *
"Hey Lily, wir stehen um sieben vor deiner Tür ;)
PS: Louis sieht seehr schick aus."
So senden, zufrieden schickte ich die Nachricht ab und richtete meinen Blick wieder auf den Spiegel, wo ich mich weiter an meinem Haaren zu schaffen machte. Ich hatte die Haare normalerweise nie gelockt sondern immer wellig, aber heute waren sie gelockt. Mein Kleid hing seit gestern Abend in meinem Schrank, ich wartete nun schon fast vierundzwanzig Stunden, um es endlich anzuziehen.
"Rose, bist du bald fertig", rief Louis.
"Es ist schon zehn vor halb." Ein Blick auf mein Handy verirrt mir, dass es tatsächlich schon zehn vor halb sieben war, mittlerweile neun vor halb. Nachdem ich mich umgezogen hatte, lief ich die Treppe runter, wo Louis und James schon Abfahrt bereit warteten. Chrisi stand im Türrahmen und lächelte mich an, als sie mich zu sehen bekam. "Meine wunderschöne Schwester." Louis legte grinsend einen Arm um mich. "Das hat sie von mir, diese Schönheit." Er bildete sich immer noch was drauf ein, dass er sechzehn Sekunden älter war. "Es sind nur sechzehn Sekunden, herzallerliebster Bruder", flötete ich. "Ich bin aber trotzdem älter." Siegessicher grinste Lou nur noch breiter. Gespielt beleidigt trat ich zwei Schritte zur Seite zu James und hackte mich bei ihm ein. "Oh arme Rose, ich glaub deine Schwester ist beleidigt", meinte er über meinen Kopf hinweg zu Lou. Dann stiegen wir alle ins Auto und fuhren los zu Lily.
"Wie nervös bist du", flüsterte ich Lily leise zu, während wir vor der geschmückten Turnhalle auf James und Louis warteten, die gerade unsere Jacken abgaben. "Die Frage könnte ich dir auch stellen, immerhin bist du die jenige die mit einem Kleid auftaucht, was Tessa die Show stellen wird und du gehst mit dem Jungen der alle Anderen abblitzen lassen hat", meinte sie grinsend. "Lindsay und Tess haben jedenfalls verloren."
Plötzlich tauchte jemand an meiner Seite auf, James. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, eigentlich war er ja sehr nett.
"Let's go", meinte Louis, dann verschwanden er und Lily in die Turnhalle, wo sie in der Menge schon bald nicht mehr zu sehen waren. "Schönes Kleid übrigens." Ich lächelte und strich es zum gefühlt tausendsten Mal glatt. "Na dann los." Er hielt mir auffordernd seinem Arm hin. "Nein doch nicht." Jamer stoppte abrupt. Seinen anderen Arm zog er hinter dem Rücken hervor und in dieser hielt er eine Rose. "Passt zu deinem Namen. Rose. Jetzt können wir los."
Als wir die Turnhalle betraten wurden uns vielseitige Blicke zugeworfen. Die Mädchen musterten James neidvoll, mir warfen sie bewundernswerte Blicke zu, wahrscheinlich wegen meinem Kleid. Die Einen hatten dann aber auch diesen "Ich-bring-dich-um-Blick" drauf.
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billionaire teens club
Teen FictionRosalie Hollow hat alles, wovon jedes Mädchen nur träumt. Reiche Eltern, Schönheit, Designerklamotten bis zum Umfallen, einen zum Anbeißen süßen Zwillingsbruder und ein Mitglied der jungen Elite New Yorks ist sie auch noch. Die, die den Sommer in i...