"Rose, wenn du möchtest, dass ich dich beim Flughafen absetze, musst du jetzt langsam in die Gänge kommen", rief meine Mom. Mein Spiegelbild, welches ich in meinem großen Badezimmerspiegel sehe, rollte mit den Augen, worauf man schließen konnte, dass ich ihm das vorgemacht habe.
"Ich komme ja." Schnell befestigte ich eine lose Strähne, die sich aus dem großen, auf meinem Kopf thronenden Dutt gelöst hatte, mit einer Klammer und klemmte mir zum Schluss noch ein Taschentusch zwischen die Lippen, damit mein rosé Lippenstift nicht so glänzte. Ich musste mich echt beeilen, immerhin sollte ich eigentlich pünktlich sein, wenn meine beste Freundin nach einem Monat aus London zurück kehrte. Eigentlich, aber ich war nun mal Rose, weswegen es vorbestimmt war, dass ich eben nicht pünktlich auftauchen würde. Daher wartete meine wirklich genervte Mutter schon seit sieben Minuten, dass ich endlich im Bad fertig werden würde. Was aber nach selbst neun Minuten immer noch nicht der Fall war, da die Farbe meines Lippenstifts nicht zur Farbe meines Tshirts passte. Also musste ich zurück ins Bad kraxeln, den roséfarbenen Lippenstift abschminken und den Roten auftragen.
"Rosalie Jane Hollow, wenn du in den nächsten zehn Sekunden nicht vor mir stehst, fahre ich ohne dich."
"Du fährst gar nicht", rief ich, "Hershel fährt."
"Zehn, neun, acht, sieben", fing sie nun an runter zu zählen. Murmelnd Flüche ausstoßend, schnappte ich mir ein neues Taschentuch und rannte die Treppe runter. Dazu waren meine Jeffrey Campbell Plateauboots nicht unbedingt gut geeignet."Ich bin ja da. Sei' nicht so ungeduldig", schnaubte ich. "Elf Minuten."
"Jetzt komm", erwiderte ich. "Du hetzt mich jetzt nicht, junge Dame."
"Du bist aber Diejenige, die den Termin hat."Meine Mom rollte mit den Augen und scheuchte mich seufzend in Richtung Fahrstuhl.
"Wie kommt Louis eigentlich zum Flughafen?", fragte ich, als wir schließlich auf der Rückbank der Limousine saßen.
"Der kommt mit Chris vom Footballtraining direkt zum Flughafen", antwortete Mom, während sie ihre Frisur zurecht zupfte. Ich konnte mir gar nicht so richtig vorstellen, wie es wieder mit Lily sein würde. Ein Monat war sie jetzt in London gewesen und Vanessa war aufgetaucht, nachdem sie mit Lissa ein krasses Umstyling vorgenommen hatte, ging sie jetzt wirklich als Eine von uns durch. Alle mochten sie, alle außer Tess und ich. Sie war ebenso nervig wie am Anfang und plapperte so viel, dass man sich wirklich fragte, ob dieses Mädchen wirklich atmete, da sie ohne Punkt und Komma reden konnte. Aber der Aspekt weswegen ich sie am wenigsten mochte war, dass sie sich immernoch an Lou ranmachte, obwohl ich ihr schon mehrmals indirekt mitgeteilt hatte, dass er eine Freundin hatte. Ich glaube wirklich, dass Nessi zu dumm war, um meine unterschwelligen Botschaften zu kapieren. Plötzlich gab mein Handy ein Klopfen von sich, Tess hatte geschrieben.
»Du weißt schon, dass ihr Flugzeug in zehn Minuten landet? Du bist schon zehn Minuten zu spät, nicht mal für deine beste Freundin kannst du pünktlich sein. Echt jetzt?«
»Ja, das weiß ich. Ich bin unterwegs.«
»Ich bin stolz auf dich. Immerhin ist es keine halbe Stunde.«Instinktiv musste ich lächeln, keine Ahnung wieso, aber ich musste einfach lächeln.
"Hershel, könnten Sie vielleicht etwas schneller fahren?", fragte ich.Er sah mich durch den Rückspiegel im Auto an. "Das könnte ich, werde ich aber nicht. Auch Sie müssen sich an die Straßenordnung halten, Ma'am."Mit vor der Brust verschränkten Armen ließ ich mich tiefer in meinen Sitz gleiten. "Mom?"
"Nein, Schatz. Wenn Hershel das sagt, ist das so."Ich schnaubte. "Danke, für deine Unterstützung.""Gerne doch."Meine Mom lachte. Jetzt lachte mich auch schon meine eigene Mutter aus. Himmel, wenn es schon so weit war, würde mich wahrscheinlich demnächst auch noch Charles auslachen. Wir schwiegen für den Rest der Fahrt, die durch den Verkehr ohnehin schon länger als so dauerte. So kam es also, dass ich mit zwanzig Minuten Verspätung durch den Airport irrte und auf der verzweifelten Suche nach meinen Freunden war.Schließlich wählte ich Tess' Nummer, um sie anzurufen, sonst würde ich sie im Leben nicht finden."Wir warten vor Gate zwölf, wo Lily in wenigen Minuten ankommen sollte. Ihr Flugzeug hat Verspätung", beantwortete Tess meine Frage, wo sie waren."Okay, okay. Gate zwölf finde ich", sagte ich, "ganz bestimmt."
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billionaire teens club
Teen FictionRosalie Hollow hat alles, wovon jedes Mädchen nur träumt. Reiche Eltern, Schönheit, Designerklamotten bis zum Umfallen, einen zum Anbeißen süßen Zwillingsbruder und ein Mitglied der jungen Elite New Yorks ist sie auch noch. Die, die den Sommer in i...