#34 - Ich gehe auf einen Maskenball und lerne eine wahre Intrigantin kennen

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"Wie aufgeregt seid ihr, meine Süßen?"

Mom sah von der Zeitung auf und musterte Lou und mich. Louis hatte aus vielerlei Gründen keine Lust. A, er musste mit Lily dorthin, was wegen deren Trennung nicht ganz so nett werden würde. B, er hasste Bälle und c, er fand es war einfach nervig im Anzug rum zu laufen. Seit dem Tag ihrer Trennung herrschte auch Funkstille zwischen mir und Lily. Entweder mid sie mich, weil sie dachte, ich stünde auf Lous Seite oder sie nahm mir das mit Isaac wirklich richtig übel.

Ich hatte daher auch nicht wirklich Lust auf diesen Abend, aber kneifen war da nicht.

"Ich denke Mom, weil mir keine Kleinkinder mehr sind, sind wir überhaupt nicht aufgregt", gab ich trocken zurück. Ich hasste es, wenn sie uns wegen solchen formellen Sachen so viel Aufmerksamkeit schenkte, weil sie es sonst auch nie tat.

Louis nickte zustimmend. "Es wird ein langweiliger Abend, wie so Sachen immer sind."

Dabei täsuchten wir uns gewaltigt, dieser Ball würde einiges verändern.

Nachdem wir nach dem Frühstück in meinem Bett saßen, kam ich auf Vanessa zu sprechen.

"Also, wird sie auch da sein?"

"Ja, das wird sie", erwiderte Louis. Ich konnte seiner Stimme jetzt schon entnehmen, dass er nicht über sie sprechen wollte. Weder über Lily, noch über Vanessa, obwohl er ganz genau wusste, dass ich wusste, dass er Vanessa nicht die Schuld an dem gab, was passiert war und dass sie immer noch blendend miteinander auskamen. Ich gab es zu: es störte mich gewaltig.

"Wirst du mit ihr reden?", hakte ich weiter nach. Mein Bruder gab ein entnervtes Seufzen von sich, antwortete aber trotzdem: "Ja, Rose, ich werde mit ihr reden."

"Aber Li.."

"Nichts Lily", kam es barsch zurück, "Wir sind getrennt. Aus, Ende."

Ich seufzte und legte meinen Kopf in den Nacken. An dieser Trennung war eindeutig etwas faul. Es ging viel zu schnell. Sie hatten sicht nicht einmal auseiandner gelegt, selbst nach einem Monat London nicht, da steckte mehr dahinter. Eindeutig.

"Rose, du weißt, dass es mir nichts ausmacht, wenn du mit ihr genauso darüber redest?"

"Ich weiß", sagte ich, "aber Lily macht es was aus. Auch die Sache mit Isaac. Vielleicht hängt das mit Joe zusammen."

Louis sah mich beinahe mitfühlend an. "Lass es gut sein. Es ist erst neun Uhr und du musst schon wieder Detektiv spielen."

Ich schnaubte.

"Weil ich es nicht mag, wenn man Geheimnisse vor mir hat."

"Du hast kein Recht dazu, dass zu sagen."

"Warum?", hinterfragte ich seine Aussage.

"Denk' ja nicht, ich kauf dir die Shoppingrunde mit Chris ab. Rose, ich bin genau wie du in der High Society New Yorks aufgewachsen", meinte Louis, "viellleicht wirke ich weniger intrigant, aber ich bin nicht weniger dumm. Ich merke es, wenn Leute wie Isaac Fellow zurück kommen."

Ich wendete meinen Blick ab.

"Und ich merke es übrigens auch, wenn du nachts um ein Uhr nach Hause kommst", fuhr er fort. "Mom merkt es vielleicht nicht, aber im Gegensatz zu euch, habe ich einen sehr leichten Schlaf."

"Das war nur gestern, dass ich um ein nach Hause kam."

"Ja, weil du mit Isaac irgendwo rumgetigert bist. Ich will überhaupt nicht wissen, was ihr gemacht habt, wenn du nicht wieder Dealer mit ihm spielst."

Er ging zuweit. Louis wusste, dass es mehr als gefährlich war, mich auf diese Dinge anzusprechen, da ich jedes Mal kurz vorm Explodieren und Weinen zu gleich war.

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