#24 - Ich bekomme einen Freund und verteile gratis Kaffeeduschen

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"Rooose. Komm endlich aus dem verdammten Bad. Chris wartet nicht ewig und der Bus genau so", quengelte Lou vor der Badezimmertür. Ich grinste und mein Spiegelbild tat es mir gleich. Nachdem ich meine Mascara zurück in die entsprechende Schublade gelegt hatte, spazierte ich aus dem Bad.

Wie immer saß Louis auf dem Geländer unserer Treppe und fuhr die filigranen Linien nach, die ins Holz unserer Treppe eingeritzt waren. "Da bin ich, ungeduldigster Bruder der Welt", sagte ich gutgelaunt. Lou sah auf. "Dann komm, immer noch lahmste Schwester der Welt." Um ihn zu beweisen, dass ich eben nicht lahm war, wollte ich ihn gerade überholen und die Treppe runter flitzen. Doch Lou schlang einen Arm um meine Taille und zog mich zurück. "Nö, du bist die Lahme. Das wird immer so bleiben." Er streckte mir die Zunge raus und ging ganz cool rückwärts die Treppe runter, um mich im Auge zu behalten. Das Doofe war, dass er das sogar noch hinbekam. Ich wäre längst die Treppe runtergefallen. Das war gemein, ich will das auch können. Augenverdrehend folgte ich meinem Zwillingsbruder, der immer noch einen siegessicheren Blick aufgesetzt hatte. Pah. Angeber.

Okay, das ging jetzt echt zu weit. Ich hob mein rechtes Bein und versetzte im einen leichten Stoß in den Bauch. Dieser genügte, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Also stolperte Lou jetzt rückwärts die Treppe runter. Geschah ihm ganz Recht und sein cooler Abgang war damit auch versaut.

"Was ist das für ein Krach?", rief Mum aus der Küche. "Ach, Louis ist nur fast die Treppe runter gefallen", rief ich. Ich grinste den am Fuße der Treppe liegenden Lou an, dieser blieb sitzen und stöhnte auf, als er sich an den Kopf fasste. Im Türrahmen unserer Haustür blieb ich stehen und beobachtete Lou, der immer noch auf dem Boden saß. Mittlerweile hatte er bockig die Hände vor der Brust verschränkt. Jetzt würde ich auch mal ganz cool rückwärts gehen. Allerdings machte mir Lou nach meinem ersten Schritt einen Strich durch die Rechnung. Er stellte mir ein Bein, weswegen ich durch die Haustür nach draußen stolperte. "Verdammt", fluchte ich. Doch im Gegensatz zu meinem Bruder, schloss mich der Boden nicht in eine Umarmung. Sondern eher Chris, der mich mit einem Arm aufgefangen hatte und mich nun grinsend musterte.

"Hey, schönen Tag auch", murmelte ich.

"Ja, wunderschöner Tag. Sag mal, warum hast du es eigentlich so eilig gehabt den Boden zu umarmen?"

Ehe ich antworten konnte, stieß Lou zu uns. "Ich hab ihr ein Bein gestellt, weil dieses Biest mich die Treppe runtergeschubst hat."

"So wie ich dich kenne, hast du es nicht anders verdient", sagte Chris. "Und du nennst dich meinen besten Freund", murmelte Lou und verdrehte die Augen. "Ich will eure Diskussion ja wirklich nicht unterbrechen, aber der Bus kommt in genau drei Minuten und wir stehen immer noch vor unserem Haus. Wir sollten eventuell rennen."

"Das hast du wohl recht", stimmte Lou mir zu. Wir bekamen den Bus nur noch ganz knapp, was für mich bedeute, dass ich stehen musste, da ich als letzte von uns Dreien eingestiegen war. Louis der am Fenster saß grinste mich schadenfroh an, als ob es seine höchstpersönliche zweite Rache an mir wäre. Chris hingegen zog mich auf seinen Schoß, was ich wesentlich bequemer fand, als für den Rest der Fahrt zu stehen. "Verräter", murmelte Louis und funkelte seinen besten Freund böse an. Ich streckte Lou die Zunge raus. "James hat sie auch immer weich gekriegt, schrecklich das Mädchen."

Ich grinste nur.

"Rose. Rose, hast du schon das von Cecilia und Carter gehört?" Ein braunhaariges Mädchen fuchtelte wie wild mit ihren Händen herum. "Nein, hab ich nicht. Was ist passiert?", fragte ich. "Angeblich haben sie miteinander rum gemacht."

Ich rollte mit den Augen. "Wer sagt das?"

"Aisha."

"Hör mal, Susie", erwiderte ich. "Aisha erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Wie wäre es, wenn du Carter einfach selbst fragst?"

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