Der Nachmittag und Abend

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Eine ganze Weile später fanden Draco und ich uns in der Winkelgasse wieder. Ginny und Blaise warteten schon auf uns. Wow, normalerweise brauchte Ginny immer Ewigkeiten, um sich für ein Outfit zu entscheiden. Ich grinste bei dem Gedanken an all die Stunden, die ich entnervt auf ihrem Bett verbracht hatte, während sie sich unentschlossen zwanzigmal umgezogen hatte. Wir begrüßten die anderen kurz und schlenderten gemeinsam los.

Nachdem wir stundenlang in jeglichen Geschäften herumgebummelt hatten beschlossen wir zurück zu Draco zu apparieren. Blaise und Ginny machten noch jeweils einen Abstecher zu sich nach Hause, um ihre Besen zu holen. Da ich keinen eigenen mehr hatte würde ich wohl einen von Draco nehmen. Wieso genau hatte ich mich zu so einem Blödsinn überreden lassen? Ich hasse fliegen! „Ich hasse fliegen!", wiederholte ich noch einmal laut und Draco schaute mich verwirrt an. Wir saßen bereits auf seiner Couch und tranken Kaffee, während wir auf die anderen beiden wartete. „Wenn du wirklich so viel Angst hast, dann müssen wir das auch nicht machen, aber wenn du dich überwindest, dann verspreche ich dir, dass du eine Belohnung für deinen Mut erhältst", raunte er mir zu und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Diese winzige Berührung brachte meinen Unterleib zum Kochen. Wie machte er das bloß?! Unbewusst biss ich mir auf die Lippe, als ich daran dachte was er wohl mit mir anstellen würde. Schneller als ich denken konnte landete sein Daumen auf meinem Mund und hinderte mich somit daran auf ihr herum zu beißen. Er schaute mir tief in die Augen und ich verlor mich in ihrem Grau-blau. Langsam kam sein Gesicht dem meinen näher, doch bevor sich unsere Lippen treffen konnten vernahmen wir das bekannte Geräusch des Apparierens und kurz darauf polterten Blaise und Ginny in das Wohnzimmer hinein. „Stören wir?", fragte Blaise sofort und grinste uns an. Er schien bemerkt zu haben, wie wir auseinander geschreckt waren, als die beiden ankamen. Jetzt sah ich nur ertappt zu Boden und spürte die Röte in mein Gesicht schießen. „Ich deute das als ja", setzte nun Ginny lachend nach und lehnte ihren Besen an den Türrahmen. Mir wurde bei diesem Anblick erneut bewusst, was Draco mich für einige Sekunden hatte vergessen lassen. Wir würden fliegen gehen. Gott, wie ich mich dafür verfluchte, dass ich mich hatte breitschlagen lassen. Und Draco verfluchte ich mindestens genauso. Wie hatte er es bloß geschafft mich in kürzester Zeit so um den Finger zu wickeln?! Ich meine okay, er hat mir die besten Orgasmen meines Lebens beschert, aber davon sollte ich mich nicht so dermaßen beeinflussen lassen. Ich schüttelte den Kopf und brachte mich so in die Realität zurück. „Komm, wir holen dir einen Besen", hörte ich Draco sagen und schon zog er mich hinter sich her durch die große Wohnung zu seiner Besenkammer. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah was er mir offenbarte. Besenkammer war definitiv nicht das richtige Wort. Es war eher eine Halle, in der Unmengen an Besen, feinsäuberlich gereinigt oder einfach nie benutzt, das konnte ich nicht sagen, an der Wand hingen. Ein bisschen erinnerte es mich an ein Museum. „Wow", presste ich hervor. Meine Augen wanderten über die Wände und zurück zu Draco, dessen Augen mindestens so leuchteten wie meine. Das schien sein ganzer Stolz zu sein. „Wie findest du meine Sammlung?", fragte er strahlend. Ich lächelte schüchtern: „Beeindruckend, die müssen doch alle unfassbar teuer gewesen sein"-„Naja, der ein oder andere Besen war nicht billig, aber das war es mir wert". Ich schluckte. Was wenn ich einen seiner Besen ruinierte, er würde mich hassen. Nein, ich konnte keinen von ihm nehmen. Vielleicht hatte Ginny ja noch einen alten? Doch bevor ich meine Bedenken äußern konnte drückte Draco mir einen in die Hand. Ich zuckte zusammen. „Nein, das geht nicht, was wenn ich ihn kaputt mache oder so?", äußerte ich nun laut meine Bedenken. Er grinste schelmisch. „Wenn du ihn kaputt machst, tja dann... dann kann ich für nichts mehr garantieren", er leckte sich über die Lippen und machte einen Schritt auf mich zu. Ich wich reflexartig zurück und spürte eine Wand in meinem Rücken. Er kam noch näher, so nah, dass sich sein Körper gegen den meinen drückte, was mich fast verrückt werden ließ. Ich krallte mich mit der einen Hand am Besen und mit der anderen an Dracos Hemd fest. „Ich hoffe du machst ihn kaputt", raunte Draco mir mit einer rauen Stimme ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bescherte. Dracos Hände legten sich um meine Taille und er presste seine Stirn an meine: „Du bist so heiß, Granger". Mir blieb die Luft für einen kurzen Moment weg. Dann löste er sich von mir und öffnete die Tür wieder, so als sei nichts gewesen. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich ihm zurück zu den Anderen folgte.

Die Nacht - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt