Später am Tag

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Wir hatten noch lange schweigend nebeneinandergesessen und waren jeder für sich in Gedanken versunken gewesen. Wieso war alles nur so kompliziert? Jetzt lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke des Gästezimmers. An Schlaf war nicht zu denken. Dieser Tag war so vieles gewesen, schön, leidenschaftlich, traurig, von allem etwas. Ob es Draco genauso ging? Nach Stunden vergeblicher Einschlafversuche beschloss ich noch einmal aufzustehen. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, um Draco nicht zu wecken. Ich schlich ins Wohnzimmer und öffnete das große Fenster. Ich atmete die kühle Nachtluft genussvoll ein. Hinter mir hörte ich, wie sich die Tür des Wohnzimmers öffnete und drehte mich um. Draco trat in den Raum, offensichtlich ging es ihm also ähnlich wie mir. Er kam zu mir und umarmte mich von hinten sanft. Keiner von uns sagte etwas. Wir standen einfach da und schauten aus dem Fenster in die dunkle Gasse. Eine Katze huschte im trüben Schein einer Straßenlaterne den Weg entlang. In einiger Entfernung hörte man Eulen. Draco hauchte mir immer wieder Küsse auf den Haaransatz. „Lass uns wenigstens die letzten gemeinsamen Stunden genießen", flüsterte er verführerisch in mein Ohr. Sofort breitete sich wieder eine Gänsehaut in meinem Nacken aus. Zur Bestätigung seiner Aussage drückte ich meinen Hintern näher an seinen Schritt und er schien meine Antwort zu verstehen, denn er griff mit einer Hand in meine Kniekehlen und hob mich hoch. So trug er mich in sein Schlafzimmer und legte mich behutsam auf dem Bett ab. Dann beugte er sich über mich. „Du bekommst jetzt deine Belohnung für vorhin", raunte er leise und begann sanfte Küsse an meinem Hals zu verteilen. Seine rechte Hand wanderte zu meinem nackten Bein, welches er immer wieder hoch und runter strich. Dann griff er mit beiden Händen an den Saum meines T-Shirts und zog es mir ruckartig über den Kopf. Nun lag ich nur noch im Höschen vor ihm. Bei Ron wäre mir sowas unangenehm gewesen, aber bei Draco machte es mir nichts, dass er mich voller Begierde musterte. Im Gegenteil, es gefiel mir zu sehen, dass mein nackter Körper ihn anmachte. Ich streckte meine Hand aus, um ihm ebenfalls das T-Shirt auszuziehen, doch er hielt mich auf. „Hey, nicht so schnell, es geht gerade nur um dich", sagte er leise und doch bestimmt. Ich ließ meine Hand also wieder sinken und schaute Draco erwartungsvoll an. „Vertraust du mir?", fragte er und musterte mich intensiv. Ich nickte. Natürlich vertraute ich ihm. Auch wenn ich das niemals für möglich gehalten hätte. Er nahm erst meine eine Hand und dann meine andere und führte beide über meinen Kopf. Dann murmelte er einen Spruch und fixierte damit meine Hände, sodass ich sie nicht mehr von dort wegbewegen konnte. Stablose Magie also. Nicht schlecht, Malfoy, nicht schlecht. Die wenigsten Zauberer beherrschten diese Art von Magie. Doch mir blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Draco nutzte meine Wehrlosigkeit und begann mich zu quälen. Zuerst tastete er sich mit den Händen zu meinen Brüsten und drückte sie immer wieder, dann nahm er seinen Mund dazu und begann meine Nippel mit seiner Zunge zu verwöhnen, immer wieder ging er von der linken zur rechten Brust und wieder zurück. Ich bäumte mich auf und stöhnte und schrie, doch ich war wehrlos. Er saß auf meiner Hüfte und meine Hände waren ja über meinem Kopf fixiert. Ich wimmerte unter seinen Berührungen. Er machte mich so unfassbar heiß und doch konnte ich nur durch die Liebkosungen meiner Brüste nicht kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ Draco endlich von meinen Brüsten ab und ich konnte mich für einen kurzen Augenblick entspannen, doch er war noch lange nicht fertig. Er rutschte von meiner Hüfte herunter und kniete nun zwischen meinen Beinen. Dann begann er die Innenseiten meiner Oberschenkel zu küssen, immer wieder bis fast zu meiner empfindlichsten Stelle und wieder zurück. Ich stöhnte laut auf. So würde ich meine Erlösung ebenso wenig finden. Ich hatte das Gefühl zwischen meinen Beinen bereits zu tropfen. „Draco", stöhnte ich bittend, als ich das Gefühl bekam zu explodieren. Er brummte heiser und hatte scheinbar doch Mitleid mit mir, denn er zog mir mein durchnässtes Höschen aus. Dann legte er seine Lippen auf meine Mitte und fixierte mit seinen Händen meine Beine so, dass ich mich nicht gegen ihn drücken konnte. Fuck. Meine empfindlichste Stelle pulsierte wie verrückt. Eine festere Berührung von Draco und ich würde den heftigsten Orgasmus meines Lebens haben. Draco schien das zu wissen, denn er verharrte weiter bewegungslos dort. Schließlich erhob er sich und entledigte sich in Rekordgeschwindigkeit seiner Sachen. Ich sah seine massive Erektion, die verriet, dass sein Spielchen alles andere als an ihm vorbeigegangen war. Mit einer fließenden Bewegung legte er sich wieder über mich und stieß seinen harten Schwanz in mich hinein. Dieser eine Stoß gab mir den Rest und ich schrie laut auf, als mich die Welle des Orgasmus über mich stürzte. Doch Draco dachte nicht daran jetzt wieder aufzuhören. Er stieß unbarmherzig immer wieder in mich hinein, was meinen Orgasmus immer weiter erweiterte. Ich stöhnte immer und immer wieder. Das schien ihm mehr als nur zu gefallen. Denn er atmete ebenfalls schwer und schien sich nur mäßig unter Kontrolle zu haben. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die mein Orgasmus angedauert hatte, kam auch Draco zum Höhepunkt und ließ sich auf mich sinken. Wir beide waren völlig außer Atem. „Das...", begann Draco nach Atem ringend: „... war definitiv der kürzeste Sex meines Lebens". Ich schnappte noch immer nach Luft und erwiderte dann: „Und definitiv mein längster Orgasmus". Draco kicherte. Das passte mal so gar nicht zu ihm. Kichern. Behutsam nahm ich meine Hand, die Draco wieder gelöst hatte, und streichelte ihm damit über seine wasserstoffblonden Haare. Da war sie wieder, diese tiefe Geborgenheit. Eine gefühlte Ewigkeit lagen wir einfach so da, ich genoss Dracos Anwesenheit und er wahrscheinlich die meine. Irgendwann löste ich mich etwas von ihm, sofern es mir möglich war, denn er lag ja auf mir. „Draco, wie geht es jetzt weiter?", meine Stimme klang trauriger, als ich es beabsichtigt hatte. Er seufzte und rollte sich von mir runter. „Ich weiß es nicht", antwortete er mir. „Natürlich könnten wir eine heimliche Affäre haben, aber früher oder später würde das auffliegen. Das Beste wäre, wenn wir einfach das zwischen uns beenden. Noch ist es früh genug. Es war zwar eine wirklich schöne Zeit, teilweise zumindest, aber das hat doch keine Zukunft", setzte er hinterher. In meinen Augen sammelten sich Tränen. Er hatte absolut recht mit dem, was er sagte, aber es enttäuschte mich und machte mich wütend, dass es nicht funktionieren konnte. Endlich hatte ich jemanden gefunden, bei dem ich mich wohl fühlte und dann musste ich diese Person fallen lassen? Das war so unfair, so unendlich unfair. Draco sah mich traurig an. „Es tut mir leid", flüsterte er. Ich wusste, dass er nichts dafürkonnte und trotzdem konnte ich ihm nichts antworten, denn seine Familie war schuld daran, dass es niemals ein ‚wir' bei uns geben würde. Wieso musste ich mich denn auch ausgerechnet zu ihm hingezogen fühlen? Ich spürte eine einzelne Träne, die meine Wange hinunter rann. Verdammt, wieso machte mich das so fertig, wir kannten uns gerade mal wenige Wochen, vorher hatte ich ihn gehasst, zwischendurch hatte ich ihn gehasst, eine Woche lang hatten wir nicht miteinander geredet und trotzdem fühlte es sich an, als könnte ich nie wieder ohne ihn leben. Als würde ein Teil von mir entfernt werden, ein überlebenswichtiges Organ. Ich spürte, wie Draco mich in eine Umarmung zog und ich ließ es zu. In seinen Armen ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Nein, das konnte nicht funktionieren. Er hatte recht. Wir würden alles beenden müssen. Aber wenn heute der letzte Tag war, dann würde ich nicht zulassen, dass er so endete. Ich wollte in bester Erinnerung bleiben. Dafür würde ich sorgen. Ich löste mich aus der Umarmung, wischte mein Gesicht trocken und straffte die Schultern. Hermine Granger, reiß dich gefälligst zusammen, du bist jung, sexy und äh... noch immer nackt. Doch das passte perfekt zu meinem Vorhaben. Ich erhob mich aus dem Bett und zog Draco ebenfalls hoch. Die Traurigkeit in seinem Blick war Verwirrung und Überraschung gewichen. Er stand bereitwillig auf und ließ sich von mir ins Badezimmer ziehen. Ich drehte den Wasserhahn der Badewanne auf und während diese langsam volllief, zog ich Draco an mich heran und küsste ihn leidenschaftlich. Er war ebenfalls noch nackt und ich spürte, wie sein Schwanz während des Kusses immer weiter an Größe gewann. Er wollte also auch noch eine Runde. Respekt, dreimal an einem Tag, das schafft nicht jeder. Ich grinste in den Kuss und Draco löste sich kurz von mir. „Was?", fragte er irritiert über mein Grinsen. „Ach, ich habe nur darüber nachgedacht, dass es nicht jeder Mann schafft innerhalb von so kurzer Zeit dreimal bereit für eine Frau zu sein", erklärte ich ihm. Er grinste ebenfalls und erwiderte: „Das kommt ganz auf die Frau an würde ich sagen". Ich kicherte verlegen. „Schleimer", sagte ich kopfschüttelnd und drehte mich zur Wanne, um zu prüfen wie viel Wasser schon drin war. Von hinten spürte ich Dracos Hand, die nach meinem Hals griff. „Wie hast du mich genannt?", zischte er. „Du hast mich schon verstanden", erwiderte ich so ruhig wie ich konnte. Sein Griff an meinem Hals verstärkte sich und ich schnappte reflexartig nach Luft. „Ich lasse mich nicht gerne beleidigen, so ein Verhalten sollte bestraft werden", seine Stimme war heiser vor Erregung. Noch immer rang ich nach Luft, doch ich wollte keinesfalls aufgeben. „Dann leg mich doch übers Knie", erwiderte ich tonlos. „Gute Idee, Miss Granger", während er das sagte, ließ er sich auf den Rand der Badewanne nieder und zog mich so, dass ich über seine Knie gebeugt auf ihm lag. Er hatte von meinem Hals abgelassen, ich konnte also wieder frei atmen. Seine eine Hand drückte mich nach unten, sodass ich mich nicht aus der Position befreien konnte, die andere lag auf meinem Hintern, bereit zum Schlag. Niemals hätte ich damit gerechnet, aber auf eine gewisse Art und Weise machte mich der Gedanke an das was gleich passieren würde geil. „Also, wie hast du mich eben genannt?", fragte Draco mit leiser Stimme. „Ich nannte dich einen Schleimer, aber in der Zwischenzeit sind mir noch weitaus mehr Bezeichnungen eingefallen, die auf dich zutreffen würden", eröffnete ich ihm. „Ist das so? Dann bin ich ja mal gespannt", seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Ich spürte seine Erektion, die sich gegen meinen Bauch drückte, ihm schien es also auch zu gefallen. „Arschloch", der erste Schlag landete auf meinem nackten Hintern. „Egoist", der nächste. Gott, das würde ich nicht lange durchhalten. „Ignoranter Sack", der dritte Schlag ließ mich kurz aufjaulen, das brachte Draco dazu einen kurzen Kuss auf die Stelle zu hauchen, die er zuvor geschlagen hatte. „Petze", der Schlag war eindeutig sanfter. „Mein Retter", ich spürte wie Draco ausholte, doch es folgte kein Schlag. Stattdessen zog er mich zu sich hoch und verwickelte mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Dabei beugte er sich etwas nach hinten und schaltete den Wasserhahn ab, da die Wanne mittlerweile schon ziemlich voll war. Ohne den Kuss zu unterbrechen, schafften wir es uns in das warme Wasser sinken zu lassen. Draco lag unten und ich über ihm. Seine Badewanne war riesig, also bedeckte das Wasser trotzdem beide unsere Körper. Ein weiteres Mal an diesem Tag sehnte ich mich nach Erlösung. Die Schläge waren zwar schmerzhaft gewesen, aber nicht weniger geil. Dracos Erektion war hart wie Stein, also lag es nicht fern, dass es ihm ebenso ging. Naja, abgesehen davon, dass es ihm nicht weh getan hatte. Doch das war jetzt egal, alles was ich wollte war noch einmal Sex mit ihm zu haben. Also presste ich mich enger an ihn und er verstand sofort, mit einer Hand glitt er zwischen unsere Beine und führte mithilfe dieser Hand seinen Schwanz in mich ein. Ich stöhnte leise. Langsam, damit das Wasser nicht überschwappte, bewegte sich Draco immer wieder rein und raus. Währenddessen fanden unsere Lippen erneut zueinander. Ich erkundete mit meiner Zunge seinen Mund und er tat es mir gleich. Die langsamen rhythmischen Bewegungen unserer Hüften aneinander zeigten langsam seine Wirkung. Ich stöhnte in den Kuss hinein und krallte mich an Dracos Rücken fest. Er stieß schwallartig die Luft aus. Scheinbar hatte ich meine Nägel etwas zu fest in seine Haut gerammt. „Tut mir leid, Baby", flüsterte ich in sein Ohr und nutzte die Gelegenheit gleich, um von dort aus seinen Hals entlang zu küssen und ihm dort einen Knutschfleck zu verpassen. Seine Hand wanderte erneut an meinen Hals und sorgte dafür, dass ich nach Luft schnappte. Es fühlte sich so gut an die Kontrolle abzugeben. Die langsamen Bewegungen unserer Hüften erfüllten zwar ihren Zweck, aber das reichte mir nicht, also flüsterte ich heiser und verführerisch: „Fick mich, Draco Malfoy". Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Ruckartig sorgte er dafür, dass nun ich unten war und begann mit heftigen Stößen in mich einzudringen. Ja, so hatte ich mir das vorgestellt. Zufrieden stöhnte ich. Um uns herum schwappte das Wasser zu allen Seiten über den Rand der Badewanne, aber das war uns egal. In diesem Moment zählte allein der Sex. Kurz darauf stöhnten wir beide was das Zeug hielt. Das warme Wasser an unseren Körpern tat noch den Rest dazu. Es war alles perfekt. Inmitten eines Stoßes überrollte mich mein Orgasmus und mein Unterleib zog sich zusammen. Draco stieß noch ein letztes Mal in mich hinein, bevor auch er sich entlud. Er beugte sich wieder zu mir vor und verwickelte mich in einen weiteren leidenschaftlichen Kuss. „Wow", war alles, was ich noch hervorbrachte.


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Hello, ich hoffe das Kapitel entschädigt das lange warten! Wenn es euch gefallen hat lasst es mich gerne wissen! :)

Die Nacht - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt