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Brenda Sicht~

Ich wälzte mich in meinem Bett umher.
Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass es erst 6.25 Uhr war. Das heißt, dass die Jungs noch nicht weg waren.
Die Frage ist, was mache ich jetzt?
Gehe ich in die Küche, sehe aber dafür Thomas?
Oder bleib ich liegen bis sie weg sind, und langweile mich hier zu Tode?
Ich entschied mich für keins von beiden.
Ich setzte mich auf, und checkte noch schnell, ob ich neue Nachrichten bekommen habe.
KEINE NEUE NACHRICHTEN
Stand auf dem Display.
Also zerrte ich mich aus meinem warmen und kuscheligen Bett, und trottete langsam in mein Bad. 
Ein Blick in den Spiegel, reichte mir schon um die Entscheidung zu treffen, duschen zu gehen.
Meine braunen Haare standen in alle Richtungen ab, und waren sehr verwuschelt.
Unter meinen Augen hatte ich starke Augenringe.
Ich hatte gestern noch viel nachgedacht. So viel, dass ich bis 2 Uhr nicht einschlafen konnte.
Über meine Mutter.
Über Thomas.
Über den bevorstehenden Tag und Thomas' Reaktion.
Ich musste leicht grinsen wenn ich daran dachte, doch das verflog schnell als mich die Unsicherheit einholte.
Bin ich zu schroff?   Hat Thomas das wirklich verdient? Vielleicht hätte ich ihn erst darauf ansprechen sollen?
Aber nein! Der Brief von ihr hat schon genug ausgesagt.
Ich schüttelte schnell alle Gedanken ab, und zog nacheinander all meine Klamotten aus.
Ich betrat die Duschkabine und das lauwarme Wasser prasselte entspannt auf mich herab.

7.15 Uhr. Ich hatte geduscht, meine Haare geföhnt, mich dezent geschminkt, so wie meine Haare zu einem strengen Zopf zusammen gebunden.
Mein Outfit hatte ich bereits auch schon an. Eine schwarze Mom Jeans, und dazu ein Kapuzen Pullover.
Ich denke zwar die Jungs wissen, dass ich bereits wach bin, doch sie wissen auch das ich zurzeit nicht mit ihnen, beziehungsweise mit Thomas reden wollte. 
Daher ist auch zu meinem Glück keiner der beiden zu mir gekommen.
Gerade hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen.  Die beiden haben also endlich die Wohnung verlassen.
Ich schnappte mir mein Handy und betrat den kleinen Flur. Ich lief ihn entlang und sah am Esstisch ein toll zubereitetes Frühstück.
Ein kleiner Zettel lag auch an meinem Platz.
Wir wollten dich nicht stören, hatten aber noch Zeit, und dachten wir machen dir eine kleine Freude. Lass es dir schmecken.
D&T
Ich musste schmunzeln, da dass schon echt nett und süß war, obwohl ich zurzeit so kalt zu beiden war.
Ich schnitt mir eines der Brötchen auf, und fing genüsslich an zu essen.

13.30 Uhr zeigte die Wanduhr im Wohnzimmer an. Jeden Moment sollte es klingeln. 
Ich war schon ein wenig aufgeregt, da endlich mein Plan vollendet werden kann.
Ich sehe jetzt schon das verwirrte und überraschste Gesicht von Thomas, wenn er  unseren Gast zu Gesicht bekam.

*ding dong* Es klingelte.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich ziemlich aufgeregt.
Über was soll ich mit ihr reden?
Soll ich sie zur Umarmung begrüßen?
Mittlerweile stand ich vor der geschlossen Tür.
Langsam wanderte meine Hand zur Türklinke.
Bevor ich sie runter drückte, holte ich noch einmal tief Luft, und atmete lange aus.
Und los geht's!
,,Heyy, du musst Brenda sein. Schön dich kennenzulernen."
Mir lächelte ein Blond-braun haariges Mädchen, mit guten Kurven an den richtigen Stellen, mit wunderschönen dunkelblauen Augen, schönen rosa Lippen und so weiter und so fort, an.
Etwas schüchtern lächelte ich zurück. ,,Höchstpersönlich. Und du musst Luisa sein. Komm doch rein."
Ich trat einen Schritt zur Seite, damit sie die WG betreten konnte.
,,Gib mir doch dein Gepäck, ich bringe es in Thomas' Zimmer." höflich hielt ich meine Hände in Richtung den zwei Taschen, die sie noch hielt.
Sie überreichte sie mir und bedankte sich noch, bevor ich in Richtung Zimmer verschwand.
Sie scheint echt nett zu sein.
Und nebenbei gesagt, sieht sie echt gut aus. War ja klar dass sich Thomas so jemand schnappte.
Ich stellte die Taschen auf sein Bett und ging wieder zu Luisa.
Mittlerweile stand sie im Wohnzimmer, und schaute sich ein wenig um.
,,Schön habt ihrs hier."
,,Ja, man kann's auf jeden Fall hier aushalten.
Möchtest du ein Wasser? Oder Kaffe? Oder was auch immer du willst."
Sie drehte sich zu mir um, und diesmal ist es sie, die mich schüchtern anlächelt. ,,Ähm.... am liebsten trinke ich Wasser, mit etwas Zitrone drin."
,,Klar, mach ich dir."
Ich drehte mich um, und ein paar Schritte später stand ich auch schon in der offenen Küche.
Luisa kam mir hinterher, wahrscheinlich weil sie erstens nicht wusste was sie tun sollte, und um zweitens sich auch die Küche anzuschauen.
,,Wie verlief denn der Flug? War alles gut?"
Ich durchbrach die kurze Stille, durch Smalltalk.
,,Ja,hat alles super gut geklappt. Wann kommt denn eigentlich Thommy wieder?"
Thommy? Ernsthaft? Des hört sich ja an wie im Kindergarten. Seit wann mag er bitte so was kitschiges??
Ich überspielte meine Gedanken mit einem Seufzer, der andeuten soll, dass ich überlege.
,,Mhh, Ich denke heute so um 16 Uhr oder so.
Aber ich kann Dylan gleich mal fragen."
Ich überreichte ihr das Glas und zusammen setzten wir uns an den Esstisch.
,,Wie lange sind Thomas und du eigentlich schon zusammen?"
Ich hatte davor noch ein paar Kekse und Früchte bereitgestellt, und diese in Schüsseln auf den Tisch gestellt.
Genüsslich aß ich nach meiner Frage, eine Erdbeere.
,,Ein Jahr vielleicht oder so. Aber weißt du, ich liebe Thommy zwar, aber irgendetwas fehlt in unsere Beziehung. Ich weiß nur nicht was. Und-" sie brach mitten im Satz auf, und schaute beschämt auf den Tisch.
,,Sorry, dass ich dich nach so kurzer Zeit damit vollquatsche, aber in London habe ich keine Freundin, mit der ich über solche Probleme reden könnte." Sie sagte dies ziemlich leise, aber ich verstand sie trotzdem.
,,Ist nicht schlimm. Ich kann dich verstehen. Ich hab auch nur eine richtige Freundin. Aber die ist zurzeit nicht in der Stadt. Bei mir ist es also genauso wie bei dir."
Aufmunternd lächelte ich sie an, wodurch sie ihren Kopf wieder hob.

Klar war ich gerade etwas überfordert, aber ich kann sie voll und ganz verstehen.
Bei Mädchen ist es einfach so, dass man mit deren Freundin über typische Mädchenprobleme und sonstiges spricht.
,,Und du? Hast du ein Freund?"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Nope. Also es gibt da schon jemanden, aber dieser hat mir erst Hoffnungen gemacht, und sie danach weggeschmissen."
Ich nahm mir noch ein Schokokecks und schob ihn mir in den Mund.
,,Ouh, das tut mir leid für dich. Aber ich wette du findest noch den Richtigen."
Sie nahm sich ebenfalls ein Keks, und zerkaute ihn anschließend.
,,Wir werden sehen. Aber jetzt nochmal zu dir. Was fehlt dir denn an der Beziehung?"
Sie nahm einen Schluck Zitronenwasser und fing an zu sprechen. ,,Naja, das ist schwer zu erklären. Er ist eher einer, der keine, ich sag mal kitschige, Beziehung möchte. Aber ich bin eine Person, ich brauche so etwas unbedingt.
Und ich denke Thomas sieht das genauso. Nur keiner von uns hat es sich getraut anzusprechen."
Ich nicke verstehend. ,,Ich denke ihr solltest darüber reden. Und auch wenn es am Ende dazu führt, dass ihr nur noch Freunde seid.
Ihr solltet beide glücklich und zufrieden sein. Wenn das nicht der Fall ist, so leid es mir tut das zu sagen, ist es keine so tolle Beziehung."
Luisa blickte schon wieder verlegen nach unten.
Es sieht aus, als würde sie nachdenken.
,,Du hast Recht. Ich werde ihn Zeitnah darauf ansprechen." Sie blickte nun wieder zu mir, und ich schmunzelte sie aufmunternd an.
,,Na komm, fertig mit dem Ernsten. Wie wärs wenn wir was kochen für später."
Auch wenn ich sie gerade mal seit einer halben Stunde kenne, finde ich sie sehr sympathisch, und ich denke, wir könnten gute Freundinnen werden, wäre da nicht das Problem Namens Thomas.

The boy I trustedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt